• Neue EA-Entdeckung auf Expedition nach Bad Vöslau

    Veröffentlicht am 12. Juni 2013 von in Blog, Erdteilallegorien.
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    Historische Aufnahme, 1970er

    Historische Aufnahme, 1970er
    mit freundlicher Genehmigung des Stadtmuseums Bad Vöslau, Archiv

    Am 13. April organisierte ich einen kleinen Wandertag für meine StudienkollegInnen der Europaforschung, Österreichischen Geschichte und Globalgeschichte. Ich führte sie durch meine Heimatstadt Bad Vöslau u.a. zu den Zauner Vasen im Schlosspark.
    Auf Wunsch meiner StudienkollegInnen besichtigten wir die Vasengruppe vor Ort etwas genauer und erstellten gemeinsam eine Fotodokumentation.
    Ich wusste bereits von einer Vasengruppe im östlichen Teil des Schlossparks, genauer gesagt von vier Steinvasen welche aus dem Wiener Palais Pallavicini (am Wiener Josefsplatz) stammen. Allerdings wurde mir vor wenigen Wochen klar, dass diese Vasen zwischen 1783 und 1784 von Franz Anton von Zauner geschaffen und die vier Flüsse der vier Erdteile Asien, Afrika, Amerika und Europa symbolisieren sollen. Die erste Vase deutet auf den Nil hin: man erkennt eine Sphinx sowie drei Frauen mit Obstkörben, Elfenbein, einen Löwen, eine Pyramide und Palmen. Die zweite Vase soll den Rio de la Plata symbolisieren: zu sehen ist ein Krokodil und eine Frau mit Früchten. Die dritte Vase stellt die Donau dar: eine Pflugschar, ein Pferd, eine Frau mit Füllhorn und ein Rutenbündel. Die letzte Vase deutet vermutlich auf den Fluss Ganges hin: eine Frau mit Weihrauch und Spezereien sowie ein Kameltreiber sind hier ersichtlich. Leider werden zwei dieser Vasen (Amerika – Rio de la Plata und Asien – Ganges) gerade restauriert.
    Ich recherchierte außerdem, dass Zauner (1746-1822) in Tirol geboren und in Wien gestorben war und als Vertreter des Frühklassizismus gilt. Die Vasen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von den Russen zerstört und nach jahrelanger Deponierung vom Bundesdenkmalamt restauriert und neu aufgestellt. Auf den Sockeln findet man figurale Reliefs welche nach oben mit von Voluten gezierten Deckeln geschlossen sind (-> Urnen).
    Am Freitag, den 19. April teilte mir Frau Dr. Silke Ebster die Museumsdirektorin des Stadtmuseums Bad Vöslau mit, dass die vier Vasen ursprünglich woanders standen: auf der Nordseite des Schlossparks, an der Edgar Penzig Franz Straße. Von dieser Position aus sind ebenfalls Fotos vorhanden.
    Am 14. Mai besuchte ich das Stadtmuseum in Bad Vöslau um näheres über die Zauner Vasen herauszufinden. Die meisten Fotos, die ich wiederum nur abfotografieren konnte, zeigen den katastrophalen Zustand der Vasen nach dem Zweiten Weltkrieg welche während der russischen Besatzung sehr stark beschädigt wurden.
    In der Stadtgemeinde Bad Vöslau teilte man mir am 3. Juni mit, dass die beiden Zauner Vasen in Krems restauriert werden.

     

    Abbildungsnachweis: 

    Die historischen Fotografien wurden alle mit freundlicher Genehmigung vom Stadtmuseum Bad Vöslau genehmigt. Alle anderen Fotos stammen von der Autorin.

     



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