Christoph Anton Mayr Zitieren
* 1720, † 11. Dez 1771,

Künstler von
Kurzbiografie 

Über das Leben von Christoph[1] Anton Mayr ist nicht viel bekannt. Er wurde um 1720 geboren, sein Geburtsort war vermutlich Schwaz. Sein Vater Josef Mayr arbeitete als Getreidehändler und kaufte 1731 ein Haus in Schwaz oberhalb des Franziskanerklosters. Da seine beiden Vornamen die Namen der bekanntesten Reisepatrone sind, wäre es aber auch möglich, dass Christoph Anton Mayr während einer Übersiedelung geboren wurde.[2]

Christoph Anton Mayr, auch Stockinger[3] genannt, erlernte den Malerberuf bei Johann Georg Hettinger, dessen manieristischer Stil sein Schaffen prägte. Am Anfang seiner Karriere beschäftigte sich Mayr vorwiegend mit der Tafelbildmalerei. Erst um 1750 widmete er sich immer mehr der Freskomalerei. Im Zuge der Auseinandersetzung mit dem süddeutschen Rokoko erkennt man in Mayrs Werken auch einen einschlägigen Stilwandel.[4] Ferner wurde sein Schaffen von den Malern Matthäus Günther und Gottfried Bernhard Göz beeinflusst. Von Günther übernahm Mayr die himmelwärts steigende Architektur seiner Fresken. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte Mayr in den 1760er-Jahren mit seinen großen Kirchenprogrammen. Er gestaltete über 20 Kirchen im Tiroler Unterland, in Salzburg und in Südtirol. Zu seinen Hauptwerken zählen die Fresken in der Ursulinenkirche in Salzburg, in der Michaelskirche in Innichen, in der Klosterkirche in Schwaz, in der Heiligkreuzkirche bei Pill im Unterinntal sowie in Alpbach, Leogang, in Terfens, Brizlegg, in Söll und in Uderns. Zudem schuf er zahlreiche Einzelbilder, die sich heute in Klöstern, Museen oder in Privatbesitz befinden. Darüber hinaus schuf er auch Kupferstiche, Kreuzwegstationen und Krippen. Hier ist besonders die Stockinger Papierkrippe in der Schlosskirche bei Schwaz zu erwähnen.[5 ]

Christoph Anton Mayr malte stets in einem einfachen Erzählstil. So schaffte er es, ein komplexes theologisches Programm dem einfachen Volk fassbar zu machen. Seine Figuren haben einen kräftigen Körper und gestikulieren wie Theaterdarsteller. Die Falten der Gewänder sind meist scharf und ausladend. Seine Malweise ist geprägt durch gekonnt gesetzte Höhen, helle, kräftige Farben und Liebe zum Detail.[6]

Nach dem Tod seines Vaters 1753 heiratete er Maria Agnes Spötlin, die Tochter eines Schmieds. Aus ihrer Ehe entstammen zehn Kinder, von denen der erste Sohn Franz Eustach Mayr auch Maler wurde. Christoph Anton Mayr starb am 11. Dezember 1771 relativ jung. Sein ältester Sohn war zu dieser Zeit erst 17 Jahre alt. Mayr hinterließ seiner Frau aber nicht nur acht unmündige Kinder, sondern auch viele Schulden.[7]

[1] manchmal auch Christof geschrieben

[2] Schaumberger 2005, S. 6.

[3] Es ist unklar, woher dieser Übername stammt. Vermutlich handelt es sich hierbei um einen Hofnamen.

[4] Schaumberger 2005, S. 6f.

[5] Sauser 2003, S. 821.

[6] Kulturraum Tirol 2013 (Stand: 27.03.2013).

[7] Schaumberger 2005, S. 6.

 

Zuletzt aktualisiert am: 23.03.2016

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Forschungsplattform Erdteilallegorien im Barockzeitalter / Research Database Continent Allegories in the Baroque Age

Nirgendwo hat der Barock eine solche Dichte an Allegorien der vier Erdteile – Europa, Asien, Afrika und Amerika – hervorgebracht wie im Süden des Heiligen Römischen Reiches. In ihnen manifestieren sich die Vorstellungen des Barock von der Gestalt der Welt, ihrer politischen, sozialen und spirituellen Ordnung, vom Fremden wie vom Bekannten. Diese einzigartige Sammlung dokumentiert Darstellungen der vier Erdteile in Fresken, Stuck, Gemälden oder Skulpturen in ihren ursprünglichen Ausstattungskontexten. Baugeschichten sind ebenso erfasst wie Künstler und Auftraggeber.

Publikationen zum Projekt:

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Allegories of the four continents – Europe, Asia, Africa, and America – were an extremely popular iconographic motive during the baroque era. It was most prevalent in the Southern Parts of the Holy Roman Empire. These allegories express/manifest/carry the imagination/conception/vision of the baroque of the shape of the world, its political, social, and spiritual order as well as of foreign and familiar things. This unique collection documents depictions of four continents in frescoes, stucco, paintings or sculptures in their place of origin. The historical contextualization contains the building history as well as artists and principals.

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