Joseph Ignaz Schilling Zitieren
* 1702, † 02. Apr 1773, Maler

Kurzbiografie 

Der 1702 in Villingen geborene Joseph Ignaz Schilling erlernte das Malerhandwerk bei seinem Vater. Im Jahr 1726 wurde er Schüler des Münchner Malers Johann Georg Sang, dessen Tochter er 1730 ehelichte. Im gleichen Jahr erhielt er seine Meistergerechtigkeit, 1749 wurde er Hofmaler. Seine Söhne, Balthasar Ignaz und Felix Nepomuk, erlernten ebenfalls den Malerberuf.[1]

Schilling, der vorwiegend im Raum München tätig war, schuf 1732 für die Münchner Jesuiten St. Michael zwei Altarbilder. Sechs Jahre später, 1738, beauftragten ihn die Dillinger Jesuiten mit der Ausmalung ihres neu errichteten Jesuitenkollegs. Dort soll er neben der Decke des Bibliotheksaales auch die Decken der Stiegenhäuser mit der Darstellung des heiligen Ignatius von Loyola sowie des heiligen Franz Xavers und der Hauskapelle freskiert haben.[2] Sowohl auf dem Deckengemälde des nördlichen Treppenhauses als auch auf dem Fresko der Hauskapelle malte Schilling die Personifikationen von Erdteilen, allerdings in unterschiedlichen Kontexten: einmal bei der Glorifizierung des Jesuitenheiligen Franz Xavers, das andere Mal bei der Verehrung des Namens Jesu. Beide Themen sind in der jesuitischen Ikonografie weit verbreitet.[3]

Dass den Jesuiten Schillings Arbeiten gefallen haben, lässt sich daraus schließen, dass ihn der Orden in den folgenden Jahren weiterhin mit der Ausmalung von Kirchen oder der Herstellung von Altarbildern beauftragte. Darüber hinaus fertigte Schilling noch Werke für andere Orden an, zeitgleich war er als Hoftheatermaler erfolgreich. Schilling starb am 2. April 1773 in München.[4]

[1] Vgl. Schneider 2014, 48, Anm. 314; ThB 30/1936, 69.

[2] Die Zuschreibung der Deckengemälde in den Treppenhäusern und in der Hauskapelle beruht auf stilistischen Vergleichen mit den Deckenfresken im Bibliothekssaal. Diese wurden laut der Historia Collegii aus dem Jahr 1738 von Schilling angefertigt, auch wenn das Fresko mit „LB 1738“ wahrscheinlich von einem Gehilfen signiert wurde (vgl. KD Schwaben (Dillingen an der Donau) 6/1964, 334, 336, 345).

[3] Die Glorifizierung Franz Xavers hatte Andrea Pozzo in Mondovi bereits 1678/79 ins Monumentale übertragen. Ein Beispiel für die Verehrung des heiligen Namens Jesu kannte Schilling hingegen aus eigener Anschauung, denn im linken Querhausarm von St. Michael in München hängt ein Altarblatt von Antonio Maria Viani: Die Verehrung des Namens Jesu oder das Opfer des Neuen Bundes (1588/89).

[4] Vgl. ThB 30/1936, 69; Schneider 2014, 49.

Zuletzt aktualisiert am: 01.12.2015

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Forschungsplattform Erdteilallegorien im Barockzeitalter / Research Database Continent Allegories in the Baroque Age

Nirgendwo hat der Barock eine solche Dichte an Allegorien der vier Erdteile – Europa, Asien, Afrika und Amerika – hervorgebracht wie im Süden des Heiligen Römischen Reiches. In ihnen manifestieren sich die Vorstellungen des Barock von der Gestalt der Welt, ihrer politischen, sozialen und spirituellen Ordnung, vom Fremden wie vom Bekannten. Diese einzigartige Sammlung dokumentiert Darstellungen der vier Erdteile in Fresken, Stuck, Gemälden oder Skulpturen in ihren ursprünglichen Ausstattungskontexten. Baugeschichten sind ebenso erfasst wie Künstler und Auftraggeber.

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Allegories of the four continents – Europe, Asia, Africa, and America – were an extremely popular iconographic motive during the baroque era. It was most prevalent in the Southern Parts of the Holy Roman Empire. These allegories express/manifest/carry the imagination/conception/vision of the baroque of the shape of the world, its political, social, and spiritual order as well as of foreign and familiar things. This unique collection documents depictions of four continents in frescoes, stucco, paintings or sculptures in their place of origin. The historical contextualization contains the building history as well as artists and principals.

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