Voraussetzung für weiterführende wissenschaftliche Forschung ist eine systematische Erfassung sowie detaillierte Aufbereitung der Erdteilallegorien im Hinblick auf eine Vielfalt von Zugängen durch unterschiedliche Disziplinen. Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme sollen nach Abschluss des Projekts durch eine frei zugängliche Datenbank (open access) veröffentlicht werden. Hierzu entwickelt ein Expertenteam, bestehend aus Martin Gasteiner und Julian Rödelius, in Zusammenarbeit mit den ProjektmitarbeiterInnen eine speziell entworfene Hypermediaumgebung, die einerseits jedes Objekt
zugänglich macht; andererseits diese in ihrer komparatistischen Gesamtheit mittels Beschlagwortung und Hyperlinks miteinander verknüpft. Ziel soll nicht lediglich das Verfügbarmachen eines großen Datenpools sein, sondern es soll vorrangig eine interaktive Datenbank entstehen, die die Fülle eines ansonsten nur schwer zugänglichen Quellencorpus‘ so aufbereitet, dass der (die) Benutzer(in) interaktiv wesentliche Einblicke in Präsenz, Gemeinsamkeiten, Unterschiede sowie in die historisch funktional-kommunikative Rolle der Ikonographie der Erdteile innerhalb des Untersuchungsgebiets gewinnt. Leitende Fragestellungen sind im Wesentlichen:
Die Fragen werden naturgemäß unterschiedlich dicht und umfassend beantwortet werden können. Ständige Prüfkriterien sind dabei das Lokale, das Translokale, das Regionale, das Über- oder Transregionale, Vernetzungen zwischen diesen Ebenen, den Akteuren und Rezipienten.
Jeder Interessierte soll gezielt mittels Expertensuche nach ikonographischen Attributen, Künstlern, Orten, etc. suchen, und sich diese topographisch via Karte und chronologisch via Zeitleiste mit der bibliographisch relevanten Information anzeigen lassen können. Ziel soll sein, das Quellencorpus in einer Art und Weise zugänglich zu machen, die hierauf basierende weiterführende Forschungen erlaubt und fördert. Mit einer überregionalen, gattungsübergreifenden ikonographischen Bestandsaufnahme wird vor allem in der kunsthistorischen Forschung ein neuer Weg in der Erforschung lokaler, regionaler und überregionaler Vernetzungen beschritten. Ähnlich wie durch Werkverzeichnisse oder gattungsspezifische Bestandsaufnahmen innerhalb nationaler Grenzen sollen durch die Fokussierung auf ein bestimmtes ikonographisches Thema komparatistische und bilddiskursanalytische Studien unterschiedlichster Art ermöglicht werden. Umgekehrt wird auch der geschichtswissenschaftlichen „Bildkunde“ zugearbeitet, insoweit genuin kunsthistorische Ansätze und Methoden speziell und von Anfang an auf geschichtswissenschaftliche Zugangsweisen und Praktiken bezogen werden. Die Hypermediadatenbank eröffnet die Chance zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit beider Wissenschaften im Umgang mit Bildern, deren Dokumentation und Bereitstellung.