Am 7. November findet in München an der LMU der Workshop
„Barocke Baustellen in Bayern. Akteure, Abläufe und wirtschaftliche Bedeutung“
unter Leitung von Prof. Ferdinand Kramer und Dr. Britta Kägler statt. Projektmitarbeiterin Marion Romberg wird mit einem eigenen Vortrag der Frage nachgehen:
Wer bestimmt das Deckenbild?
Bruderschaftliche Kunstförderung im südwestdeutschen Raum
Das gesamte Programm des Workshops findet sich hier.
Abstract:
Das Bruderschaftswesen ist in seinen Grundzügen bereits gut erforscht. Die Spannbreite an Fragestellungen und Antworten reichen von Bruderschaften als Wahrer der öffentlichen Ordnung, als Agenten der Vergesellschaftung bis hin zu einer Manifestation der Macht der Laien in der Kirche. Allerdings ein Schattendasein fristet bislang der Aspekt der Bruderschaften als Kunstmäzene? Grundlegend ist bis heute der Aufsatz von Rebekka von Mallinckrodt von 2002. Die Renaissance der Bruderschaften im konfessionellen Zeitalter rücken sie allerdings als eine zum Teil äußerst finanzstarke Gruppe und somit mögliche Auftraggeber barocker Kunstwerke ins Licht wirtschafts-, sozial- wie auch kulturgeschichtlicher Forschungsansätze. Bruderschaften unterstützten ihre Pfarrkirchen nicht nur spirituell, sondern auch materiell, indem sie nicht nur den üblichen Seitenaltar oder Kultgegenstände für ephemere Inszenierungen stifteten, sondern unter Umständen wesentlich zur Ausstattung der Kirchen beitrugen.
Ausgehend von einer Analyse der sozialen und finanziellen Struktur möchte ich im Rahmen meiner Präsentation anhand von Beispielen aus dem süddeutschen Raum Formen bruderschaftlicher Kunstförderung und Spiritualität exemplarisch vorstellen. Die gewählten Beispiele stammen aus der momentan am Institut für Geschichte der Universität Wien laufenden Bestandsaufnahme der Ikonographie der vier Erdteilallegorien in der Wand- und Deckenmalerei im Süden des Heiligen Römischen Reiches.