Joseph Wilhelm Eusebius von Waldburg-Friedberg-Scheer Zitieren
* 20. Jan 1694, † 11. Mär 1756,

Kurzbiografie 

Die Quellenlage erlaubt es nur im geringen Maße etwas Spezifisches zur Person von Joseph Wilhelm zu sagen.[1] Am 20. Januar 1694 brachte Gräfin Maria Sophia, geb. Oettingen-Wallerstein (1666–1743) in Kißlegg[2] nach drei Töchtern[3] den Stammhalter Joseph Wilhelm Eusebius zur Welt. Sein Vater war das Oberhaupt der jüngeren jakobinischen Linie des Hauses Waldburg Erbtruchsess und Graf Christoph Franz von Waldburg-Trauchburg (1669–1717). Anders als sein Sohn hatte er am kaiserlichen Hof in Innsbruck verschiedene Ämter inne.[4] Über Joseph Wilhelms Kindheit und Ausbildung können nur Vermutungen getroffen werden. Anscheinend war er für den geistlichen Stand vorgesehen, da er am 16. September 1708 im Alter von 14 Jahren in Brunico (Bruneck) die niederen Weihen empfangen hat.[5] Vier Jahre später übernahm er ein Kanonikat im Salzburger Domkapitel von seinem Onkel Franz Ignaz Joseph zu Oettingen-Wallerstein (1672–1728), der 1711 resignierte.[6] In Salzburg studierte er, wie sein sieben Jahre jüngerer Bruder Franz Karl Eusebius (1701–1772) nach ihm, an der Salzburger Universität.[7] Im Alter von 22 Jahren, am 16. Dezember 1716, machte ihm Kaiser Karl VI. unter Ausübung seines Rechts der Ersten Bitten (Ius primariarum precum) zum Prezisten auf ein Basler Kanonikat.[8] Ein halbes Jahr später bestätigte das Basler Domkapitel dieses Recht, und Joseph Wilhelm leistete am 21. März 1719 seinen Aufschwörungseid.[9]

Jedoch bereits im Oktober desselben Jahres resignierte er sowohl in Salzburg als auch in Basel seine Ämter. Die kurze kirchliche Laufbahn prägte ihn zeitlebens. So soll seine Frömmigkeit „das im Haus Waldburg übliche hohe Maß noch weit [übertroffen haben]. Er nahm zahlreiche Eremiten in seiner Herrschaft auf und äußerste selbst als Eremit sein Leben zu schließen.“[10] Der Grund für die Ämteraufgabe war mit Erreichung der Volljährigkeit die Übernahme der Herrschaftsgeschäfte, da zwischenzeitlich am 7. März 1717 sein Vater gestorben war. Der noch unmündige 22-jährige Joseph Wilhelm und seine sieben Geschwister hatten von 1717 und 1719 unter die Vormundschaft von Johann Maria zu Waldburg-Wolfegg-Waldsee (1661–1724) gestanden. Ein Monat nach dem Tod des Vaters verstarb Maximilian Wunibald von Waldburg-Friedberg-Scheer (1674–1717), der letzte Spross der älteren Trauchburger Linie. Gemäß dem Hausgesetz von 1463[11] succedirte die verwandte jüngere Trauchburger Linie.[12] Hierdurch wurde rechtlich Realität, was faktisch bereits seit 1696 ausgeübt wurde. Christoph Franz hatte als Gubernator bis zu seinem Tod die vollkommen überschuldete Herrschaft Friedberg-Scheer[13] mit dem aussichtslosen Ziel verwaltet, diese zu konsolidieren.[14] Die Notwendigkeit einer Vormundschaft ergab sich aus dem verschwenderischen und anstößigen Lebenswandel Maximilian Wunibalds.[15] Hierdurch riss er die ohnehin bereits durch die Erbstreitigkeit des 16. Jahrhunderts[16], durch die Kriegswirren des Dreißigjährigen Kriegs sowie durch Misternten und Pestwellen wirtschaftlich und finanziell schwer angeschlagene Herrschaft noch weiter in den Abgrund.[17]

Mit der Erlangung der Volljährigkeit 1719 trat Joseph Wilhelm als neuer Erbtruchsess sein Erbe an. Dieses umfasste die Herrschaften Friedberg, Scheer, Trauchburg und Kißlegg. Entsprechend der Haustradition[18] teilte er sich die Erbschaft mit seinen Brüder: Während er mit Friedberg-Scheer und den Bussen und Johann Ernst II. (1695–1737) mit Kißlegg und Trauchburg eigenständige Herrschaften übernahmen, erhielt Friedrich Anton Marquart (1700–1744) eine Apanage.[19] Der jüngste Bruder Franz Karl Eusebius (1701–1772), der die geistliche Laufbahn einschlug und 1746 Fürstabt vom Chiemsee wurde, entsagte seinen Erbansprüchen. Noch im Vorfeld der Erbteilung wurde am 30. November 1718 die Schuldenlast auf die einzelnen Rentenämtern der Herrschaften aufgeteilt.[20]

Joseph Wilhelm bezog Residenz im „alten Schloss“ von Scheer, das letztmalig Mitte des 16. Jahrhundert erweitert und seit dem aufgrund der Schuldenlast nur noch durch kleine Umbauten verändert worden war.[21] 1723 heiratete er Maria Eleonore (1693–1753), zweite Tochter des 1704 im Spanischen Erbfolgekrieg gefallenen Fürsten Prosper Ferdinand von Fürstenberg-Stühlingen (1662–1704). Aus der Ehe entsprungen zwei Söhne und zwei Töchter.

Anfänglich noch – wie sein Vater – um eine Konsolidierung der Haushaltsfinanzen bemüht, zeugen fehlende Rentamtsrechnung von einer „teils mangelhaften Verwaltung“[22]. Grundproblem war, dass trotz sparsamer Haushaltsführung die Verpflichtungen aus den Altschulden jeglichen Erfolg in weite Ferne rücken ließ: Während zwischen 1700 und 1711 „nur“ 29 Prozent aller Einnahmen für den Schuldendienst aufgebracht werden mussten, waren es unter Joseph Wilhelm „deutlich über 40 Prozent“.[23] Die Situation verschlechterte sich derartig, dass bereits 1729 die Gefahr einer erneuten Sequestration der Herrschaft – wie zu Zeiten Maximilian Wunibalds[24] – drohte. 1749 schließlich unterstellte der Reichshofrat dem Fürsten Joseph Wilhelm Ernst von Fürstenberg (1699–1762), Bruder der Landesherrin Maria Eleonore, nicht nur die Herrschaft Friedberg-Scheer, sondern auch die ebenso verschuldete Herrschaft Trauchburg-Kißlegg.[25]

Weiterhin erschwerte die Situation mannigfaltige, langwierige Prozesse gegen die eigenen Untertanen, die zunächst mit gewaltsamen und letztlich ab 1720 verstärkt mit juristischen Mitteln für ihre Ablöse von Waldburg kämpften.[26] Begründet lag dieser Ablösewillen in der jahrhundertealten territorialpolitischen Rivalität zwischen Waldburg und Habsburg. Letztere hatten 1452 zwar aus der finanziellen Not heraus die Herrschaft an die Familie derer von Waldburg veräußert, jedoch ließen die späteren Erzherzöge nichts unversucht, die Herrschaft wiederzuerlangen und hierdurch der Bildung eines geschlossenen habsburgischen Territoriums im Südwesten des Reiches einen Schritt näher zu kommen. Die Untertanen, die einen fernen Kaiser dem präsenten Landesherrn bevorzugten, machten sich diese Rivalität zu Nutzen, um ihre Anliegen durchzusetzen. 1680 schließlich konnte Habsburg die finanzielle Zwangslage der Waldburgs zu seinen Gunsten nutzen, als es gelang die Eigenherrschaft in ein österreichisches Mannlehen umzuwandeln[27]. Wider Erwarten trug dies nicht zur Beruhigung der Untertanen bei, sondern diese strebten weiterhin auf eine Ablöse hin.[28] Auch die Verträge von 1686 und 1695, die unter anderem die Leibeigenschaft gegen eine Ablösesumme abschafften und eine Entschuldung der Herrschaft anstrebten[29], trugen nicht zur Befriedung bei. Der Widerstand der Untertanen hat mit Habsburg zwar seine wichtigste Stütze verloren, verebbte aber nicht, besonders ab 1720 bediente man sich rechtlicher Mittel.[30] Die durch die Prozesse verursachten „nit mehr erschwinglichen uncösten“ zwangen Joseph Wilhelm immer wieder neue Schulden aufzunehmen. Er soll bis 1751 über 50.000 fl. für Prozesskosten aufgebracht haben.[31]

Schließlich verstarb Joseph Wilhelm im Alter von 62 Jahren am 11. März 1756 „nach dreyzentägiger außgestandener kranckheit…von einem asthmate ex polypis“[32]. Sein Körper wurde in der Familiengruft der Pfarrkirche St. Nikolaus von Scheer und sein Herz in der Loreto-Kapelle in Dürmentingen[33] beigesetzt. Seinem Sohn Leopold August (1728–1764), der „herzoglich württembergischer General, Kommandeur des Karlsordens und Ritter des hohen württembergischen Jagdordens St. Huberti“[34] war, hinterließ er einen Schuldenberg in Höhe von 318 000 fl.[35] Mit dessen Ableben 1764 erlosch die direkte Linie, um anschließend mit dem Tod dessen Onkels und Fürstbischofs von Chiemsee, Franz Carl Eusebius 1772 und dem darauffolgenden Kondominats endgültig 1786 an die Fürsten von Thurn und Taxis veräußert zu werden.

[1] Die umfassenden Familienchronik von Pappenheim und Vochezer enden mit dem 17. Jahrhundert. Auch laut Hubert Hosch existieren „wenig persönliche Zeugnisse und wissenschaftliche Monographien“. Hosch 2006, 730 Anm. 12.

[2] Vgl. Bosshart-Pfluger 1983, 314.

[3] Die älteste Tochter und Schwester Maria Antonia Eusebia (1691–1767) heiratete 1722 Maximilian Joseph Ernst, Graf von Montfort (1700–1759) und Landesherr des Künstlers Andreas Brugger, der unter Umständen durch diese Verbindung an den Maler von Scheer Joseph Esperlin (1707–1775) als Schüler vermittelt wurde.

[4] Am 19. März 1698 wurde Christoph Franz per kaiserlichem Dekret Mitglied im Reichshofrat und 1711 zum Geheimen Rat ernannt. Hierzu hielt er sich des Öfteren in Innsbruck auf. Falls er auf seiner Herrschaft weilte, residierte er kaum in Scheer, sondern wohnte vor Ort meist im Schloss von Dürmentingen (1915 zerstört) oder bis zum Brand 1704 im Kißlegger Schloss. Gründe hierfür lagen sicherlich in der unruhigen Zeit infolge des Pfälzischen Krieges (1688–1697) und des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714), in seinen Amtsverpflichtungen in Innsbruck, im Abhängigkeitsverhältnis der Herrschaft Friedberg-Scheer von Habsburg seit 1680 und letztlich auch in der Baufälligkeit des Scheerer Schlosses, das erst 1708 mit hohen Aufwand renoviert worden war. Die Stammburg der Trauchburger Linie, die im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt worden war, hat er letztmalig 1690 anlässlich des „Beylagers“ mit seiner Frau 1690 bewohnt. Im späten 18. Jahrhundert wurde die Stammburg als Steinbruch für den Bau von Neutrauchburg unter Graf Anton von Waldburg-Zeil-Trauchburg (†1790), dem Erben Fürstbischofs Franz Karl Eusebius von Waldburg-Trauchburg-Friedberg-Scheer (1701–1772). Vgl. Pappenheim 1785, 382f., 393, 401; Baumann 4/1893, 58–63: 62f., 5/1893, 70–74: 70, 6/1893, 86–92; Gschließer 1942, 337; KDV Wangen 1954, 219; vgl. Rauh 1968, 64; Richter 1990, 197; Zürn 1998, 369; Kullen 2002, 26; Zürn 2006, 245, 254 Anm. 13.

[5] vgl. Bosshart-Pfluger 1983, 314.

[6] Joseph Wilhelm leistete seinen Aufschwörungseid am 22. Februar 1712. Vgl. Riedl 1867, 140, 273, ESTA XVI Tafel 105: Oettingen-Wallerstein. S. auch im StA Sigmaringen Dep. 30/1 T 3 Nr. 703.

[7] Laut den Statuten des Basler Domkapitels ist neben den Adelstand und einem Mindestaltar von 14 Jahren ein Studium Voraussetzung für ein Kanonikat. Joseph Wilhelm schrieb sich am 21. Januar 1713 an der Universität zu Salzburg ein. Vgl. Bosshart-Pfluger 1983, 18–23, 314.

[8] S. StA Sigmaringen Dep. 30/1 T 3 Nr. 14.

[9] Joseph Wilhelm folgte dem Archdiakon Franz Hartmann Ludwig von Wessenberg (†1718) als Domherr. Vgl. Bosshart-Pfluger 1983, 314, 329.

[10] Zimmermann 1993, 264. Dies teilte der Leiter des Fürstlich Waldburg Zeilschen Gesamtarchiv auf  Schloss Zeil Rudolf Beck in einem Brief vom 21. September 1991 Eva Zimmermann mit, die über das Herzgrabmal Joseph Wilhelms in der Loreto Kapelle in Dürmentingen einen Aufsatz veröffentlicht hatte.

[11] Vgl. Rauh 1971, 32f.

[12] Vgl. Bleicher 1986, 40; Richter 1990, 174; Zürn 2006, 247, Anm. 11.

[13] Die Herrschaft Friedberg-Scheer umfasste zum einen die sog. Obere Herrschaft, die von Scheer aus verwaltet wurde: Herrschaft Scheer (inkl. der Stadt Scheer und den Dörfern Ennetach wie auch Blochingen) und die obere Grafschaft Friedberg; zum anderen die sog. Untere Herrschaft mit Sitz in Dürmentingen: Allodialherrschaft Dürmentingen, die Mannsinhabung Bussen und die untere Grafschaft Friedberg. Vgl. Kretzschmar 1986, 190f.

[14] Obwohl laut Zürn Christoph Franz eine „restriktive, auf Schuldenvermeidung ausgerichtete Verwaltung der Landschaftskasse“ verfolgte hatte, bestand der Schuldenstand der Herrschaft Friedberg-Scheer zum Zeitpunkt seines Todes 1717 gemäß einer von Österreich veranlassten Rechnungsprüfung genau 117.942 fl 21 kr 2 hl. Vgl. Zürn 1998, 366, 368.

[15] Dieser war „dem bestendigen fluochen und Gotts lästeren […] ergeben“ und erschien wiederholt unangekündigt im Pfarrhof in Scheer, nicht zur vorgegebenen Visite, sondern um sich mit seinen Gefolge „bis sie voll und toll […] und allerhand Angelegenheiten angefangen zum Fressen und Saufen“ bedienen zu lassen. Vgl. Richter 1990, 173 Anm. 32; und auch Pappenheim 1785, 379 („ergrief Graf Maximilian im Jahr 1675. mit Gewalt den Besitz des Schloßes zu Scheer, verübte allda eine Menge Ausschweifungen von allen Gattungen, und widersetzte sich beständig den Verordnungen der kaiserlichen [380] Comißion.“).

[16] Dies betrifft die Erbstreitigkeiten zwischen Christoph (1551–1612), dem Stammvater der Trauchburg-Friedberg-Scheer Linie  und seinen Brüdern Karl (1548–1593) und Gebhard (1547–1601), abtrünniger Kurfürst und Erzbischof von Köln, entfachte mit seiner Konvertierung und seiner Heirat des evangelisch gesinnten Gerresheimer Stiftsfräulein Agnes von Mansfeld (1551–1637) die sog. Kölner Wirren. Vgl. Rauh 1971, 182 und ausführlich Pappenheim 1785, II: 203–306; Vochezer 1907, 65–100.

[17] Vgl. Richter 1990, 171f.; Zürn 2006, 246.

[18] Erst 1724 änderten die Brüder diese durch die Einführung des Grundsatzes der Primogenitur für die Trauchburger Linie. Vgl. Rauh 1971, 153f.

[19] 1737 verstarb Johann Ernst II. kinderlos. Sein Bruder Friedrich Anton Marquard übernahm die Herrschaft und verwaltete diese bis zu seinem Tod 1744.

[20] Vgl. Richter 1990, 183. Zu den Trauchburg-Kißlegger Verhältnissen s. Kurzbiografie „Johann Ernst II. von Waldburg zu Trauchburg in Kißlegg (1695/1719–1737)“

[21] Vgl. Zürn 1998, 138f.; ders. 2006, 245.

[22] Für die Zeit von Joseph Wilhems Regentschaft existieren die signifikantesten Lücken. Es sind die Jahrgänge 1711 bis 1715, 1719 bis 1724, 1729 bis 1748 verloren gegangen. Der Verlust dieser ist nicht nur über die Unwegsamkeiten in der Archivierung und ihrer historischen Rahmenbedingungen zu erklären, sondern auch – wie eine Bemerkung des Oberamtmannes von Meris aus dem 1765 deutlich macht – durch die Nachlässigkeit in der Herrschaftsführung. Weiterhin konstatiert Richter besonders für die überlieferte Rechnungsbücher Oberflächlichkeit und Durcheinander in der Führung dieser. Vgl. Richter 1990, 187 Anm. 106, 188; Zürn 1998, 405.

[23] Vgl. Richter 1990, 209; Zürn 1998, 406.

[24] Bereits seit 1672 verwaltete zunächst eine Debitskommission, dann ab 1677 eine kaiserliche Sequestrationskommission die Herrschaft Friedberg-Scheer. Schließlich 1696 wurde Christoph Franz von Trauchburg die Administration der Herrschaft übertragen. Vgl. Pappenheim 1785, 396; Richter 1990, 173f.

[25] vgl. Zürn 1998, 406; ders. 2006, 247.

[26] Primär rebellierten die Untertanen gegen ihren Lehensherr aufgrund der wachsenden Verschuldung, die diesen zu einer „rücksichtslose[n] Bedrückung und Aussaugung seiner Untertanen“ (Zürn 2006, 247) zwang. Ihre Hoffnung setzten sie auf den fernen kaiserlichen Landesfürsten. Langfristig strebten sie auch nach einer größeren Partizipation in der Herrschaftsführung, insbesondere die Landschaftskasse betreffend. Vgl. Zürn 2006, 248.

[27] Der Streit zwischen den Truchsessen und dem Haus Österreich zog sich über 250 Jahre hin und betraf besonders die im 14. Jahrhundert an die Truchsessen von Habsburg verpfändeten fünf Donaustädte Mengen, Munderkingen, Riedlingen, Saulgau und Waldsee. Vgl. Vochezer 1900, Bd. 2, 223–229; Herberhold 2000, 421–432: 431; Kretzschmar 1986, 190; Richter 1990, 176–181; Zürn 2006, 244.

[28] Vgl. Richter 1990, 178f.

[29] Diese umfassten unter anderem: Regelung der Frondienste; Erweiterung der Rechte bzgl. Besetzung von Gerichten, Durchführung der niederen Gerichtsbarkeit, etc.. Auch die Entschuldung der Herrschaft scheiterte vorwiegend durch die Auswirkungen des Pfälzischen Krieges (1688–1697) und des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714). Vgl. Richter 1990, 178f., Zürn 2006, 248.

[30] So kam es zu den Urteilen von 1720, 1732 und 1749, in denen den Untertanen allmählich die geforderte Kontrolle über beziehungweise Prüfung der Landschaftskasse gewährt wurde und hierdurch diese mehr Einfluss auf die Geschicke der Herrschaft ausüben konnte. Letztlich stellten die Untertanen dann zum Zeitpunkt des Todes Joseph Wilhelms einer der größten Gläubiger dar. Vgl. Zürn 1998, 431; ders. 2006, 248f.

[31] Vgl. Zürn 1998, 406.

[32] Ein Vermerk auf einer Disposition, verfasst am 15. Februar 1765 von Joseph Wilhelm Eusebius anlässlich seines Begräbnisses; aufbewahrt im Staatsarchiv Sigmaringen, Depositum 50, Fürstlich Thurn und Taxissches Archiv Obermarchtal, Rep. II., K.; zitiert nach: Zimmermann 1993, 265.

[33] Vgl. Zimmermann 1993, 259–271.

[34] Hosch 2006, 719.

[35] Vgl. Richter 1990, 184; Zürn 2006, 249.

Bibliografie 

Zuletzt aktualisiert am: 27.02.2016

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Forschungsplattform Erdteilallegorien im Barockzeitalter / Research Database Continent Allegories in the Baroque Age

Nirgendwo hat der Barock eine solche Dichte an Allegorien der vier Erdteile – Europa, Asien, Afrika und Amerika – hervorgebracht wie im Süden des Heiligen Römischen Reiches. In ihnen manifestieren sich die Vorstellungen des Barock von der Gestalt der Welt, ihrer politischen, sozialen und spirituellen Ordnung, vom Fremden wie vom Bekannten. Diese einzigartige Sammlung dokumentiert Darstellungen der vier Erdteile in Fresken, Stuck, Gemälden oder Skulpturen in ihren ursprünglichen Ausstattungskontexten. Baugeschichten sind ebenso erfasst wie Künstler und Auftraggeber.

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