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Ausbeutung Asiens
Dieser Ausschnitt einer Gesamtdarstellung, welche eine Interaktion der vier Erdteile thematisiert, wurde von einem 15-jährigen Schüler aus Wien fertiggestellt. Das zerschundene, arme „Asien“ in Form eines Jungen kniet vor einem Nähtisch welcher die USA-Fahne anfertigt. Um das Asienbild zu unterstreichen wurde im Hintergrund eine Informationstafel mit asiatischen Schriftzeichen angebracht. Der Junge wurde im Profil abgebildet und sein Blick wirkt traurig und gedemütigt. Dieses Werk setzt sich kritisch mit dem ambivalenten Thema Asien „als Opfer der billigen Arbeitskräfte“ und andererseits als erfolgreiche „Textilindustrie-Nation“ auseinander.
Das recht Bild ist ebenfalls ein Ausschnitt und wurde von einer Schülerin im Alter von 15 Jahren in Wien produziert. Auch hier wird das Thema „Textilindustrie-Nation“ bzw. die „Arbeitskraft“ an sich angesprochen, wobei hier Asien als Multitasking festgehalten wurde. Asien arbeitet schnell und verarbeitet mehrere Aufgaben nebenläufig bzw. gleichzeitig. Diese Darstellung könnte aber auch auf eine heutige Reizüberflutung von Informationen bzw. auf einen verstärkten Stress hinweisen. In einer der vielen Hände greift Asien zu einem Strick mit einem Henkersknoten, der üblicherweise zum Erhängen gebunden wird. Eventuell soll dies kritisch auf den sozial-wirtschaftlichen Druck, der auf einzelne Bürger ausgeübt wird, hindeuten. Außerdem wird hier der Suizid mit Asien im Zusammenhang gebracht wobei interessant ist, dass hier der Strick gewählt wurde. Eventuell möchte sich die Schülerin auf rechtlicher, sozialer und kultureller Ebene dem Thema „Todesstrafe“, dem „japanischen Seppuku“ (Harakiri) Ritual, oder auch dem Thema der japanischen „Kamikaze-Truppen“ widmen.