Matthias Willerotter (Wildrother) war Stukkateur im 18. Jahrhundert.[1] Sein Geburtsdatum und -ort sind unbekannt. Seine Arbeiten verweisen auf die Schule Dominikus Zimmermanns.[2]
Lt. Friedrich Zoepfl kam Willerotter vielleicht aus Augsburg und studierte 1721/24 bei Anton Wildenrotter.[3] Mit seiner Familie wohnte er in Mindelheim, wo er auch am 18. August 1745 verstarb.[4] Er hatte drei Kinder Maria Anna Isabella Josepha (22.01.1737–30.04.1737), Johann Joseph Ernst (21.08.1738–1.09.1738), Maria Isabella Josepha Kreszentia (30.04. 1741–29.10.1741), deren Paten „der junge Graf Johann Nepomuk Ludwig von Muggenthal und seine Mutter Maria Isabella geborene Gräfin Oettingen-Baldern“[5].
Die Stuckarbeit in der Franz-Xaver-Kapelle der Mariä Verkündigung ist eines der Hauptwerke von Willerotter. Der Altar aus Stuckmarmor in der Kapelle wird auch Witterotter zugeschrieben.[6] In Mindelheim schuf er um 1739/40 die Stuckdekoration in dem Sommerrefektorium des ehemaligen Franziskanerinnenkloster (des Hl.-Kreuz-Klosters)[7]Laut dem Kunstdenkmälerverzeichnis Dehio wird der Stuckdekor in der Apotheke auf der Maximilianstraße in Mindelheim ebenfalls Willerotter zugeschrieben[8] Ferner stuckierte er um 1740 die katholische Pfarrkirche St. Ursus, ehemalige Franziskanerinnenklosterkirche in Klosterbeuren.[9] Er dekorierte 1741 ein neues Lattengewölbe im Chor der katholischen Wallfahrtskirche St. Leonhard in Apfeltrach[10]. Die um 1742 ausgeführten Stuckarbeiten im zweiten Obergeschoß der ehemaligen Jesuitenkolleg in Kaufbeuren werden ihm ebenfalls zugeschrieben.[11]
[1] Thieme / Becker CD-ROM, 5. Aufl., 2016, Bd.W, 541.
[2] Zoepfl 1948/1995, 224; Zoepfl [1949], 18; Thieme / Becker CD-ROM, 2016, Bd.W, 541.
[3] Zoepfl 1948/1995, 224.
[4] Ebenda.
[5] Ebenda.
[6] Habel 1971, 258; Dehio Bayern 3/2008, 739.
[7] Dehio Bayern 3/2008, 742.
[8] Ebenda, 748.
[9] Ebenda, 597.
[10] Habel 1971, 40-41; Dehio Bayern 3/2008, 29.
[11] Dehio Bayern 3/2008, 550; Vollmer 2020, 314.
Zuletzt aktualisiert am: 22.03.2023