*) VORLAGE – Erdteilallegorien von Gottfried Bernhard Göz – Zeichnungen und Stiche Zitieren
Auszug aus der Dissertation von Marion Romberg „Die Welt im Dienst der Konfessionen. Erdteilallegorien in Dorfkirchen auf dem Gebiet des Fürstbistums Augsburg im 18. Jahrhundert“ (288–294 und 296–298):
Das Sujet der Erdteilallegorien tritt im Œuvre von Gottfried Bernhard Göz nicht nur in der Malerei al fresco auf, sondern auch des Öfteren im Medium des Kupferstiches und der Zeichnung. Selbst bewandert im Entwerfen und im Stechen findet sich das Thema in bislang vier mit ihm in Verbindung gebrachten Kupferstichen wieder, wobei zwei von ihm selbst (Nr. 1 und 2), einer von den Gebrüdern Klauber (Nr. 3) und einer von Johann Christian Leopold (Nr. 4b) in Augsburg verlegt wurden. Allerdings existieren sowohl für einen der Göz’schen Stiche als auch für den Klauber’schen und den Leopold’schen Stich Vorzeichnungen von seiner Hand.[1] Drei weitere Zeichnungen befinden sich im Besitz des Metropolitan Art Museums in New York (Nr. 4a und 5). Vier der sieben Werke thematisieren eine Huldigungsszene.
Stiche und Zeichnungen von Gottfried Bernhard Göz mit dem Thema der vier Erdteile:
Nr. 1: Verherrlichung Mariens durch die vier Erdteile
- Zeichnung, Feder in Braun, laviert, 103 x 78 mm, Hamburger Kunsthalle, Inv.-Nr. 1959–58
- Kupferstich, 135 x 88 mm, Signatur: C. Priv. S. Caes. Maj. Godef. Bern. Göz | S. Caes. Maj. Aul. Pict. et S. inv. et exc.; Privatbesitz Türkheim[2]
Im Türkheimer Stich sowie in der dazugehörigen Vorzeichnung im Bestand der Hamburger Kunsthalle ist Maria das Objekt der Anbetung.
Beischrift auf dem Kupferstich:
Qui me invenerit inveniet vitam et – hauriet Salutem a Domino. Prov. 8 v. 35
[Wer mich findet, findet Leben / und erlangt das Gefallen des Herrn. Spr 8, 35]
Datierung: undatiert, um 1750
Nr. 2: Verherrlichung der Eucharistie durch die vier Erdteile
- Kupferstich, 148 x 90 mm, Signatur: C.P.S.C.M. – G.B. Göz del. et exc. A.V., Privatbesitz Wien
In der Wiener Darstellung entsendet der Leib Christi in einer Monstranz seinen Strahl auf einen Spiegel, der diesen – gehalten von einer Allegorie des blinden Glaubens – auffängt. Die Umschrift verrät die Botschaft des Erkenntnisgewinns durch die Macht des Glaubens:
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in dunkhlen [Wort] 1 Cor 13 v. 12
Ein weiteres Bibelzitat auf der Wiener Weltkugel –
Die gantze Welt soll dich anbeten, Ps 66 v. 4
– unterstreicht den allumfassenden Anspruch der Huldigungsbotschaft, dargestellt durch die Erdteile unterhalb der Himmelsszene.
Beischrift:
Waß deinen Sünnen ist verhüllet, deß Glaubens aug unleugbar füllet. Eccles.
Datierung: undatiert, 1740er-Jahre
Nr. 3: Die Erlösung der Welt durch Christus
- Kupferstich, Signatur: C.P.S.C.M. Ios. et Ioa. Klauber Cath. Sc.,
in: Dorn, Franz Xaver, Lauretanische Litaney … Durch Klare Concept, faßbare Sinn-Bilder, Gleichnussen, und Biblische Figuren, In siben und fünfzig Kupffer-Stichen Nach Ordnung der Ehren-Titeln fürgestellt, Und mit kurtzer Beyschrifft erkläret Von Francisco Xaverio Dornn. Ill.: [Gebrüder] Ios. et Ioa. Klauber, Augspurg : Burckhart, 1749 - Zeichnung, Feder in Braun, grau laviert, 149 x 93 mm, Aufbewahrungsort unbekannt[3]
Das Klauber’sche Paar von Stich und Zeichnung stellt die Erlösung Christi ins Zentrum der Anbetung. Worte als Strahlen dargestellt gehen von Christus zu Gottvater –
Dona mihi populum meum (Est 7.3)
– zu Maria –
Pro qua obsecro. Est. 7.3.
– von den Erdteilen zur Göttlichkeit –
AVE MATER DIE FILII misere nobis.
Das Blut Christi ergießt sich aus seiner Seitenwunde auf eine Weltkugel, um die analog zu den anderen Kompositionen die Erdteile inmitten einer angedeuteten Baumlandschaft gruppiert dargestellt sind.
Beischrift:
FILI REMPTOR MUNDI DEUS – Scio [enim] quod REDEMPTOR meus vivi. Iob. 19. [25]
[– Gott Sohn Erlöser der Welt – Ich [selber] weiß, mein Verteidiger lebt.]
Datierung: 1749
Nr. 4. Gruppe: Erdteilserie
- EUROPA: Zeichnung, schwarze Kreide, 235 x 336,5 mm, um 1735/1738, New York, Metropolitan Museum of Art, Gift of the Estate of James Hyde, Paris 1959
- ASIA: Zeichnung, verloren
- AFRIKA: Zeichnung, schwarze Kreide, 229 x 345 mm, um 1737/38, New York, Metropolitan Museum of Art, Gift of the Estate of James Hyde, Paris 1959
- AMERIKA:
- Zeichnung, schwarze Kreide, 235 x 350 mm, Signatur: Godef: Bern: Göz inv. et del., um 1737/38, heutiger Aufbewahrungsort unbekannt
- kolorierter Kupferstich, 613 x 840 mm, Signatur: Balthasar Sigmund Setlezky Sculpsit Cum Gratia et Privilegio Sacrae Caesarae Majestatis Gottfried Bernhard Göz delineavit Iohann Christian Leopold excudit Augustae Vindelicorum
Beischrift – Lateinischer Text mit deutscher Übersetzung
… America das große Land, so noch vor dritthalb hundert Jahren Den andren Theilen nicht bekannt, Columbus kam zu erst gefahren, und hat die Inseln nur um selbiges entdecket, Mithin Americum zu weitrer Spur erwecket. Das Volk find man Barbarisch wild und kaum mit Menschen zu vergleichen, Das Land hingegen angefüllt, Mit allem, was heraus zustreichen: Gold, Perlen, Edelstein, auch Zucker, Cocos=Nüße, Brisilholz, Cochenill und Siberreiche Flüße, Wie Spanien es zu erst geglückt, Mit Schiffen an diß Land, zu kommen, So hat es Flotten nachgeschickt, Di solches in Besitz genommen, Und, vor aus selbigen geholte reiche Beuten, Sich auch die Christen=Lehr bemüht drin aus Zubreiten. Man nennt es der Welt handel Plaz, Davon auch andre Nationen Abhohlen manchen kostbarn Schaz, Weil Sorg und Müh sich reich belohnen, So gut die Handelschafft an denen Küsten gehet, So schlecht es tief im Land um die Bekehrung stehet.
Datierung: undatiert; um 1735/1738
Im Metropolitan Museum of Art (New York) sind die beiden Einzeldarstellungen Europas und Afrikas Teil einer Serie aus vier Einzelzeichnungen, von denen Asia verloren und Amerika zwar bildlich, aber nicht mehr als Originalzeichnung greifbar ist. Alle vier dienten als Vorlage für eine Serie kolorierter Kupferstiche, die von Balthasar Sigmund Setlezky gestochen und von Johann Christian Leopold in Augsburg verlegt worden war.[4]
Nr. 5: Verherrlichung der Eucharistie durch die vier Erdteile
- Zeichnung, Feder in Braun und Schwarz, Grau laviert, gehöht, 195 x 145 mm, 1748, New York, Metropolitan Museum of Art, Inv.-Nr. 59.208.100, aus der Sammlung Lämmle und J. H. Hyde (1959)
- Chorfresko, Gottfried Bernhard Göz, sign. & dat., 1748, Habsthal, St. Stephan
Die andere Zeichnung im New Yorker Bestand ist mit Göz’ Auftrag für die Dominikanerinnen des Klosters Habsthal in Verbindung zu bringen. Hier malte er 1748 im Chor der Klosterkirche eine Huldigung der Eucharistie durch die vier Erdteile. Anders als Kuen lässt er klassisch einen Dämonen vor der Macht des allerheiligsten Altarsakraments zurückschrecken.
Datierung: 1748
Göz’ Komposition diente als Inspirationsquell für insgesamt 30 über das gesamte Untersuchungsgebiet verteilte Darstellungen, in denen die Künstler die Ausgangskomposition entweder exakt kopierten, nur einzelne Versatzstücke daraus verwendeten oder sie sehr selbstständig weiterverarbeiteten.
zu Nr. 1:
1742 |
Buchheim, St. Stephan |
Fresko |
B. Riepp |
1750 |
Wasserburg am Inn, Unser Lieben Frau |
Fresko |
J. P. Kurz |
1752 |
Prittriching, St. Peter und Paul |
Fresko |
J. Anwander |
1753 |
Ellwangen, St. Maria |
Fresko |
J. E. Wiedemann |
1753 |
Biberbach, St. Jakobus d. Ä. und Laurentius |
Fresko |
B. Riepp |
1754 |
Deggingen, Ave Maria |
Fresko |
J. Wannenmacher |
1755 |
Rottweil, St. Peter und Paul (OD) |
Fresko |
J. Wannenmacher |
1755 |
Limbach, St. Stephan |
Fresko |
J. B. Enderle |
1756 |
Seekirch, Mariä Himmelfahrt |
Fresko |
F. M. Kuen |
1757 |
Romenthal, St. Anna |
Fresko |
F. S. Kirzinger |
1757 |
Sontheim, St. Martin |
Fresko |
J. B. Enderle |
1760 |
Wettenhausen, Prälatenkapelle (CRSA) |
Fresko |
J. B. Enderle |
1760 |
Schwarzenfeld, St. Dionysius |
Fresko |
J. M. Wild |
1762 |
Straubing, St. Veit |
Fresko |
F. Hölzl |
1763 |
Hurlach, St. Laurentius |
Fresko |
J. Hörmann |
1764 |
Thierhaupten, St. Peter du Paul, Seitenschiff (OSB) |
Fresko |
unbekannt |
1765 |
Auerbach in der Oberpfalz, St. Johannes Baptist |
Seitenaltargemälde |
J. M. Wild |
1766 |
Ettenbeuren, Mariä Himmelfahrt |
Fresko |
J. Christ |
1766 |
Tannheim, St. Martin |
Fresko |
C. Forchner |
1771 |
Schambach, Hl. Kreuz |
Hochaltarbild |
W. Wunderer |
1775 |
Hochheim am Main, St. Peter und Paul |
Fresko |
J. B. Enderle |
1791 |
Lauingen, St. Thomas von Villanova (OESA) |
Fresko |
J. B. Enderle |
1791 |
Schnaitsee, Mariä Himmelfahrt |
Fresko |
F. J. Soll |
zu Nr. 2:
1760 |
Öpfingen, St. Martin |
Fresko |
unbekannt |
1780 |
Wörishofen, St. Justina |
Fresko |
J. Fröschle |
zu Nr. 3:
1745 |
Möhren, Mariä Himmelfahrt |
Fresko |
unbekannt |
1755 |
Rottweil, St. Peter und Paul (OD) |
Fresko |
J. Wannenmacher |
zu Nr. 4:
1748 |
Haigerloch, St. Trinitatis |
Fresko |
A. M. von Au |
1749 |
Wolfegg, Schloss, Festsaal |
Fresko |
unbekannt |
1752/53 |
Würzburg, Residenz, Treppenhaus |
Fresko |
G. B. Tiepolo |
Tab.: Überblick über die Verwendung von Göz’ Erdteilkomposition innerhalb süddeutscher freskaler Ausstattungsprogramme
Inwieweit der Kupferstich tatsächlich als direkte Vorlage gedient hat, kann nicht immer nachvollzogen werden. Letztlich wurde der Göz-Stich so oft rezipiert, dass seine Komposition auch mittelbar über das Werk eines anderen Künstlers übernommen werden konnte. Schlussendlich erstaunt es, dass sich Göz in seinem malerischen Œuvre nie selbst seiner Komposition bediente.
[1] Vgl. Isphording Zeichnungen 1993, 279.
[2] Für eine Abbildung siehe AK Türkheim Bergmüller 1988, Kat.-Nr. 41.
[3] 1993 wurde die Zeichnung als Teil einer größeren Gruppe von Eduard Isphording im Generalanzeiger des Germanischen Nationalmuseums diskutiert. 2013 fragte Peter Stoll, der sich mit der Kupferstichserie beschäftigte, in der Annahme, dass die Zeichnung sich dort befände, unter Bezugnahme auf Isphording im Nationalmuseum nach. Allerdings erhielt er eine abschlägige Antwort. Vgl. Isphording Zeichnungen 1993, 274–299 und Stoll Rokoko 2013, 6 Anm. 23.
[4] Vgl. Isphording Göz Bildband 1984, 268f.
Komplettes Verzeichnis der in der Dissertation verwendeten Literatur findet sich in der Datenbank unter Bibliografie > Dissertation.
Auszug aus der Dissertation von Marion Romberg „Die Welt im Dienst der Konfessionen. Erdteilallegorien in Dorfkirchen auf dem Gebiet des Fürstbistums Augsburg im 18. Jahrhundert“ (294–296):
Das Problem in der Bewertung der Vorlagenwirkung der vier Kupferstiche ist, dass die Göz’schen Stiche (Nr. 1 und 2) und der Leopold’sche Stich (Nr. 4b) undatiert sind. Der Klauber’sche Stich (Nr. 3) wurde erstmals 1749 im Bildteil der von Franz Xaver Dorn herausgegebenen Lauretanischen Litanei veröffentlicht. Die Vorzeichnung ist vermutlich im selben Jahr entstanden.[1]
Anders die genannten drei Stiche, die nicht mit einem gedruckten Werk in Verbindung stehen:
- Der Wiener Kupferstich (Nr. 2) wird von Rudolf Wildmoser grob zwischen 1735 und 1745[2] datiert;
- die noch existierenden Vorzeichnungen zur Erdteilserie, zu der die Leopold’sche Amerika (Nr. 4) gehört, von Isphording auf 1735/38. Da Letztere bereits 1740 als Vorlage für die Bemalung eines Meißener Porzellantellers fungierte[3], erfolgte die Umsetzung in einem Kupferstich wohl zeitnah.
- Der Türkheimer Kupferstich (Nr. 1), dessen Datierung sich diffiziler gestaltet, war hingegen in der Vergangenheit innerhalb der Forschung Gegenstand größeren Interesses.
Der Kupferstich wurde einerseits mit einer Zeichnung im Bestand der Hamburger Kunsthalle verknüpft und andererseits ganz konkret als Vorlage freskaler Werke diskutiert.[4] Die spiegelverkehrte Zeichnung stimmt bildlich bis auf die fehlende Umschrift mit dem Türkheimer Stich überein. Bis heute folgt die Literatur in der Regel der Datierung des Göz-Experten Eduard Isphording von 1983, der die Hamburger Zeichnung als Vorzeichnung und folglich den Stich in die Mitte der 1760er-Jahre datiert. Allerdings wirft diese Datierung Probleme auf, wenn der Stich in Verbindung mit gesicherten Werken anderer Gattungen, die mehr oder weniger eng der Komposition der Erdteilallegorien folgen, gebracht wird. 1990 erkennt Michel Reistle in seiner Künstlermonografie Joseph Wannenmacher, ein schwäbischer Kirchenmaler des 18. Jahrhunderts … den Kupferstich als Vorlage für das 1754 entstandene Erdteilfresko im Chor der Wallfahrtskirche Ave Maria in Deggingen (Abb. VIII-91) und für die modifizierte Darstellung in der Dominikanerkirche von Rottweil, die vom Künstler mit 1755 eigenhändig datiert wurde. Daher vordatiert Michael Reistle ohne weitere Begründung den Kupferstich auf „um 1750“.[5]
Reistles Datierungsvorschlag ist meines Erachtens aus folgenden Gründen zuzustimmen:
Für eine frühere Datierung des Türkheimers Stiches nach Reistle sprechen sowohl biografisch-künstlerische als auch wirkungsmächtige Gründe. 1733 erlangte Göz seine Meistergerechtigkeit in Augsburg. Bis in die 1740er-Jahre arbeitet er überwiegend als Ölmaler und Kupferstecher. Zum Schutz seiner Arbeiten bemühte er sich erstmals 1741 erfolgreich um ein kaiserliches Schutzprivileg für seine Druckgrafik. [6] Von da an tragen seine Kupferstiche neben seiner Signatur den Zusatz „C.P.S.C.M“ oder „C. Priv. S. Caes. Maj.“ (Cum Privilegio Sacris Caesaris Majestatis). Diese wird ab 1744, dem Jahr seiner Ernennung zum kaiserlichen Hofmaler und Kupferstecher, durch den Zusatz „S. Caes. Maj. Aul. Pict. et S.“ erweitert. Allerdings wurde ihm dieser Titel bereits nach circa zehn Jahren wieder entzogen, da der Titel in seinem zweiten kaiserlichen Schutzprivileg vom 7. März 1755 für sein druckgrafisches Werk explizit durchgestrichen erscheint.[7] Anzunehmen ist, dass ihm der Titel bereits vor 1754 entzogen wurde, da er die Fresken in der Regensburger Stiftspfarrkirche St. Kassian nicht mehr wie bislang mit „S. Caes. Maj. Aulae. Pict..“ (Birnau 1748, Leitheim 1751) signierte, sondern schlicht mit „GBG[ligiert]öz Pinxit 1754“[8]. Auch in seinem druckgrafischen Spätwerk beschränkt er sich auf den Zusatz „C.P.S.C.M.“.[9]
Dies würde das Argument für eine frühere Datierung des Türkheimer Kupferstichs bekräftigen, da der Stich beide Zusätze führt.
Ausgehend von einer stilistischen Periodisierung des künstlerischen Schaffens von Göz lässt sich weiterführend zum einen das Hauptargument für eine spätere Datierung, das sowohl Isphording wie auch (sich auf Ersteren beziehend) Prange anführen,[10] entkräften: das Nichtvorhandensein der Rocaille. Dieses Stilelement, das bei Göz von circa 1736 bis Ende 1740 Verwendung fand,[11] ist laut Rudolf Wildmoser bereits nach 1750 seltener zu finden.[12] Zum anderen schwächt das Auftauchen genau dieser Erdteilkomposition innerhalb kirchlicher Ausstattungsprogramme in den 1750er-Jahren auch Wildmosers eigene stilistisch begründete Spätdatierung in die Mitte der 1760er-Jahre.[13]
[1] Vgl. Isphording Zeichnungen 1993, 279.
[2] Vgl. Wildmoser Kupferstecher 1985, 214.
[3] Vgl. Le Corbeiller Miss America 1961, 221, Abb. 18.
[4] Eigentlich wurde die Hamburger Zeichnung anfangs nie direkt mit einem Kupferstich in Verbindung gebracht, da dieser zum Publikationszeitpunkt 1983 noch unbekannt war, sondern mit einer heute verlorenen spiegelverkehrten Nachzeichnung des Stiches. Vgl. Isphording Göz Bildband 1984, 298 Kat.-Nr. A III b 154. Bereits Rudolf Wildmoser, der sich explizit mit dem druckgrafischen Werk von Göz beschäftigte, berichtete zwei Jahre später, 1985, vom Verlust. Vgl. Wildmoser Kupferstecher 1985, 174 Kat.-Nr. 1-070-334. Der Türkheimer Stich taucht erstmals 1988 im Ausstellungskatalog anlässlich des 300. Geburtstages von Bergmüller auf. Vgl. AK Türkheim Bergmüller 1988, 99f. Kat.-Nr. 41.
[5] Reistle Wannenmacher 1990, 171.
[6] Insgesamt stellte er dreimal erfolgreich dieses Ansuchen: 1741, 1755 und 1766. Siehe Anm. 1103 und 1105 in der vorliegenden Arbeit.
[7] Etwa zehn Jahre später wurde ihm anscheinend der Titel des kaiserlichen Hofmalers wieder entzogen: Bei der Ausstellung eines neuen Schutzprivilegs durch den Wiener Hof 1755 wurden die entsprechenden Worte im Schutzprivileg nachträglich durchgestrichen. Vgl. Isphording Historienmaler 1997, 10, Anm. 28 und für den publizierten Schutzbrief, aufbewahrt im Wiener HHStA, siehe Isphording Göz 1982, 358f.
[8] Diese Form der Signatur behielt er im gesamten Ausstattungsprogramm, das zwischen 1754 und 1758 sukzessiv entstand, bei; ebenso in späteren Werke in Schussenried (1758), Amberg (1758), in der Alten Kapelle in Regensburg (1765) und in Solothurn (1769). Vgl. Isphording Historienmaler 1997, 60–65.
[9] Vgl. hierzu eine Reihe von Abbildungen von Stichen bei Wildmoser Kupferstecher 1984, Abb. 26–39.
[10] Vgl. Prange Zeichnungen 2007, 173 Kat.-Nr. 351.
[11] Vgl. Wildmoser Kupferstecher 1984, 316–318.
[12] Vgl. ebd., 262.
[13] Wildmoser argumentiert, dass aufgrund „der Feinheit der Punktierung, den vielfältigen Abstufungen der Helligkeitswerte [sowie] der sicheren und gewagten rahmenlosen Darstellungsweise“ der Stich auf „um oder nach 1765“ zu datieren sei. AK Türkheim Bergmüller 1988, 99f.
Komplettes Verzeichnis der in der Dissertation verwendeten Literatur findet sich in der Datenbank unter Bibliografie > Dissertation.
Zuletzt aktualisiert am: 28.11.2016