Antonín Pavel Wagner (auch Anton Paul Wagner genannt) war ein tschechischer Bildhauer und lebte zwischen 1834 und 1895. Wagner ist in Königinhof an der Elbe in Böhmen (tschech. Dvur Kralove nad Labem) geboren und starb in Wien. Er war Schüler von Joseph Max in Prag und studierte ab 1857 in Wien an der Akademie der bildenden Künste. Er führte Studienreisen in Italien, Sizilien, Dalmatien und Deutschland durch.
Dem Akkordprotokoll1 zufolge wurde Wagner beauftragt, zwei Porträtstatuen (Ferdinand Magellan und James Cook) sowie die Figurengruppe „Africa“ und „Asia“ für die Außenfassade des Naturhistorischen Museums in Wien herzustellen. Die Arbeiten sollten für 9000 Gulden bis Ende des Jahres 1877 fertig gestellt sein.2 Auf der achten internationalen Ausstellung des Künstlerhauses im März 1877 wurde die Gipsmodellgruppe „Afrika“ schließlich ausgestellt. Sie war ursprünglich zur Ausführung für das k. k. Hofmuseum bestimmt. Baron Hasenauer lenkte die Aufmerksamkeit des Kaisers auf zwei neue Standbilder von Wagner und Schmidgruber während der Eröffnung der Jahresausstellung des Künstlerhauses 1879.3
Seit 1890 war Wagner Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften. Die bekanntesten seiner Werke findet man in Wien im Parlament, Statuen dramatischer Künstler und Schriftsteller am Burgtheater, am Wiener Hofburgtor und in der Feldherrenhalle des Heeresgeschichtlichen Museums. Nach 1880 führte er Arbeiten an der Ausstattung des Nationaltheaters und des Nationalmuseums in Prag durch.
1 AVA, StEF, HBC, Fasz. 24/1419: gez. Wagner, Wlassack, Matzinger, Friedel.
2 vgl. Ginthör-Weinwurm 2008, 98.
3 Österreichisch-Ungarische Kunstchronik, Bd. 2, Nr. 11, 1. 4. 1879, S. 168.
Zuletzt aktualisiert am: 20.06.2016