Bürger von Frauenriedhausen Zitieren
Die Pfarrei Frauenriedhausen war eine Filiale von Hausen. Seit Ende des 17. Jahrhunderts wurde es von den Augustinerorden in Lauingen aus seelsorgerisch betreut. Dies endete erst mit der Säkularisation des Klosters 1803. Der eigentliche Initator hinter dem Neubau der Kirche in den 1730er-Jahren war die Kirchengemeinde selber. 1727 brachte ein Sturm die Kirche fast zum Einsturz, daraufhin bemühten sich die Bewohner Frauenriedhausens beim Domkapitel in Augsburg um die finanzielle Unterstützung im Bau einer neuen Kirche (Bittgesuch vom 20.03.1733)[1]. Der Bitte der landesherrlichen Kammer in Neuburg an der Donau, man solle doch “inländische” Handwerker, sprich aus Lauingen anstellen, wurde nicht entsprochen, da der “ausländische” Baumeister, Balthasar Suiter[2] aus Dillingen an der Donau, preiswerter war. Die Gemeinde bemühte sich in den Folgejahren sehr um das religiöse Leben in Frauenriedhausen. Einerseits erhielten sie die Zusage zum regelmäßigen Sonn- und Feiertagsgottesdienst, und andererseits trieben sie die Ausstattung mit Fresken, Kirchengestühl, Altären[3] weiter voran. Zwar könnte die Vermittlung des Malers Johann Baptist Anwanders über den Hausener Pfarrer geschehen sein, aber ansonsten ließ dieser wie der Loslösungsplan von 1755[4] belegt, die Gemeinde weitestgehend selbstständig gewähren.[5] Der aus Lauingen stammende Künstler hatte bereits 1759 die heute zerstörten Fresken in der dortigen Mutterkirche SS. Peter und Paul gemalt.[6]
[1] Vgl. Springer 1973, 41.
[2] Dieser baute im Anschluss auch in Aislingen die St. Georgskirche.
[3] Der ursprünglich barocke Hochaltar, der 1866 entfernt wurde, war eine Stiftung eines ledigen Bauernsohns aus dem Jahr 1729. Die Gemeinde ließ ihn 1746 farblich fassen. Vgl. Springer 1973, 43.
[4] 1755 hatte die Gemeinde den Plan formuliert, sich mit dem anderen Riedhausen (heute: Veitriedhausen) zu einer Pfarre zusammenzuschließen. Aufgrund von finanziellen Engpässen scheiterte dieses Vorhaben. Erst 1835 löste sich Frauenriedhausen aus der Pfarrei Hausen und wurde Lauingen eingepfarrt. vgl. Springer 1973, 61.
[5] Vgl. Springer 1973, 43.
[6] Vgl. KD Schwaben 7/1972, 373.
Zuletzt aktualisiert am: 01.12.2015