Deggingen (Göppingen) Zitieren

 

Erdteilallegorien an diesem Ort
Orts- und Gebäudegeschichte 

Besondere Fakten zur Zeit der Entstehung der Erdteilallegorien[1]

1372 Erwähnung einer Kapelle "vnser fraw zu aue maria" (sog. Alt-Ave)
1469 Vergrößerung der Kapelle und anschließend 1477 Stiftung einer Kaplanei durch die gräfliche Familie von Helfenstein
1480 Gründung einer ersten Bruderschaft (evtl. Vorgänger der Degginger Sebastians Bruderschaft)
1555–1567 protestantisches Intermezzo der Herrschaft Wiesensteig unter der graflichen Familie von Helfenstein; Ende der Wallfahrt und Verwüstung der Kirche
ab 1588 teilweise Wiederherstellung des Kirchenbaus und langsame Erholung der Wallfahrt
1627 Tod des letzten Grafen von Helfenstein Rudolph III.; Drittelung der Herrschaft Wiesensteig zu Gunsten der Familien von Fürstenberg, Leuchtenberg und Oettingen-Baldern mit anschließendem Verkauf 1642 an Kurbayern
1716–1718 Verlegung und Neubau der Wallfahrtskirche unter Pfarrer Johann Zimmermann aus Mülhausen (reg. 1710–1721); Maurermeister: Christian Wiedemann (Ehingen); Stuckateur: Hans Ulrich und Johann Jacob Schneider
1723 Approbation der Skapulier-Bruderschaft
1752–1769 Freskierung des Innenraums; Maler: Josef Wannenmacher

[1] Historische Basisinformation siehe in der Seitenleiste unter Verlinkungen „LEO-BW – Landeskunde online erkunden“, ein Kooperationsprojekt unter Leitung des Landesarchivs Baden-Württemberg, Stuttgart.

 

Geschichte der Wallfahrt 

Der Ursprung der Wallfahrt zum Gnadenbild der Gottesmutter liegt zwar im Dunkeln, reicht aber bis ins Mittelalter. Die Legende besagt, dass ein Rosenstrauch am Ort der Alt-Ave im Winter in voller Blütenpracht gestanden habe und die Worte „Ave Maria“ gezeigt hätte. Gesichert ist eine erste Blüte der Wallfahrt im 15. Jahrhundert, die einen ersten Neubau der Kirche bedurfte. Nach einem kurzem Ende im Zuge der reformatorischen Wirren erholte sich die Wallfahrt nur sehr langsam. Erst 1708 „ist kirchenamtlich von einer Resuscitation („Wiedererweckung“) des Wallfahrtsbetriebs und der Wiederbesetzung der Pfründe die Rede“[1]. Zu diesem Zeitpunkt war die Kirche allerdings „sehr bawfällig und also eng, dass dieses kümmerlich 300 Persohnen fassen thut“[2]. Ein Neubau mit einhergehender Verlegung des Standortes um 200 Meter westlich von Alt-Ave war notwendig.

[1] Weber 2010, 233.

[2] Ebenda.

Zuletzt aktualisiert am: 23.05.2016

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Forschungsplattform Erdteilallegorien im Barockzeitalter / Research Database Continent Allegories in the Baroque Age

Nirgendwo hat der Barock eine solche Dichte an Allegorien der vier Erdteile – Europa, Asien, Afrika und Amerika – hervorgebracht wie im Süden des Heiligen Römischen Reiches. In ihnen manifestieren sich die Vorstellungen des Barock von der Gestalt der Welt, ihrer politischen, sozialen und spirituellen Ordnung, vom Fremden wie vom Bekannten. Diese einzigartige Sammlung dokumentiert Darstellungen der vier Erdteile in Fresken, Stuck, Gemälden oder Skulpturen in ihren ursprünglichen Ausstattungskontexten. Baugeschichten sind ebenso erfasst wie Künstler und Auftraggeber.

Publikationen zum Projekt:

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Allegories of the four continents – Europe, Asia, Africa, and America – were an extremely popular iconographic motive during the baroque era. It was most prevalent in the Southern Parts of the Holy Roman Empire. These allegories express/manifest/carry the imagination/conception/vision of the baroque of the shape of the world, its political, social, and spiritual order as well as of foreign and familiar things. This unique collection documents depictions of four continents in frescoes, stucco, paintings or sculptures in their place of origin. The historical contextualization contains the building history as well as artists and principals.

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Die Datenbank „Erdteilallegorien im Barockzeitalter im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (Süddeutschland, deutschsprachige österreichische Erblande)“ entstand im Rahmen des Projekts „Diskurs- und kunstgeschichtliche Untersuchung von Erdteilallegorien“ [FWF P23980] an der Universität Wien, Historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Geschichte. Die Nutzung der Datenbank unterliegt den im Folgenden genannten Bedingungen. Der Zugang zur Datenbank wird gewährt, sobald Sie die Nutzungsbedingungen akzeptiert haben.

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