970 erste Erwähnung des Ortes als „Liuterestoref“ im Zuge der Schenkung durch Gebhard II. von Konstanz (949–995) an das Bistum Konstanz
986 Übertragung des Ortes durch den Konstanzer Bischof Gebhard II. an das von ihm gegründete Benediktinerkloster Petershausen (gegr. 983)
1275 Ersterwähnung der Pfarrei von Liggersdorf, zugehörig zum Dekanat
Deutwang-Stockach (bis 1811)
um 1352 Übergang an die Herren von Jungingen
1441 und Teilungsvertrag der Herrschaft Hohenfels, Liggersdorf gehört zur Herrschaft „Neu-Hohenfels“
1441/1442 Neugründung einer Pfarrrei und Stiftung einer Kaplanei durch Burkhart und Wolfgang von Jungingen
15. Jahrhundert Bau des Kirchturmes
1506 Kauf der Herrschaft Neu-Hohenfels durch Landkomtur Wolfgang von Klingenberg, Eingliederung in die Ordenskommende Altshausen (Ballei Schwaben-Elsass-Burgund[1])
1579 Erste Erwähnung des Patroziniums St. Cosmas und Damian
1710–1718 Neubau der Pfarrkirche unter Beibehaltung des Turms aus dem 15. Jahrhundert, Bauherr Landkomtur Marquard Franz Leopold von Falkenstein (1660/1709–1717); Weihe vmtl. durch Generalvikar von Konstanz Weihbischof Konrad Ferdinand Geist von Wildegg, Titularbischof von Tricale (1662–1722)
1727 Einbau eines neuen Hochaltars mit dem Wappen des Landkomturs Johann Franz
von Reinach (~1653/1719–1730)
1756 Überführung der Reliquien der Patrone aus Rom
1762–1764 Einbau einer neuen Langhausdecke und Bemalung im Auftrag von Landkomtur Christian Moritz von Königsegg-Rothenfels (1705–1778; reg. 1757–1774); Baumeister: Franz Anton Bagnato (1731–1810); Maler: Franz Josef Zürcher (1719–1770) signiert und datiert: Fr. Jos: Zürcher | inv. et pinxit 1763
1764 Einbau der aus Hoßkirch überführten Kanzel
1784/85 Einbau einer neuen Orgel
1788 Ausmalung des Chores unter Pfarrer Frank Joseph Hepp OT während der Amtszeit des Landkomturs Beat Konrad Philipp Friedrich Reuttner von Weyl OT (1719–1803); Maler: Josef Anton Messmer (1747–1827)
1803 Neubau des Kaplaneihauses nach Plänen von Franz Anton Bagnato (1731–1810)
1804 Kauf von fünf Altarbilder unter Pfarrer Schibl OT
1806 Auflösung der Ballei und Übergang an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen
1816 Einbau zweier Seitenaltäre
1823 Bauarbeiten an Kirche, Turm, Kirchenmauer und Vergrößerung der Empore
1852 Neutünchung durch Bregenzer von Sigmaringen
1856 Verlängerung des Langhaus um 6,5 Meter (heutige Orgelempore)
1865 Pfarrhausbrand (Vernichtung aller Akten[2])
letztes Drittel des 19. Jahrhunderts Neufassung der Altäre und Neustreichung der Wände
1935/36 Innenrenovierung infolge des Erdbebens von 1911
1938 Instandsetzung des Turmes
[1] Die Exemtion der Territorien des Deutschen Ordens von der bischöflichen Visitation und Jurisdiktion war zwar rechtlich in der Sammelbulle Etsi neque vom 15.12.1220 verliehen worden, aber im Verlauf der Frühen Neuzeit wurde diese durch verschiedene Verträge für das Gebiet der Ballei Elsass-Burgund, das in das Gebiet des Konstanzer Bischofs fiel, aufgeweicht. Ende des 18. Jahrhundert bestand die Exemtion nicht mehr wirklich. Vgl. Röttgers 1995, 141–155.
[2] Quellen zur Entstehungsgeschichte der Innenausstattung sind aufgrund des Pfarrhausbrandes 1865 nur vereinzelt im Staatsarchiv Sigmaringen zu finden. Die beste Quelle ist noch die Chronik des Pfarrers E. Schon, der sie auf Basis von Kirchenrechnungen, die bis 1667 zurückgehen, erstellt hat. Vgl. Schnell 1936; KD Hohenzollern (Sigmaringen) 2/1948, 237; Neumann 2003, 11.
Zuletzt aktualisiert am: 02.12.2015