Mindelaltheim (Günzburg) Zitieren

 

Erdteilallegorien an diesem Ort
Orts- und Gebäudegeschichte 

1604 Beginn der Wallfahrt zum wundertätigen Kreuz anlässlich einer Stiftung eines Kruzifixbildes durch Anton Christoph Freiherr von Rehlingen
bis 1612 Bau einer ersten Kapelle auf Initiative der Priorin des Augsburger Dominikanerinnenklosters St. Katharina Anna Ziegler OP fem (reg. 1583–1612)
1668–1710 Amtszeit des Pfarrers Georg Bachmann, dem Stifter der Bruderschaft zur Todesangst Christi
1698 Neubau einer größeren Kirche unter Pfarrer Bachmann und der Bruderschaft [Baumeister: Jakob Albrecht, Vorarlberg]
1753/1754 Erweiterung der Kirche unter Pfarrer Franz Xaver Denck (reg. 1746–1762) [Baumeister: Joseph Dossenberger d. J.; Maler: Anton Enderle]

Geschichte der Wallfahrt 

Die Anfänge der Wallfahrt zum wundertätigen Heiligen Kreuz sind mit dem Augsburger Katharinenkloster eng verknüpft. Am 20. Mai 1604 wurde an der heutigen Stelle der Kirche auf Initiative des damaligen Pflegers des Klosters sowie der Herrschaft Mindelaltheim Anton Christoph Freiherr von Rehlingen ein Kruzifixbild unter freiem Himmel aufgestellt. Ein paar Jahre später ließ die Priorin des Klosters Anna Ziegler (reg. 1583–1612) einen Kapelle zum Schutz des Bildnisses bauen.[1]

Die blühende Wallfahrt machte allerdings Ende des 17. Jahrhunderts eine Vergrößerung der Kapelle notwendig. 1698 wurde der Baumeister Jakob Albrecht aus Vorarlberg auf Initiative des amtierende Pfarrer Georg Bachmann (reg. 1668–1710) und der von ihm gegründeten Bruderschaft zur Todesangst Christi, die zu dieser Zeit 4000 Mitglieder umfasste, mit dem Neubau der Kirche betraut. Bereits 55 Jahre später veranlasste das Anwachsen der Bruderschaft den Pfarrer von Mindelaltheim Franz Xaver Denck um Genehmigung für eine weitere Vergrößerung der Kirche anzusuchen. Der Bau wurde vergrößert und durch die Hand Anton Enderles mit einem Freskenprogramm zu Ehren des Kirchenpatroziniums ausgestattet. [2]

Das vorläufige Ende der Wallfahrt sowie der Bruderschaft kam 1806, 1807, 1813 und 1822 von Seiten der Ulmer Landesdirektion des Königreichs Bayern. Durch Intervention der Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Pfarramt konnte zwar der Abbruch abgewendet werden, allerdings seien die Gottesdienste in der Pfarrkirche abzuhalten und die Kirche mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen geschlossen zu halten.[3]

[1] Vgl. Pröpstle 1910, 1.

[2] vgl. ebenda, 2.

[3] Vgl. ebenda, 7.

Zuletzt aktualisiert am: 24.02.2016

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Forschungsplattform Erdteilallegorien im Barockzeitalter / Research Database Continent Allegories in the Baroque Age

Nirgendwo hat der Barock eine solche Dichte an Allegorien der vier Erdteile – Europa, Asien, Afrika und Amerika – hervorgebracht wie im Süden des Heiligen Römischen Reiches. In ihnen manifestieren sich die Vorstellungen des Barock von der Gestalt der Welt, ihrer politischen, sozialen und spirituellen Ordnung, vom Fremden wie vom Bekannten. Diese einzigartige Sammlung dokumentiert Darstellungen der vier Erdteile in Fresken, Stuck, Gemälden oder Skulpturen in ihren ursprünglichen Ausstattungskontexten. Baugeschichten sind ebenso erfasst wie Künstler und Auftraggeber.

Publikationen zum Projekt:

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Allegories of the four continents – Europe, Asia, Africa, and America – were an extremely popular iconographic motive during the baroque era. It was most prevalent in the Southern Parts of the Holy Roman Empire. These allegories express/manifest/carry the imagination/conception/vision of the baroque of the shape of the world, its political, social, and spiritual order as well as of foreign and familiar things. This unique collection documents depictions of four continents in frescoes, stucco, paintings or sculptures in their place of origin. The historical contextualization contains the building history as well as artists and principals.

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