1300 erster urkundlicher Beleg
1317 sicherer Nachweis der ortsadeligen Herren von Waldkirch (evtl. bereits seit 1255)
spätgotischer Turmunterbau und Chorkern
bis 1511 häufiger Besitzerwechsel der Herrschaft, dann bis 1803 weitestgehend durchgehend im Besitz der Familie von Freyberg
1525 Übergang der Herrschaft Waldkirch an den Freybergʼschen Zweig Eisenberg-Hürbel-Haldenwang
1636 Dezimierung der Einwohner Waldkirchs auf drei Personen im Dreißigjährigen Krieg
1668/1669 Abbruch der mittelalterlichen Kirche und anschließender Neubau
1690 Erbteilung der Freyberg’schen Linie; Haldenwang und Waldkirche verbleibt im Zweig Hürbel-Haldenwang
1695–1697 Ausstattung der Kirche durch Künstler aus Lauingen
1745 Neubau der Kirche unter Pfarrer Johann Ulrich Rimmele und Patronatsherr Johann Christoph von Freyberg-Eisenberg-Haldenwang (1694-1778); Baumeister und Stuckateur: Joseph Dossenberger der Ältere[1]; Maler: Anton Enderle
1770/73 Einbau eines neuen Hochaltars (Künstler: Joseph Hartmann, zug. und Johann Michael Fischer)
1865 Gründung der Erzbruderschaft vom unbefleckten Herzen Mariä
[1] Während Karl Heinrich Koepf den Bau als Frühwerk Josephs des Jüngeren sieht, schreibt Reinhard Seitz Waldkirch dessen Vater zu. Letztendlich geht Seitz von einer Gemeinschaftsarbeit des Vaters und der Söhne Johann Adam und Joseph des Jüngeren aus. Denn diese „arbeiteten beide bis 1750 eng mit dem Vater zusammen“ (Seitz 2001, 406). Vgl. Koepf 1973, 78–79 (ihm folgend auch: Dehio Schwaben 2008, 1066).
Der Ursprung der Marienwallfahrt von Waldkirch ist unbekannt.[1] Bis zur Wiederbelegung der Wallfahrt durch den Ortsgeistlichen und Initiators des Neubaus der Kirche Johann Ulrich Rimmele belegen folgende Quellen die ins Mittelalter zurückreichenden Wurzeln der Wallfahrt – Pfarrer Rimmele datierte diese im Mirakelbuch 1749 auf „500 Jahre“[2]:
- Ortschronik von Waldkirch führt regelmäßige fromme Stiftungen für das 13. und 14. Jahrhundert auf;
- Datierung des Gnadenbildes der Pieta auf 1510[3];
- Heiligenrechnungen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts listen „relative hohe Opfergaben und Naturalspenden“[4] auf.
Um die Jahrhundertwende erlebte die Wallfahrt nach Waldkirch im Kontext eines allgemeinen Wallfahrtsbooms eine erneute Blüte, die wie so oft der Fall einerseits einen Neubau der zu klein geratenen Kirche notwendig machte, aber auch finanziell erst ermöglichte. Die wichtigsten Hinweise auf die Strahlkraft Waldkirchs liefert das bereits erwähnte Mirakelbuch des Pfarrers Rimmele. Die Pilger kamen hauptsächlich aus dem näheren Umfeld zwischen Zusam, Mindel und Donau.[5]
[1] Auch Ludwig Dorn liefert keine Erklärung in seinem grundlegenden Buch „Die Wallfahrten des Bistums Augsburg“. Vgl. Dorn 1961, 167f.
[2] Vgl. Mayer [1995], 26
[3] Vgl. Mayer [1995], 5; Dehio Schwaben 2008, 1067.
[4] Vgl. Mayer [1995], 26.
[5] Vgl. Mayer [1995], 27.
Zuletzt aktualisiert am: 27.02.2016