1692 Bau einer Kapelle für ein Gnadenbild, das von einer Pilgerreise nach Rom im Jahr 1684 stammt
1748–1752 Neubau der Kirche (Pläne: Franz Joseph Roth; Stuckateure: Johann Baptist Zimmermann, Leitung) und ausgeführt von Thomas Finterwalder und Thomas Zöpf; Maler: Johann Baptist Zimmermann mit seinem Sohn Franz Michael und Schüler Martin Heigl)
1752 Abbruch der alten Kapelle
1753–1781 Ausstattung der Kirche (beteiligte Künstler: Johann Joseph Mayr, Johann Michael Mayr, Philipp Jakob Rämpl; Franz Xaver Wunderer, Ignaz Mayr, Franz Anton Anwander, Thomas Christian Wink, Johann Joseph Mayr, Judas Thaddäus Simon)
1766–1768 Errichtung des Turms
1781 Weihe der Kirche
Die Wahl des Bildmotivs der fons gratiae für das zentrale Fresko im Langhaus gründet folglich maßgeblich in der Wallfahrt und den mit ihr verbundenen Legenden: Das bereits 1684 nach Wemding gekommene geschnitzte Marienbild, das zunächst im Haus seines „Bringers“ Franz Forell aufbewahrt und verehrt sowie dann aufgrund der Blüte dieser privaten Wallfahrtsstätte vom ortsansässigen Pfarrer in den Wemdinger Pfarrhof überführt worden war, gelangte erst 1692 an seinen heutigen Platz, nachdem der Wemdinger Kaplan Reinhard Keller auf seiner Rückreise vom Krankenlager eines Gemeindemitglieds ein himmlisches Hindernis am Schillerbrünnlein erst durch ein Gelöbnis zum Bau einer Feldkapelle überwinden konnte:
„In der zuruckkehr, da er wieder zum schiller brünnl, wo ihn der weg vorbey truge, gelangte, erfuhr er mit erstaunung, daß er keinen schritt mehr weiters fortsetzen kunte. Ja es gedunckte ihn, das er nicht vorbey hat gehen können, als balt er verlobt, wan Er von Sr. Hochfürstl. Gnaden zu Eychstätt die gnädigste erlaubnis erhalten werde, wolle er auf diesem Blatz über dieses schiller Bründl eine felt Capellen bauen lassen und dises Mutter gottes zur Ewigen gedächtnis darein sezen. Auf dieses Verlöbnis konnte er alsbalt seinen Weg fortgehen.“[1]
Die Kapelle wurde Ziel einer blühenden Wallfahrt, und die Opfergaben ermöglichten 1724 eine erste Renovierung, 1741 eine Erweiterung und schließlich ab 1748 einen Neubau. Die Gnadenstatue steht im Kirchenraum über der Quelle eines Baches, dessen Wasser aus dem Altar herausfließt und von den Gläubigen in Gefäßen aufgefangen beziehungsweise an der Rückseite des Altars in einem Wassertrog gesammelt wird. Zahlreiche Votivtafeln sowie zwei erhaltene Mirakelbücher für den Zeitraum von 1730 bis 1789 mit 1385 Berichten und circa 1450 Gebetserhörungen dokumentieren die blühende Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Wemding.[2]
1755 wurde von Anton Crammer das Büchlein „Neu-Marianischer Wunder- und Gnaden Brunn zu Wembding …“ im Verlag Brunhauer in Ellwangen veröffentlicht.
[1] Zitiert nach KF Wemding o. J., 1.
[2] KF Wemding o. J., 21.
Zuletzt aktualisiert am: 27.02.2016