Franz Joseph I. (Österreich) Zitieren
* 18. Aug 1830, † 21. Nov 1916,

Auftraggeber von
Kurzbiografie 

Franz Joseph I. wird als ältester Sohn des Erzherzogs Franz Karl von Österreich und seiner Frau Sophie von Bayern in Schönbrunn in Wien am 18. August 1830 geboren. Nach der Abdankung seines Onkels Kaiser Ferdinand I. im Jahre 1848 wird er als Franz Joseph I. Kaiser von Österreich. Er übernahm die Regierung des Landes, das durch die Revolution keinen Umsturz, keine Wende und keinen Aufbruch erfahren hatte. Um 1850 setzte die industrielle Revolution verspätet aber doch auch in Österreich ein. Der Kaiser konzipierte eine Reformpolitik, die sich auf Wirtschaft, Verwaltung sowie eine Verbesserung des Bildungssystems konzentrierte. 1854 heiratete Franz Joseph I. die Herzogin Elisabeth von Bayern. Es folgten vier Kinder, darunter der Sohn Rudolf, der sich 1889 das Leben nahm. Daraufhin wurde Erzherzog Franz Ferdinand Thronfolger. 1859 führte Franz Joseph Krieg gegen das mit Frankreich verbündete Königreich Sardinien-Piemont. Nach der verlorenen Schlacht bei Solferino musste Österreich die Lombardei abgeben.

1865 wurde vom Kaiser ein Komitee bestimmt, „welches berufen sein wird, auf Grundlage des von Sr. Majestät genehmigten Programms die Anfertigung der Pläne für die beiden Museen (KHM und NHM) zu veranlassen“.1 Er „pochte nicht mehr nach Art der Barockfürsten auf den Herrschaftsanspruch der eigenen Residenz, er dachte städtisch, bürgerlich, praktisch.“2 Als Auftraggeber war er trotz seiner Zugehörigkeit zum konservativen Katholizismus der modernen Wissenschaft gegenüber offen. Vermutlich hat er zwar nicht als Berater für die Auswahl der Wissenschafter fungiert, sicherlich hatte er jedoch das letzte Wort und musste die Darstellung der betreffenden Personen auf der Außenfassade der beiden Museen genehmigen. Die revolutionäre Denkrichtung Darwins Theorie wurde von Marx und Engels erfreut aufgenommen. Umso überraschender war es, dass der Kaiser es gestattete ein Thema aufzugreifen, mit dem auch Sozialisten sympathisierten.3 Die Inschrift „Dem Reich der Natur und seiner Erforschung“ ließ der Kaiser bei der Gründung des Naturhistorischen Museums anbringen.4 Kaiser Franz Joseph I. hatte sich intensiv von den Abläufen der Bauunternehmungen unterrichten und die Pläne vorlegen lassen. Das Naturhistorische Museum wurde am 10. August 1889 von Franz Joseph I. feierlich eröffnet.

Aufgrund von Differenzen in der Deutschlandpolitik kam es 1866 zu einem Krieg zwischen Österreich und Preußen. Daraufhin tritt Österreich aus dem Deutschen Bund aus. Ein Jahr darauf wird das Reich noch gegliedert und es fand ein Ausgleich mit Ungarn statt: Es entsteht eine „kaiserlich und königliche“ Doppelmonarchie mit föderaler Struktur. Am 8. Juni 1867 wird Franz Joseph I. zum König von Ungarn gekrönt. Österreich schließt 1879 einen Zweibund mit dem Deutschen Reich und wird 1882 zum Dreibund mit Italien erweitert.

Am 28. Juni 1914 wird der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand durch serbische Nationalisten ermordet. Daraufhin unterstützt Franz Joseph I. die Kriegserklärung gegen Serbien. Am 21. November 1916 stirbt Franz Joseph nach 68-jähriger Regentschaft in Schönbrunn in Wien.

Folgende Porträts von Franz Joseph in der Zeit von der anfänglichen Bauphase bis zur Eröffnung des Naturhistorischen Museums befinden sich im Bildarchiv Austria:

1 vgl. Lhotsky 1941, 46.

2 vgl. Beenken 1944, 30.

3vgl. Jahn 1982,96 ff: Anm. 11.

Zuletzt aktualisiert am: 20.06.2016

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Forschungsplattform Erdteilallegorien im Barockzeitalter / Research Database Continent Allegories in the Baroque Age

Nirgendwo hat der Barock eine solche Dichte an Allegorien der vier Erdteile – Europa, Asien, Afrika und Amerika – hervorgebracht wie im Süden des Heiligen Römischen Reiches. In ihnen manifestieren sich die Vorstellungen des Barock von der Gestalt der Welt, ihrer politischen, sozialen und spirituellen Ordnung, vom Fremden wie vom Bekannten. Diese einzigartige Sammlung dokumentiert Darstellungen der vier Erdteile in Fresken, Stuck, Gemälden oder Skulpturen in ihren ursprünglichen Ausstattungskontexten. Baugeschichten sind ebenso erfasst wie Künstler und Auftraggeber.

Publikationen zum Projekt:

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Allegories of the four continents – Europe, Asia, Africa, and America – were an extremely popular iconographic motive during the baroque era. It was most prevalent in the Southern Parts of the Holy Roman Empire. These allegories express/manifest/carry the imagination/conception/vision of the baroque of the shape of the world, its political, social, and spiritual order as well as of foreign and familiar things. This unique collection documents depictions of four continents in frescoes, stucco, paintings or sculptures in their place of origin. The historical contextualization contains the building history as well as artists and principals.

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