Über den Freskanten Johann Nepomuk Nieberlein ist wenig bekannt und veröffentlicht, da er seine Werke nicht signierte. Seine Aufnahme im Standardlexikon Thieme-Becker ist stichwortartig.[1] Noch 2002 wurde von Georg Paula festgestellt, dass weder Leben noch Werk von Nieberlein bis dato erforscht seien.[2] Acht Jahre später, 2010, veröffentlichte der Dinkelsbühler Stadtarchivar Gerfrid Arnold den bislang umfassendsten Aufsatz zu Nieberlein in den Mitteilungen „Alt-Dinkelsbühl“.[3] Wertvolle neue Hinweise zur Biografie und zum Werk Nieberleins verdanke ich Elmar Schmied, Koautor des neuen Kirchenführers zur St. Sebastian Kirche in Schechingen (2014).
Nieberlein wurde um 1729[4] in einem unbekannten Ort[5] geboren. Über seine Ausbildung kann nichts Definitives gesagt werden. Während Gerfrid Arnold ein Studium an der Augsburger Akademie vermutet,[6] hält Bruno Bushart 1953 in seinem Aufsatz zu den Meisterzeichnungen im Ellwanger Schlossmuseum eine Italienreise, insbesondere nach Rom, für Nieberlein wahrscheinlich.[7] Beide begründen dies jedoch nicht weiter. Belegt durch verschiedene Zeichnungen ist, dass Nieberlein Werke anderer Künstler wie Peter Paul Rubens (1577–1640) und Johann Georg Bergmüller (1688–1762) aktiv rezipierte.[8] Ebenfalls lassen sich in seinem Œuvre zum Teil nur geringfügig modifizierte Versatzstücke regionaler Werke von Künstlerkollegen wie Johann Baptist Enderle (1725–1798), Johann Anwander (1715–1770), Eustachius Gabriel (1724–1772) oder auch Paul Troger (1698–1762) und dessen Schüler Martin Knoller (1725–1804) wiederfinden.[9]
Sicher ist, dass er seit circa 1758 mit seiner Frau Maria Anna (1732–1768) in Ellwangen ansässig und bereits zu diesem Zeitpunkt in Hohenstadt, der Residenz seines Förderers Freiherr Joseph Anselm Adelmann von Adelmannsfelden (1728–1805), tätig war.[10] In Ellwangen herrschte seit fünf Jahren der vom Volk sehr geschätzte Fürstprobst Anton Ignaz Graf Fugger-Glött von Kirchberg und Weißenhorn (1711–1787), der Nieberlein – wie auch sein Nachfolger Clemens Wenzeslsaus von Sachsen (1739–1812, bis 1802 Fürstprobst) – als Hofmaler beschäftigte. In Ellwangen lernte Nieberlein unter anderem den fürstpröpstlichen Hofmaler Johann Edmund Wiedemann (um 1710– vor 1775) kennen, mit dem er verschiedentlich zusammenarbeitete. Ein Zeitgenosse Nieberleins und der letzte Ellwanger Vizedom Franz Gottlieb Ignaz von Etzdorf (†1806) urteilte im 1803 verfassten Supplement zu seiner 1786/87 entstandenen zweibändigen „Beschreibung des ganzen Fürstlichen Hochstifts Ellwangen“[11] über Nieberlein, den er fälschlicherweise als Johann Georg bezeichnet, wie folgt:
„Ein nicht minder geschikter Maler und treflich guter Zeichner ist auch Johann Georg Nieberlen, von welchem theils in Kirchen, theils in den herrschaftlichen Häusern viel schöne wohlgetrofene Stüke zu sehen sind.“[12]
Die meisten gesicherten Werke sind aus seiner Tätigkeit als Freskant in Ellwangen und Umgebung bekannt. 1761/1762 taucht er wiederum auf dem Gebiet der freiherrlichen Familie Adelmann im Zusammenhang mit unbestimmten Arbeiten im Rathaus von Schechingen auf.[13] Um dieselbe Zeit, 1761, findet man ihn auch in den Quellen zur kleinen Wallfahrtskirche bei Rindelbach als Rivalen von Wiedemann.[14] Sowohl Wiedemann als auch Nieberlein bemühten sich um den Auftrag zur Ausstattung der Eichkapelle. Den Zuschlag allerdings erhielt der ältere Maler.[15]
Seine erste Arbeit als Freskant, die einem Abriss 1868/69 zum Opfer fiel, erstellte Nieberlein 1762 in der Lauchheimer Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (heute SS. Peter und Paul).[16] Anders als in Rindelbach arbeitete er in seinem darauffolgenden Projekt in der Pfarrkirche St. Georg in Stimpfach gemeinsam mit Wiedemann. Sie wurde im Auftrag des Patronatsherrn das Ellwanger Stiftskapitel zwischen 1764 und 1768 neu erbaut und von Ellwanger Künstlern[17] ausgestattet. Während Wiedemann maßgeblich für die freskale Ausstattung zuständig war, schuf Nieberlein die Emporenfresken und Altarblätter.[18]
Seine Tätigkeit bis zu seinem nächsten gesicherten Werk 1774 liegt im Dunkeln. Erst im Herbst 1774 ist er als Maler in der paritätischen Spitalskirche Hl. Geist in Dinkelsbühl wiederzufinden.[19] In der Abendmahlszene des Langhausfreskos vermutet Gerfrid Arnold ein Selbstporträt Nieberleins.[20] Eine nächste mit ihm in Verbindung gebrachte Ausstattung, die unter anderem unbegründet Anton Wintergerst zugeschrieben wurde,[21] liegt in der Pfarrkirche SS. Georg und Laurentius in Hofen bei Aalen vor. Datiert wird sie um 1775. Aufgrund der zahlreichen Übermalungen vergangener Restaurierungen ist eine stilistische Argumentation schwierig. Allerdings sprächen nicht nur das Thema der Ausstattung (Erdteile und Marienkrönung) sowie die fürstbischöfliche Patronatsherrschaft für Nieberlein, sondern auch, dass die Erdteilallegorien in ihrer Komposition und ihrem Figurentypus eindeutig in direkter Tradition von Dinkelsbühl wie auch dem nachfolgenden Schechingen stehen, aber im Gegensatz zu Wintergersts Erdteilallegorien in Oberliezheim, die er nachweislich 1780 dort malte.[22]
1776 folgt der Künstler wiederum einem Ruf des Freiherrn Adelmann. Dieser übertrug ihm die Ausmalung der Schechinger Kirch St. Sebastian.[23] Das ihm geläufige Thema der „Verherrlichung des Gekreuzigten durch die vier Erdteile“, das er bis zu diesem Zeitpunkt in drei Versionen Dinkelsbühl, Hofen und Schechingen ausgeführt hatte, malte er erneut vier Jahre später um 1780 in der evangelischen Schlosskirche zu Rechenberg, 1781[24] in der Wallfahrtskirche Hl. Blut in Schwenningen[25] bei Neuler und 1784 in der Kirche Maria Himmelfahrt in Lautern. Etwa zeitgleich zu datieren und noch vor seinem gesicherten Werk in der Pfarrkirche St. Georg in Leinzell[26] 1785 entstanden sind die Ausmalungen der Kapellen[27] St. Maria in Birkenzell (bei Stödtlen) und St. Katharina in Dalkingen-Weiler (bei Rainau) sowie eines Salons im Ellwanger Gartenpalais[28] des fürstbischöflichen Kustos, Freiherr Siegmund Maria von Reischach (1737–1811). Die nächsten beiden Aufträge sind zu den wenigen bekannten Werken innerhalb von Profanbauten zu zählen: die Orangerie des Hohenstädter Schlosses[29] (um 1785) und das Treppenhaus im ehemaligen Gasthof zum Schwarzen Adler in Ellwangen (heute: Adler Apotheke, vor 1790)[30].
Vor seinem letzten Werk 1803 malte er noch zwei kleinere Kapellen in Ellwangen aus. 1791 wurde er mit der Innenrenovierung der „aufmahlung des wirklich fast gänzlich abgefallenen Gemähldes oberhalb in dem Gewölbe“[31] der St.-Sebastian-Kapelle beauftragt. Allerdings fiel auch die Erneuerung durch Nieberlein späteren Veränderungen zum Opfer. Die zweite Ausstattung befindet sich heute ebenfalls in einem sehr schlechten Zustand, da sie 1945/1946 wieder freigelegt wurde. Es handelt sich hierbei um die Kapelle „Zur Schmerzhaften Muttergottes“ in Hirlbach von 1798.[32] 1803 schließlich [33], zwei Jahre vor seinem Tod, betätigte sich Nieberlein ein letztes Mal als Freskant und erneut als „Restaurator“ in den Rosenkranzkapellen am Pilgerweg zur Wallfahrtskirche Zu Unserer Lieben Frau auf dem nahe gelegenen Schönenberg bei Ellwangen, indem er die 1747 gemalten Fresken Wiedemanns übermalte.[34]
Neben seiner reichen Tätigkeit als Freskant arbeitete der Künstler auch zeitlebens als Tafel-, Historien-, Porträtmaler und Entwurfszeichner.[35] Nachweislich war Nieberlein von Anfang der 1760er-Jahre bis etwa 1791 mit kleineren Arbeiten für das Heilig-Geist Spital in Ellwangen tätig.[36] Daneben hat er zwischenzeitlich immer wieder verschiedene kleinere Aufträge wie zwei Porträts seiner fürstlichen Förderer oder Supraportenbilder für deren Ellwanger Residenz ausgeführt. Auch für ephemere Inszenierungen zeichnet er verantwortlich wie zum Beispiel für ein Heiliges Grab für die Schönenberger Wallfahrtskirche[37] oder anlässlich der 1000-Jahr-Feier des Stiftes für die Ausmalung einer Triumphpforte oder auch auf fürstpröpstlichen Auftrag für das Bühnenbild des Dramas „Partherkönig Cinnamus“ am Theater des Ellwanger Jesuitengymnasium.[38]
Der Tod Johann Nepomuk Nieberleins, der am 17. April 1805 im Totenregister des Ellwanger Pfarrarchivs vermerkt ist,[39] beschließt das Wirken eines vielseitigen Künstlers, der nach dem Tod Edmund Wiedemann 1775 zum führenden Maler in der Region aufstieg. Er malte sowohl innerhalb von Adelpalais als auch von Dorfkirchen mit sicherer Hand. Die heutige Einschätzung seines Werkes wird durch die „restaurative“ Eingriffe des 19. Jahrhunderts sehr erschwert, allerdings Werke wie Dinkelsbühl oder Schechingen belegen seine Souveränität in Komposition, Narration und Innovation.
[1] Vgl. ThB XXV/1931, 459.
[2] Vgl. Paula 2002, 481 Anm. 82. Die umfassendste Darstellung zur Ellwanger Barockmalerei findet sich bis 2002 im Aufsatz von Hubert Hosch aus dem Jahr 1981. Vgl. Hosch 1981b, 30–32. Ansonsten ist auf ThB XXV/1931, 459; Hosch 1981a, 67f; Gabor 1996, 166 Anm. 71; Paula 2002, 481 Anm. 82; Hosch 2012, 22 zu verweisen.
[3] Vgl. Arnold 2010, 25–28. Die fehlenden Angaben zur verwendeten Literatur sind bedauernswert.
[4] Gerfrid Arnold schlägt ganz konkret den 16. Mai 1729 als Geburtsdatum vor. Er begründet dies allerdings nicht überzeugend, indem er schreibt: „Dies lässt sich teilweise aus seinen Sterbedaten ermitteln, und weil auf das Tagesdatum seiner Geburt der Namenstag des Flößerheiligen Johann Nepomuk fällt, der am 19. März eben diesen Jahres heilig gesprochen worden war.“ (Arnold 2010, 27). Es würde genauso viel für das Jahr 1730 sprechen.
[5] Lt. Hosch 2012, 22 evtl. Eichstätt.
[6] Vgl. Arnold 2010, 27.
[7] Vgl. Bushart 1953, 88 und ders. 1964, 90. Hier folgen ihm unter anderen Hosch 1981, 30, Theiss 1989, 393; Arnold 2010, 27.
[8] Siehe hierzu Rötelzeichnungen nach Bergmüllers „Vier Jahreszeiten“, Ellwangen, Schlossmuseum (vgl. Bushart 1953, 88) oder die Himmelfahrt Mariens, um 1765, Öl auf Büttenpapier, 630 x 326 mm, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, Alter Bestand, Inv. Nr. C 1970/1834. Nieberlein orientierte sich an dem weitverbreiteten Kupferstich von Peter Paul Rubens Apotheose Mariens von 1624, dessen Vorlage um 1618 für den Hochaltar von Notre Dame de Chapelle in Brüssel angefertigt worden war und sich heute als Dauerleihgabe der Kunstakademie Düsseldorf in der Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf befindet.
[9] So übernimmt er etwa die Idee des Engels auf der Tumba, des Gerippes sowie des rechts fliehenden Legionärs im Dinkelsbühler Langhausfresko von 1774 vom Auferstehungsfresko im Mönchchor der Klosterkirche Neresheim, das Martin Knoller 1771 gemalt hat. Vgl. BKA Marburg „mi07530c01“ und „fm738428“; Hosch 1981a, 68. Der Auferstandene selber weist starke Parallelen zu Eustachius Gabriels Auferstandenen in der Kapelle Mariae Opferung in Osterhofen (Bald Waldsee) von 1762 auf. Dies wiederholt sich in der Ausstattung der Schönberger Rosenkranzstationen 1803, in der Nieberlein nicht nur in der Auferstehungs-, sondern auch in seiner Verkündigungsdarstellung Troger als Vorlage heranzieht. Vgl. BKA Marburg „fm784718“; KDV Waldsee 1943, 187 u. Tafel 30; Aschenbrenner/ Schweighofer 1965, Abb. 5, 191 und 311; Kronbichler 2012, 428 Abb. Gg193; 552, Abb. 187.
In Schwenningen findet sich die Allegorie des Lasters von Paul Troger. Dessen Lasterdarstellungen sich in verschiedenen grafischen Studien verbreitet und in den Sammlungen in Stuttgart und in der Wiener Albertina erhalten haben. Für Abb. s. Aschenbrenner/Schweighofer 1965, Zeichnungskatalog Nr. 132, 224 und 225; Abb. 191, 223 bis 225.
Die Marienkrönung oberhalb der Orgelempore (bzw. Chor) in Schechingen weist zahlreiche Übereinstimmungen mit einem Frühwerk von Johann Baptist Enderle auf: Altarbild „Krönung Mariens“, 1746, sign., Öl auf Lwd., 160 x 170 cm, Schloss Klingenstein, Kapelle Heilige Dreifaltigkeit sowie mit der von Johann Edmund Wiedemann im Chor der Stimpfacher Pfarrkirche. Vgl. Dasser 1970, 121; Schweizer 2009, 67. Auch die Komposition „aufgeräumter Himmel“ (Hosch 1981a, 68) im Langhausfresko erinnert an Enderles Ausführung „Szenen aus dem Leben des heiligen Dionysius“ im Hauptfresko der Fünfstettener Pfarrkirche in 1766 oder auch an Kompositionen von Johann Anwander wie zum Beispiel in der Pfarrkirche von Prittriching. Vgl. Dasser 1970, Abb. 81 und 82; Reuschel 1963, 12–15.
[10] In einer Rechnung des Hohenstädter Kronenwirtes Ignatius Flack in Höhe von 3 fl. wird er als „Mahler Niederleins [sic!] Von Ellwangen“ erwähnt. Für diesen Hinweis bedanke ich mich bei Dr. Elmar Schmid vom 6. Februar 2014.
[11] Ausführlich hierzu vgl. Pfeiffer 1967/68, 23–36; Graf 1980, 65–67.
[12] Eztdorf 1803, zitiert nach: Pfeiffer 1967, 35.
[13] StA Ludwigsburg PL III Bü 105. In der Jahresrechnung für 1761/62 findet sich auf Seite 380 folgende Eintragung: „Der Mahler Niederlein zu Ellwangen empfing vor den Schechinger Rath Haus Verdienst und wegen denen hießigen Zimmern 46. 48 „. Für die Transkription danke ich dem Archivar der Pfarrkirche St. Sebastian in Schechingen Reinhold Fischer vom 23. Januar 2013.
[14] Für den freundlichen Hinweis bedanke ich mich bei Dr. Elmar Schmid vom 7. Januar 2013.
[15] vgl. Pfeifer 1998, 17.
[16] Vgl. Gerlach 1907, 251f.; Kießling Chronik der Pfarrei Lauchheim; Arnold 2010, 25f.
[17] Auf der Website der Gemeinde Stimpfach werden die Künstler „Wiedemann, Nieberle und [Joseph Anton] Koch“ genannt. Bei „Nieberle“ muss es sich um „Nieberlein“ handeln, der hier nachweislich gemalt hat. Auch handelt es sich im Chor der Stimpfacher Kirche nicht um eine Himmelfahrt, sondern um eine Krönung Mariens. Vgl. Hosch 1981, 31; Schweizer 2009, 38, 67 u. 73–76; Stimpfach online [Abrufdatum: 16.03.2014].
[18] Vgl. Hosch 1981, 30f.; Schweizer 2009, 65 und 73–76. In der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart hat sich zum Seitenaltarblatt „Himmelfahrt Mariens“ ein Ölgrisaille erhalten. Es lassen sich hier deutliche Parallelen zu Wiedemanns Seitenaltargemälde „Mariä Himmelfahrt“ von 1753 in der ehemaligen Benediktinerstiftskirche St. Vitus in Ellwangen in der Komposition erkennen, wobei diese wiederum auf Rubens Himmelfahrt Mariens von 1624 rekurriert. Ein Jahrzehnt später, 1785, malt Nieberlein wiederum eine Mariä Himmelfahrt im Langhausfresko der Kirche St. Georg in Leinzell. Vgl. Dehio I/1993, 171; BKA Marburg „mi05187e02a“ (Wiedemann-Ellwangen) und „mi06831d14“ (Leinzell).
[19] Vgl. Arnold 2011, 10.
[20] Vgl. Arnold 2010, 26.
[21] Vgl. KF Hofen 2008. Der Autor des Kirchenführers bezieht sich hier wohl auf die Vermutung Otto Häckers, der 1922 in Hofen ein Werk Wintergersts vermutete, da dieser 1767 die Stadtkirche in Aalen ausmalte (Häcker 1922/1923, 26). Allerdings hat sich diese Zuschreibung nicht durchgesetzt, da Hofen stets als Werk Nieberleins angesehen wurde: Hosch 1981b, 31; Theiss 1989, 52; Arnold 2010, 3.
[22] Für Wintergerst wäre es das einzig belegte freskale Werk auf fürstbischöflichem Gebiet. Vgl. ausführlich Kurzbiographie „Anton Wintergerst“.
[23] StA Ludwigsburg PL 12 III BÜ 687. Eine Kopie hat mir freundlicherweise Reinhold Fischer am 29. September 2012 zur Verfügung gestellt.
[24] Zu Beginn des Jahres 1781 verortet ihn ein Vertrag, den Nieberlein mit Ort und Datum Ellwangen, den 14. Januar 1781 sowie seiner Unterschrift eigenhändig unterzeichnet hat. Vgl. Gabor 1996, 158 Anm. 37.
[25] Hierzu haben sich im Ellwanger Schlossmuseum ein Entwurf und eine Skizze für das Deckengemälde erhalten. Vgl. Bushart 1953, 88.
[26] Vgl. OA Gmünd 1870, 366, KD Jagstkreis 1907, 444; Kißling 1965, 73–79; siehe BKA Marburg „mi06831d14“.
[27] Hierbei handelt es sich um zwei neue Zuschreibungen durch Dr. Elmar Schmid vom 6. Februar 2014. Im Langhaus der Marienkapelle malte Nieberlein eine Himmelfahrt Mariens, welche stilistisch eindeutig dem Oeuvre Nieberleins zuzuordnen ist. Ebenso überzeugt die Marienkrönung der Dalkinger Kapelle, deren Patronatsherr das Heilig-Geist-Spital in Dinkelsbühl war.
[28] Dieses Werk wurde über einem Hinweis von Bruno Bushart von Curt Mayer 1999/2000 Nieberlein zugeschrieben. Thematisch stellte Nieberlein ähnlich zum Hohenstädter Gartenpalais den Sonnengott Apollo und die Mondgöttin Diana in Begleitung der vier Jahreszeiten dar. Heute ist das Palais unter dem Namen „Villa Mayer“ geläufig und befindet sich in der Freigasse 9 in Ellwangen. Vgl. Mayer 1999/2000, 229–240.
[29] Als Thema führte Nieberlein die „Verherrlichung des Sonnengottes Apollo“ aus. 1973 nahm Bruno Bushart hier noch ein Werk von Johann Baptist Enderle (1725–1798) an. Jedoch nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten korrigierte Georg Paula in Abstimmung mit Bushart 2002 diese Zuschreibung, indem er es Nieberlein gab. Vgl. Knorre 1973, 323; Paula 2002, 480f.
[30] Trotz starker Übermalungen vermutet Dr. Elmar Schmid am Gewölbe des Treppenhauses im Gasthof Adler (Marienstraße 2) ein Werk Nieberleins, da es in Thematik „Apollo im Kreise antiker Götter“ und Komposition in Beziehung zum Gartenpavillon in Hohenstadt steht. Brief vom 6. Februar 2014.
[31] Reif/Schneider 1997/1998, 98.
[32] Vgl. ausführlich Veile 1998.
[33] In der Auferstehungskapelle findet sich eine Signatur Nieberleins „Pinx Nieberlein 1803“. Inwieweit diese wirklich von der Hand des Meisters ist, ist ungewiss. Hubert Hosch ordnet die Ausmalung um 1780 ein. Vgl. Hosch 1988, 154–159.
[34] Vgl. Arnold 2010, 28; Epple/Straßer 2012, 159. Wiedemanns Werk ersetzte bereits die 1733 zuvor für die Rosenkranzkapellen in Auftrag gegebenen 14 Ölgemälde von der Hand Johann Georg Bergmüllers. Die Autoren Alois Epple und Josef Straßer nennen zum einen Nieberlein bei falschem Vornamen „Josef Georg“ und verwechseln die Autorenschaft der Ausmalung von 1747, in dem sie Nieberlein und nicht Wiedemann als Künstler nennen. Wiedemanns Tätigkeit lassen sie vollkommen unberücksichtigt. Ausführlich hierzu Hosch 2012, 21f.
[35] Als Künstler verschiedener Kupferstiche wird ein Johann Nepomuk Nieberlein zwar 1848 im Verzeichnis von „Goethes Kunstsammlungen. Erster Theil“ erwähnt und wiederum 1873 im Handbuch für Kupferstichsammlungen mit vier Stichen (Themen: Isaak’s Opferung; St. Hieronymus in der Höhle; Entführung der Europa; Saturn im Zodiakus-Ring) in Verbindung gebracht. Allerdings kann hier auch aufgrund der Namensgleichheit mit einem Zeichner und Radierer aus dem 17. Jahrhundert (vgl. Nagler 1871,22) eine Verwechslung vorliegen. In der Sammlung der Herzog-August-Bibliothek (Wolfenbüttel) finden sich unter den Signaturen Graph. A1: 1872 und Graph. A1: 1872.1 ein Kupferstich und dessen Gegendruck mit dem „Porträt eines Mannes im Profil“, der zwischen 1601 und 1650 entstanden sein soll und mit J.N. Nieberlein fecit signiert ist (Abb. siehe VKK). Auch im British Museum unter der Registrierungsnummer 1967,0211.4 befindet sich ein Kupferstich mit den christlichen Tugenden von diesem Künstler (Abb. siehe BM-BD). Vgl. Schuchardt 1848, 133 (lt. Register, da in der online Ausgabe fehlt diese Seite); Andersen 1873, 229; ThB 1931, 459; Arnold 2010, 25–28; VVK.
[36] Für die Kapelle des Spitals schuf er 1762 ein Heilig Grab. vgl. Eberl 1991/1992, 43–61; dankenswerter Hinweis von Dr. Elmar Schmid
[37] Der Entwurf befindet sich heute noch im Schlossmuseum von Ellwangen. Vgl. Bushart 1953, 88
[38] vgl. Burr 1/1964, 553f. (hier noch vom Autor unidentifiziert als „Nürberlen?“ aufgeführt); Hosch 1981a, 90–93; Hindelang 1996, 482; Arnold 2010, 27f.; Hosch 2012, 22
[39] Vgl. Hosch 1981, 32.
Zuletzt aktualisiert am: 24.01.2016