Obwohl anfangs aufgrund von budgetären Engpässen in der Planung des fürstlich hohenzollerischen Baumeisters Christian Großbayer (1718–1782) keine Malereien im Inneren vorgesehen waren, war er es, der diese initiierte, indem er am 9. September 1778 beim ansässigen Heiligenpfleger und Vogt Maximilian Blumenstetter (1749–1816)[1] anfragte, „ob man gesinnt sei, oberhalb in dem Chor oder dem Langhaus in der Kirchen zu Killer etwas von der Malereien machen zu lassen“[2]. Während wohl das Thema des Langhaus auf die Jakobusbruderschaft zurückgeht (s. ikonografisch-ikonologische Beschreibung), beanspruchte der namentlich nicht bekannte Pfarrer die Ausstattung des Chores mit den Worten „um das Langhaus nehme er sich nichts an, aber das Chor wolle er sich alleinig machen lassen und bezahlen“[3]. Die Worte lassen vermuten, dass der Patronatsherr zwar die Genehmigung zum Verkauf eines Teils der Kirchengüter zur Baufinanzierung angesucht wurde,[4] aber die Entscheidung lokal zwischen Kirchengemeinde und Baumeister getroffen wurden. Anzunehmen ist, dass das Hauptthema des Chorfreskos – wie auch nachweislich die Kartuschenbilder mit den vier Evangelisten eine Idee des Baumeisters gewesen waren[5] – wohl in Zusammenarbeit mit Großbayer und Dent entstanden ist. Für Letzteren war es nicht die Darstellung der vier Erdteile. Bereits 1758 half er in der Marienkirche zu Ertingen seinem Lehrer Franz Ignaz Wegscheider in der Ausstattung, und 1763 wiederholte er die Ertinger Erdteilkomposition in der Ringinger Mutter-Gottes-Kapelle.
Dent wurde sicherlich von Großbayer als Maler empfohlen, da beide seit Ende der 1760er-Jahre immer wieder zusammenarbeiteten.[6] Dem Patronatsherrn wurde Ehre durch die Anbringung des Allianzwappens Hohenzollern-Zeil-Wurzach am Chorbogen der Killer Kirche erwiesen. Die Familien waren seit 1750 durch die Heirat von Josef Friedrich Wilhelm Eugen von Hohenzollern-Hechingen (1717–1798) und Maria Theresia von Truchseß zu Waldburg-Zeil-Wurzach (1732–1802) verbunden.
[1] Dieser war seit 1774 Obervogt in Hettingen, dann seit 1786 Kanzleiverwalter in Zwiefalten und schließlich 1792 dessen letzter Oberamtmann. Vgl. Hohenzollerische Heimat 3/2001, 47; Betz-Wischnath/Pretsch 2001, 91–102.
[2] zitiert nach: Steim 1984, 22.
[3] Zitiert nach: Steim 1984, 22.
[4] Vgl. Steim 1984, 21.
[5] Vgl. ebenda.
[6] S. ausführlich die Kurzbiograpfie von „Franz Ferdinand Dent (1723–1791)“
Zuletzt aktualisiert am: 02.12.2015