Der Pfarrer von Klimmach, Michael Menner, übte sein Amt 40 Jahre lang von 1699 bis 1739 aus. Zu Beginn seiner Amtszeit informierte er seine Herrschaft darüber, dass die Klimmacher Kirche zu klein sei und die morsche Empore für die vielen Gläubige eine Gefahr darstelle.[1] Die Obrigkeit reagierte rasch auf seine Klagen, und es wurde die Kirche von Grund auf neu errichtet. Der später erfolgte Anbau der Seitenkapellen ist ebenfalls Menners Engagement zu verdanken. Anlass war die Gründung der Bruderschaft zu Ehren der Sieben Schmerzen Mariä im Jahr 1726. An seine Verdienste erinnert heute nicht nur die prachtvolle Ausstattung der Kirche, sondern auch die lateinische Inschrift auf seinem Epitaph, die übersetzt wie folgt lautet:
„Freundlicher Leser! Hier unter dem Schatten des hl. Kreuzes und unter dem Schutze der Schmerzhaften Jungfrau Maria ruht der Hochwürdige und Hochgeehrte Michael Menner, Apostolischer Protonotar, der fürstlich schwäbisch bayerischen Pfarrei Climmach, Vorsteher durch 40 Jahre und bester Seelenhirte des ehrungswürdigen Kapitels Kirchheim würdigster Dekan und Senior (Aeltester), Siebzigjährig, der nach Leistung der frömmsten Wohltaten für diese berühmte, von Grund aus neuerbaute und durch seine Mühe und mit vielem Gelde und vielem Schmuck freigebig bereicherte Kirche schließlich im Tode sich selbst und für sein ganzes Wesen dem besten Dreieinigen Gott und der Ehre und Liebe der Schmerzhaften Gottesmutter aufgeopfert hat. Darum wird sein Andenken nicht erlöschen und sein Name wird wiederholt werden von Geschlecht zu Geschlecht. Ecclesiasticus (Buch Sirach) Cap. 39 Vers 13. Er hörte zu leben auf am 2. April im Jahr Christi 1739…“[2] [Unterstreichungen durch die Autorin]
Dank seiner „Mühen“ („sua opera“) gelang es ihm, die notwendigen Geldmittel („copioso aere“) zu sammeln, um nicht nur die baufällige Kirche von Grund auf neu zu erbauen, sondern diese auch innerhalb von zwei Ausstattungsphasen mit „vielem Schmuck“ („multis ornamentis“) zu bereichern. Im Alter von 70 Jahren verstarb er in Klimmach am 2. April 1739.
[1] Für die entsprechende Klageschrift siehe Arbeitsablauf im Datenbankeintrag zu Klimmach.
[2] Gesamte Inschrift nach einer Übersetzung von Bißle Epitaph 1931, 95.
Zuletzt aktualisiert am: 02.12.2015