Über den Ortsgeistlichen zur Zeit der Ausmalung ist nichts außer seinem Namen und sein mögliches Aussehen bekannt. Während die Autoren des Sontheimer Kirchenführers Richard und Markus Harzenetter ihn mit „B. Wagner“ benennen,[1] wird im Augsburger Bistumsschematismus von 1762 ein Antonius Kellenmayer als „Parochus in Suntheim“ genannt. Dessen Amtsantritt war am 10. Juni 1741.[2]
Gemeinsam mit dem Patronatsherren Abt Anselm Erb von Ottobeuren und der seit 1674 existierenden Rosenkranzbruderschaft zeichnet der Sontheimer Pfarrer für die Ausstattung verantwortlich. Belege ihres gemeinsamen Wirkens finden sich im Ausstattungsprogramm: im Chor das Wappen des Abtes, auf der Chorseite am Chorbogen eine Inschriftenkartusche mit dem Verweis auf Maria als treue Helferin der Rosenkranzbruderschaft und auf der Langhausseite des Chorbogens eine ockerfarbige Grisaillekartusche mit der „Verherrlichung der Kirchenpatrone der Heiligen Martin und Mauritius durch die Dorfbevölkerung“. Innerhalb der Gruppe hat sich der Pfarrer selber von Johann Baptist Enderle verewigen lassen. Gekleidet in Chorhemd, Beffchen und schwarzer Soutane sowie mit gepudertem Haar, führt er kniend die Gruppe der Gläubigen an. Rechts im Bildhintergrund ist die Pfarrkirche zur Zeit der Ausmalung zu sehen.
[1] KF Sontheim 1988, 4.
[2] Schematismus des Bistums Augsburg von 1762, 288 (Landkapitel Ottobeuren): „Assistens III. D. Antonius Kellenmayer Eggensis Suevus S.T. exam. & approb. ac. SS. Can. Cand. Cler. faec. in c.v. nat. 17. Jan 1710. Instit. 10. Junii 1741. Parochus in Suntheim“.
Zuletzt aktualisiert am: 27.02.2016