Zum heiligen Rosenkranz Bruderschaft (Scheer) Zitieren
Bruderschaft, Gruppe

Auftraggeber von
Kurzbiografie 

Obwohl unbewiesen, liegt die Annahme einer Beteiligung der Rosenkranzbruderschaft zu mindestens an dem Salve-Regina Altar aufgrund des Themas seines Altarblattes „Die Rosenkranzspende“ nahe. Während des 1740er Umbaus wurden die alten Seitenaltäre, so auch der Salve Regina-Altar, der erstmals 1475 erwähnt wurde, entfernt und durch neue von der Hand Joseph Anton Feuchtmayer (>1696–1770) ersetzt. Der Gesang Salve Regina zählt als „volkstümlicher Ausdruck marianischer Frömmigkeit und als Kampf- und Bekennerlied in der Reformationszeit“[1] zu den vier wichtigsten Marianischen Antiphonen der Neuzeit. Anzunehmen ist, dass der Altar der Bruderschaft seit ihrer Gründung als Eigenaltar diente. Die Rosenkranzbruderschaft wurde 1611 vermutlich von Pfarrer Johannes Stoll (reg. 1605–1635), der zwei Jahre zuvor zum Dekan des Dekanats Mengen berufen worden war, nach Rücksprache mit dem zuständigen Konstanzer Bischof Jakob Fugger (reg. 1604–1626) sowie dem Patronatsherren Truchseß Christoph von Waldburg-Trauchburg (1551–1612) ins Leben gerufen. Zu diesem Zeitpunkt bestanden an der Kirche in Scheer eine St. Sebastian- (gegründet 1499, 1735 wiederbelebt)[2] und mit Sicherheit eine erst kurz vorher gegründete St. Wunibaldbruderschaft[3]. Die Wiederbelebungen der Rosenkranzbruderschaft 1663 und 1675 lassen vermuten, dass die Bruderschaft sich zunächst nicht recht etablieren konnte oder sich während/nach dem Dreißigjährigen Krieges aufgelöst hatte. Die nächste Erwähnung findet sich dann kurz vor Beginn des Umbaus im Jahr 1742. Pfarrer Franz Anton Reichle (reg. 1734–1770) „vereinigte“ die Bruderschaften des Hl. Rosenkranzes, Hl. Sebastians und der 7-Schmerzen Mariens. Dies hatte keineswegs zur Folge, dass während des nun folgenden Umbaus die Einzelaltäre zugunsten eines gemeinsamen Altars ersetzt worden wäre. Sondern die Aufstellung neuer Altartische spricht dafür, dass diese Vereinigung nicht von langer Dauer war. Dies wird durch spätere Überlieferungen wie bspw. der Diebstahls dreier Antipendien 1761 u.a. vom Rosenkranzaltar, die Verleihung des Privilegium altaris 1777 oder eine Übersicht über das Vermögen der Sebastianbruderschaft von 1814 nochmals untermauert.

[1] LTHK 6, 1359.

[2] Aus der Aktenlage geht nicht hervor, wann diese abgegangen sein soll. Bleicher spricht in seiner Chronik von Scheer 1986 von einer Neugründung; Otto Beck dagegen von einer Wiederbelebung. Archivalien im Landesarchiv Baden-Württemberg aus dem Zeitraun 1658–1660 (StA Sigmaringen Dept. 30/1 T 3 Nr. 2996) und dem Jahr 1727 (StA Sigmaringen Dept. 30/1 T 3 Nr. 2137) belegen eine Existenz der Bruderschaft für diese Jahre. Vgl. Bleicher 1986, 181, 193; Beck 1997, 5.

[3] Bewogen von den Konvertierung seiner Brüder [u.a. Kölner Erzbischof Gebhard II. (1547–1601)] zum Protestantismus erhob 1604 der katholische Reichstruchseß Christoph von Waldburg-Trauchburg (1551–1612) die Geschwisterheiligen Wunibald, Willibald und Walburg zu Erbpatronen des Hauses Waldburg. 1606/1609 konnte er sich noch Reliquien der drei Heiligen von verschiedenen Seiten versichern und ließ diese in die Schloßkapelle von Scheer übertragen (Ab 1786 befinden sich die Reliquien in der Pfarrkirche). Im 1609 erneuerten Stifterbrief von 1604 rief er u.a. zur Gründung von Bruderschaften auf. Eine Existenz dieser an der Pfarrkirche ist mit Sicherheit für das Jahr 1777 belegt. Vgl. Bleicher 1986, 184–189, 211; Beck 1997, 16–19.

Zuletzt aktualisiert am: 17.02.2017

↑ zurück nach oben

 

Forschungsplattform Erdteilallegorien im Barockzeitalter / Research Database Continent Allegories in the Baroque Age

Nirgendwo hat der Barock eine solche Dichte an Allegorien der vier Erdteile – Europa, Asien, Afrika und Amerika – hervorgebracht wie im Süden des Heiligen Römischen Reiches. In ihnen manifestieren sich die Vorstellungen des Barock von der Gestalt der Welt, ihrer politischen, sozialen und spirituellen Ordnung, vom Fremden wie vom Bekannten. Diese einzigartige Sammlung dokumentiert Darstellungen der vier Erdteile in Fresken, Stuck, Gemälden oder Skulpturen in ihren ursprünglichen Ausstattungskontexten. Baugeschichten sind ebenso erfasst wie Künstler und Auftraggeber.

Publikationen zum Projekt:

***

Allegories of the four continents – Europe, Asia, Africa, and America – were an extremely popular iconographic motive during the baroque era. It was most prevalent in the Southern Parts of the Holy Roman Empire. These allegories express/manifest/carry the imagination/conception/vision of the baroque of the shape of the world, its political, social, and spiritual order as well as of foreign and familiar things. This unique collection documents depictions of four continents in frescoes, stucco, paintings or sculptures in their place of origin. The historical contextualization contains the building history as well as artists and principals.

New publications:

Nutzungsbedingungen anzeigen
 

GRUNDLEGENDES

Die Datenbank „Erdteilallegorien im Barockzeitalter im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (Süddeutschland, deutschsprachige österreichische Erblande)“ entstand im Rahmen des Projekts „Diskurs- und kunstgeschichtliche Untersuchung von Erdteilallegorien“ [FWF P23980] an der Universität Wien, Historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Geschichte. Die Nutzung der Datenbank unterliegt den im Folgenden genannten Bedingungen. Der Zugang zur Datenbank wird gewährt, sobald Sie die Nutzungsbedingungen akzeptiert haben.

Die Nutzungserlaubnis der Datenbank beinhaltet über das Lesen von Texten und Anschauen von Bildern hinaus die Möglichkeit, in der Datenbank für eigene Forschungsvorhaben zu recherchieren und eigene Statistiken auf der Basis der Daten unter Angabe der Quelle zu erstellen. Sämtliche Inhalte der Datenbank wie Texte, Karten und Bilder/Fotografien unterliegen den nachfolgend genannten Bedingungen. Kein Inhalt darf verändert werden.

 

BILDRECHTE

Für die Inhalte der Bilddatenbank (Texte, Karten, Bilder, Narrationen) gilt das österreichische Urheberrecht. Jegliche kommerzielle Nutzung ist untersagt. Sofern nicht anders angegeben, liegen die Rechte an den Fotografien bei den Fotografinnen und Fotografen des Projekts. Diesen liegen entsprechende Rechtseinräumungen (Fotografiererlaubnisse) der Besitzer der Objekte zugrunde. Downloads sind nicht erlaubt, die Bilder sind mittels einer Downloadsperre geschützt. Für allfällige Verwendungen außerhalb der Datenbank (z. B. Abbildungen in wissenschaftlichen Publikationen) sind die Rechte bei allen Rechteinhabern einzuholen. Ausgenommen hiervon sind Bilder mit Herkunft "Wikimedia Commons".

 

ZITIERBARKEIT

Bilder und Texte aus der Datenbank sind den üblichen Regeln entsprechend zu zitieren. Die zu zitierenden Angaben werden automatisch für jeden Text und jedes Bild generiert. Sie finden sich unterhalb jedes Beitrags in folgender Form:

  • Texte: [Autor/in, Titel, in: Name des Projektleiters: Titel des Projekts, Besuchsdatum, - <URL>]

Beispiel: Marion Romberg, Birnau (Bodenseekreis), Mariae Himmelfahrt, in: Wolfgang Schmale (Projektleitung): Erdteilallegorien im Barockzeitalter, Wien, besucht 15.09.2015, <http://erdteilallegorien.univie.ac.at/erdteilallegorien/birnau-bodenseekreis-mariae-himmelfahrt>.
 

  • Fotografien: [Fotograf/in, Titel, in: Name des Projektleiters: Titel des Projekts, Besuchsdatum, - <URL>]

Beispiel: Marion Romberg, Birnau (Bodenseekreis), in: Wolfgang Schmale (Projektleitung): Erdteilallegorien im Barockzeitalter, Wien, besucht 15.09.2015, <http://erdteilallegorien.univie.ac.at/bilder/birnau-bodenseekreis-mariae-himmelfahrt/birnau-bodenseekreis-5>.
 

  • Abbildungen: [Eigentümer/Aufbewahrungsort, Signatur/Inventarnummer, (Autor), Titel, in: Name des Projektleiters: Titel des Projekts, Besuchsdatum, - <URL>]

Beispiel: Cesare Ripa, Iconologia, Rom 1603, 335, Universitätsbibliothek Heidelberg, C 5456 A RES, in: Wolfgang Schmale (Projektleitung): Erdteilallegorien im Barockzeitalter, Wien, besucht 15.09.2015, <http://erdteilallegorien.univie.ac.at/bilder/iconologia-von-cesare-ripa/ripa-iconologia-1603-2>

 

Nicht ausdrücklich erlaubte und von keinem Tatbestand freier Werknutzung gemäß dem Urheberrecht, insbesondere nicht vom Zitatrecht umfasste Verwendungen von Inhalten der Datenbank sind nicht zulässig.

weiter

×