Deggendorf (Deggendorf), Mariae Himmelfahrt

Hauptthema

Verherrlichung Mariens durch die vier Erdteile

Bildanalyse

Gezogen von zwei Pferden, mit einem Harfe spielenden Engel als Wagenführer, thront Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß in einem vierrädrigen Wagen. Hinterfangen wird die Darstellung von einem Vorhang. Unter ihr befindet sich die Erdkugel mit einer Krone in ihrer Mitte. Letztere ist von einer Glorie aus Strahlen umgeben. Zur rechten und linken Seite des Globus knien die vier Personifikationen der Erdteile. Amerika, zur Linken, ist mit einem Federrock, einer Federkrone und einem Speer ausgestattet. Europa, ebenfalls links positioniert, ist in einen Hermelin besetzten Mantel gehüllt und hält ein Kissen in ihren Händen, auf dem Krone und Zepter platziert sind. Rechts befinden sich Asien - ein Weihrauchgefäß haltend - und Afrika - ausgestattet mit Pfeil und Bogen - und verherrlichen die Mutter Gottes.

Ikonografie der Gesamtausstattung (mediumspezifisch)

Von West nach Ost:

Langhaus:

Orgelmpore:
- Brüstung: Musizierende Muttergottes umgeben von Engelorchester – Inschrift: Causa Nostra Laetitiae
- unterhalb: Rose im Garten
nördliche Wand: Mariologischer Zyklus der Lauritanischen Litanei
- Geburt Christi – Inschrift: Mater Christi
- Maria als Quell der Gnade – Inschrift: Mater Divinae Gratiae
- Beschneidung Christi – Inschrift: Mater Purissima
- Maria erscheint in einem brennenden Dornenbusch einem Hirten – Inschrift: Mater Castissima
- Maria in einem geschlossenen Garten als Sinnbild der unbefleckten Empfängnis und Füchse als Verkörperung der Anfechtung der Lehrmeinung fliehen – Inschrift: Mater inviolata
Decke:
- Maria als Königin der heiligen Jungfrauen und Bekenner – Inschriften: Confessorum – Virginum – Regina
- Maria als Königin der Märtyrer - Inschriften: Apostolorum – Martyrum – Regina
südliche Wand: Mariologischer Zyklus der Lauritanischen Litanei
- Maria verteilt Rosenkranz und rettet Seebrüchige – Inschrift: Virgo Fidelis
- Maria beschützt die Stadt Deggendorf vor dem Zorn Jesu – Inschrift: Virgo Clemens
- Ein von Hunden gesetztes Einhorn (=Jesus Christus) flüchtet in den Schoß Mariens – Inschrift: Virgo Potens
- Verherrlichung Mariens durch die vier Erdteile – Inschrift: Virgo Praedicanda
- Reitet auf den Wagen Mariens zu – Inschrift: Virgo Veneranda

Chorbogen: Inschriftenkartusche: Pietas Mariana restauravit 1748 1887 1935 1987

Chor:

Nördliche Wand: Inschriften ohne Bilder
- Virgo Prudentissima
- Mater Salvatoris
- Mater Creatoris
- Regina Sacratissimirosarii
Decke: Krönung Mariens - Inschriften: Regina Sanctorum Omnium – Patriarcharum – Prophetarum
südliche Wand: Inschriften ohne Bilder
- Mater Intemerata
- Mater Admiriabilis
- Mater Amabilis
- Regina Pacis

Erhaltungszustand und Restaurierung

1887 Innenrenovierung
1935 Innenrenovierung
1985–91 Innenrenovierung

Autor

Christine Engelke und Marion Romberg

Bibliografie

Brix, Michael. Dehio Bayern 2/2008 – Georg Dehio. Handbuch Der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern Ii: Niederbayern. 2., durchges. u. erg. Aufl.; Neubearb. / besorgt durch die Dehio-Vereinigung. Aufl. München ; Berlin: Dt. Kunstverl., 2008.

Zuletzt aktualisiert am: 26.01.2018

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Signatur und Datierung

Datierung

um 1750

Zeitraum der Neugestaltung

1740 bis 1750

Künstler

Joseph Wilhelm Seidl

Anbringungsort

Langhaus

Positionierung

Wand

Restaurierung (Überblick)

1887; 1935; 1985–91

Glossar

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Forschungsplattform Erdteilallegorien im Barockzeitalter / Research Database Continent Allegories in the Baroque Age

Nirgendwo hat der Barock eine solche Dichte an Allegorien der vier Erdteile – Europa, Asien, Afrika und Amerika – hervorgebracht wie im Süden des Heiligen Römischen Reiches. In ihnen manifestieren sich die Vorstellungen des Barock von der Gestalt der Welt, ihrer politischen, sozialen und spirituellen Ordnung, vom Fremden wie vom Bekannten. Diese einzigartige Sammlung dokumentiert Darstellungen der vier Erdteile in Fresken, Stuck, Gemälden oder Skulpturen in ihren ursprünglichen Ausstattungskontexten. Baugeschichten sind ebenso erfasst wie Künstler und Auftraggeber.

Publikationen zum Projekt:

Schmale, Wolfgang/Romberg, Marion/Köstlbauer, Josef (ed.), The Language Of Continent Allegories In Baroque Central Europe, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2016 (http://www.steiner-verlag.de/titel/60958.html).

Romberg, Marion, Die Welt im Dienst des Glaubens. Erdteilallegorien in Dorfkirchen auf dem Gebiet des Fürstbistums Augsburg im 18. Jahrhundert, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2017 (http://www.steiner-verlag.de/titel/61169.html).

Weitere Publikationen des Teams zu den Erdteilallegorien seit 2012: http://erdteilallegorien.univie.ac.at/publikationen-des-projektteams

***

Allegories of the four continents – Europe, Asia, Africa, and America – were an extremely popular iconographic motive during the baroque era. It was most prevalent in the Southern Parts of the Holy Roman Empire. These allegories express/manifest/carry the imagination/conception/vision of the baroque of the shape of the world, its political, social, and spiritual order as well as of foreign and familiar things. This unique collection documents depictions of four continents in frescoes, stucco, paintings or sculptures in their place of origin. The historical contextualization contains the building history as well as artists and principals.

New publications:

A guide on how to use the database in English: Marion Romberg, “Continent Allegories in the Baroque Age – A Database,” Journal18, Issue 5 Coordinates (Spring 2018), http://www.journal18.org/2412

Further publications on the continent allegories by the project team: http://erdteilallegorien.univie.ac.at/publikationen-des-projektteams

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Die Datenbank „Erdteilallegorien im Barockzeitalter im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (Süddeutschland, deutschsprachige österreichische Erblande)“ entstand im Rahmen des Projekts „Diskurs- und kunstgeschichtliche Untersuchung von Erdteilallegorien“ [FWF P23980] an der Universität Wien, Historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Geschichte. Die Nutzung der Datenbank unterliegt den im Folgenden genannten Bedingungen. Der Zugang zur Datenbank wird gewährt, sobald Sie die Nutzungsbedingungen akzeptiert haben.

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Texte: [Autor/in, Titel, in: Name des Projektleiters: Titel des Projekts, Besuchsdatum, - <URL>]

Beispiel: Marion Romberg, Birnau (Bodenseekreis), Mariae Himmelfahrt, in: Wolfgang Schmale (Projektleitung): Erdteilallegorien im Barockzeitalter, Wien, besucht 15.09.2015, <http://erdteilallegorien.univie.ac.at/erdteilallegorien/birnau-bodenseekreis-mariae-himmelfahrt>.

Fotografien: [Fotograf/in, Titel, in: Name des Projektleiters: Titel des Projekts, Besuchsdatum, - <URL>]

Beispiel: Marion Romberg, Birnau (Bodenseekreis), in: Wolfgang Schmale (Projektleitung): Erdteilallegorien im Barockzeitalter, Wien, besucht 15.09.2015, <http://erdteilallegorien.univie.ac.at/bilder/birnau-bodenseekreis-mariae-himmelfahrt/birnau-bodenseekreis-5>.

Abbildungen: [Eigentümer/Aufbewahrungsort, Signatur/Inventarnummer, (Autor), Titel, in: Name des Projektleiters: Titel des Projekts, Besuchsdatum, - <URL>]

Beispiel: Cesare Ripa, Iconologia, Rom 1603, 335, Universitätsbibliothek Heidelberg, C 5456 A RES, in: Wolfgang Schmale (Projektleitung): Erdteilallegorien im Barockzeitalter, Wien, besucht 15.09.2015, <http://erdteilallegorien.univie.ac.at/bilder/iconologia-von-cesare-ripa/ripa-iconologia-1603-2>

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