Götzens (PB Innsbruck Land), Heilige Petrus und Paul Zitieren
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Der linke Seitenaltar in der Pfarrkirche von Götzens zeigt im Altarbild die Immaculata, verehrt von den Personifikationen der vier Erdteile. Das Bild ist eingefasst von je einem Säulenpaar und flankiert von Skulpturen der heiligen Katharina und der heiligen Barbara (Johann Schnegg).
Im Zentrum steht die Immaculata als apokalyptische Frau (Offb 12,1–5) mit Sternenkranz und Lilienzepter auf der Weltkugel. Sie tritt mit dem rechten Fuß in die Mondsichel, unter der sich die Schlange mit dem Apfel im Mund ringelt. Zu beiden Seiten der Weltkugel stehen die Vertreter der vier Weltteile und blicken zur Immaculata auf. Links sehen wir Asien und Amerika, rechts Europa und Afrika.
Europa ist als Fürst in Harnisch und Hermelinmantel dargestellt. Gegenüber steht die Allegorie Asiens mit Turban und orientalischen Gewändern. Hinter Europa ist die Personifikation Afrikas zu sehen, hinter Asien jene Amerikas. Beide sind durch dunklere Hautfarbe von den beiden anderen Allegorien im Vordergrund unterschieden, beide sind bewaffnet – Amerika trägt einen Pfeilköcher auf dem Rücken, Afrika einen Bogen. Afrika trägt einen strahlend weißen Turban auf dem Kopf, Amerika eine Federkrone.
Papst Clemens XI verfügte 1708 die verpflichtende Feier des Festes der Unbefleckten Empfängnis für die gesamte Kirche. Das Motiv der Immaculata ist in der Ikonografie entsprechend tief verankert, auch die Verbindung mit den Erdteilen ist häufig anzutreffen. In der Anordnung der Erdteile mit Europa und Asien im Vordergrund und Amerika sowie Asien in zweiter Reihe drückt sich eine übliche Hierarchisierung aus, die Europa und Asien einen Vorrang gegenüber den anderen beiden Kontinenten einräumt.
- Hauptaltar:
- Altarbild: Christus, Petrus und Paul als Fürbitter, Allegorie der Lehrenden, Streitenden und triumphierenden Kirche
- seitliche Skulpturen (Johann Schnegg):
- innen, jeweils von links nach rechts: Heilige Albiun und Ingenuin
- mittig: Heilige Johannes und Paulus
- außen: Schutzengel mit Kind, Erzengel Raphael mit Tobias
- linker Seitenalter, Anschluss Chorraum:
- Altarbild: Maria Immaculata, verehrt von den vier Erdteile
- seitliche Statuen (Johann Schnegg): links heilige Katharina, rechts heilige Barbara
- Aufsatzbild (Franz Xaver Kirchebner zugeschr.): heilige Katharina von Siena
- rechter Seitenanltar, Anschluss Chorraum
- Altarbild: heiliger Franz Xaver bei der Taufe von Heiden in Indien
- seitliche Statuen (Johann Schnegg): links heiliger Ignatius von Loyola (Monstranz), rechts heiliger Francisco de Borja (Totenkopf)
- Aufsatzbild heilige Agnes (Franz Xaver Kirchebner zugeschr.)
Zu Restaurierung der Seitenaltaregmälde von Andreas Nesselthaler ist nichts bekannt. Das Gebäude selbst musste bereits 1793 in Teilen renoviert werden, nachdem in den Turm ein Blitz eingeschlagen hatte. 1901 erfolgte eine Innenrestaurierung und 1987 eine Außenrestaurierung. Die letzte umfassende Restaurierung des Innenraumes geschah in den Jahren 1983 bis 1986. Dabei wurde versucht, die barocke Farbgestaltung des Raumes möglichst genau wiederherzustellen.
Komposition in Anlehnung an den Kupferstich von J. P. Thiboust nach Pietro Lucatellli, Der hl. Ignatius von Loyola, 1691
Zuletzt aktualisiert am: 20.03.2016