1188 Weihe eines ersten Kirchenbaus
1484 Weihe eines Kirchenneubaus
1514 Kauf der Herrschaft durch die Grafen von Fugger
1609 Übergang der Herrschaft an die Linie Fugger zu Oberndorf und Nordendorf
1616 Umgestaltung des Chores und Erhöhung des Turms
1676 Übergang an die Linie Fugger-Wellenburg
1684–1694 Neubau der Kirche unter Verwendung altärer Teile durch Pfarrer Anton Ginther (reg. 1679–1725) [Baumeister: Valerian Brenner; Maler: Johann Kaspar Menradt; Stuckateur: Bartholomäus Öberl, zug.]
1764 Übergang an die Linie Fugger-Babenhausen
1753 Neu-Ausmalung des Kircheninnenraums unter Pfarrer Johann Joachim Keller [Leitung: Johann Georg Hitzelberger, zug.; Maler: Balthasar Riepp; Stuckateur: Franz Xaver Feichtmayr d. Ä., zug.]
Die Wallfahrt zum Herrgöttle in Biberbach, die seit dem Jahr 1525 besteht, zählte zur Zeit der Ausmalung zu den größten innerhalb des Augsburgischen Bistums. Die Wallfahrt geht auf einen Fund des Kreuzes im Jahr 1525 zurück. Anfang des 17. Jahrhundert wurde es entfernt und fand seinen Weg über das „Schuel-Hauses Stadel […] under das Tach der Kirchen“. Dort geriet es schließlich aufgrund der Kriegsereignisse „in völlige Vergessenheit“.[1] 1655 wurde es wiedergefunden und 1663 in der Kirche wieder aufgestellt. Beleg für die Blüte sind die von den Ortspfarrer Anton Ginther (reg. 1679–1725) und Joachim Keller (reg. 1741–1773) seit 1683 geführten Mirakelbücher. Die drei von Keller angelegten Bücher, die bis in das Jahr 1762 reichen, belegen 2147 Wunderheilungen, wobei 60 % in den letzten drei Aufzeichnungsjahre erfolgt sind.[2]
Die Wallfahrer reisten zur Zeit der Ausmalung aus 326 Orten innerhalb und außerhalb der Bistumsgrenzen an, wobei sie lange Wege in Kauf nahmen: Aus dem Norden kamen sie von Dinkelsbühl und Marktlustenau, aus dem Süden von Landsberg am Lech und Weilheim, aus dem Südosten von Gilching und München und aus dem Osten von Landshut und Laberweinting.
[1] Vgl. Ginther Cruces 1683, Kap. „Glaubwürdige Relation über den Ursprung ..“, 2f.; KF Biberbach 1997, 5, 10.
[2] Vgl. Keller Creutz 1751; ders. Creutz 1755; ders. Creutz 1762; KF Biberbach 1997, 36.
Zuletzt aktualisiert am: 01.12.2015