Karl Theodor (Pfalz) Zitieren
* 11. Dez 1724, † 16. Feb 1799,
Die Mannheimer Jesuitenkirche wurde während der Regierungszeit des Kurfürsten Karl Philipp und seines Nachfolgers Karl Theodor gebaut und ausgestattet. Die Kirche selbst wurde von Karl Philipp gestiftet und als „Große Hofkirche“ sowie Grablege für die Kurfürsten geplant.[1] Der Kurfürst selbst erlebte die Vollendung des Baus nicht mehr, er starb 1742.[2] Die weiteren Arbeiten wurden unter dem „sparsame[n] Bauherr[n]“ und Kurfürsten Karl Theodor fortgeführt.[3] Dieser finanzierte auch die Ausmalungen der Jesuitenkirche, wie die Hausgeschichte der Jesuiten dokumentiert: „Der Kurfürst ließ in seiner unerschöpflichen Freigebigkeit die bisher auf seine Kosten erbaute Basilika nun auch ausmalen und mit anderen Ornamenten so ausschmücken, daß sie in heiliger Majestät dasteht, wie es einem Gotteshaus geziemt.“[4]
Für den Programmentwurf war mit dem Jesuitenpater François-Joseph Terrasse Desbillons die Societas Jesu selbst verantwortlich.[5] Die enge Beziehung zwischen den Stiftern und dem Orden kommt allerdings auch in der Ausstattung zum Tragen, da neben der ordensspezifischen Innenausstattung auch das pfälzische Wappen zum Chor hin angebracht wurde, wo es noch heute zwischen Europa und Asia prangt.[6]
Die Herzöge von Pfalz-Neuburg waren seit der Rückkehr Lutzingens zum katholischen Glauben zu Beginn des 17. Jahrhunderts Patronatsherren. Am Chorbogen der Kirche St. Michael hat sich der Landesherr und Stifter Karl Theodor von der Pfalz mit Wappen sowie Monogramm „CT“ verewigt.
[1] Huth 1982, 564. Vgl. Walter 1907, 506.
[2] Vgl. Kuld 1919, 166, 169; Rupprecht 1980, 234.
[3] Kuld 1919, 169.
[4] Hier zitiert nach Weich 1997, 57. Ein Teil der Dokumente zur Baugeschichte der Jesuitenkirche sind abgedruckt in Weich 1997, 53–60.
[5] Vgl. Zeidler 1981, 201.
[6] Vgl. Lankheit 1975, 37.
Zuletzt aktualisiert am: 24.02.2016