Hirrlingen (Tübingen), St. Martin Zitieren
Von West nach Ost:
ORWGELEMPORENBRÜSTUNG
- heiliger Benedikt (?)
- heiliger Tobias
- heiliger Franz von Assisi
ORGELEMPORE
- nördliche Seitenbilder:
- heilige Apollonia
- heilige Agatha
- Mittelbild: heilige Cäcilie
- südliche Seitenbilder:
- heilige Katharina
- heilige Barbara
LANGHAUS
- nördliche Seitenbilder:
- heiliger. Isidor
- Abel als Viehhirte opfert ein Schaf
- heiliger Florian
- Mittelbild: Stiftung der Kirche durch die weltliche und geistliche Obrigkeit
- südliche Seitenbilder:
- heiliger Wendelin
- Kain als Ackerbauer opfert die Früchte seiner Felder
- Papst Urban
VIERUNG
- nördliche Seitenbilder:
- heiliger Hieronymus
- Emblem: Tag (Sonne)
- heiliger Gregor
- Mittelbild:
- Emblem: eine von Blitzen umzüngelte Palme
- Verherrlichung der Maria Immaculata durch die vier Erdteile
- Emblem: Dornenstrauch mit Lilien
- südliche Seitenbilder:
- heiliger Ambrosius
- Emblem: Nacht (Mond)
- heiliger Augustinus
CHOR
- nördliche Seitenbilder:
- Evangelist Markus
- Emblem: „Regen“ vom Himmel fallend (Verweis auf Mannaregen)
- Putto mit Rebstock
- Emblem: Pelikan
- Evangelist Johannes
- Mittelbilder:
- Emblem: Sonnenblumen
- das letzte Abendmahl – Umschrift: Wer von disem brodt isset. der wird leben weiglich. Joan: 6. / Wein fleisch ist wahrhaftig eine Speiss. und Wein bluth ist wahrhaftig ein trank
- Auge Gottes
- südliche Seitenbilder:
- Evangelist Lukas
- Emblem: Landschaft und Wasser
- Putto mit Heu und Sichel
- Emblem: Phönix aus der Asche steigend
- Evangelist Matthäus
1833 Übermalung der Fresken
1920 Freilegung der Fresken
Als Vorbild für die Erdteilallegorien dienten 1772 dem Künstler Gabriel Ignaz Thumb jene in der Stadtpfarrkirche St. Johannes Evangelist in Sigmaringen. Hier hat der fürstlich-hohenzollerische Hofmaler Andreas Meinrad von Au ebenfalls im Langhaus den „Triumph der Kirche“ in einer groß angelegten Komposition, die an Paul Trogers „Anbetung des Lammes“ im Langhaus des Brixener Domes erinnert, dargestellt.[1] Drei der vier Hirrlinger Erdteilallegorien sind Kopien von Aus Komposition aus dem Jahr 1758. Neben den Erdteilallegorien aus dem Vierungsfresko ist ebenfalls das Chorfresko mit der Szene des letzten Abendmahls Aus Komposition entlehnt.[2]
[1] Vgl. Beck 1977, S. 149–151; Kronbichler 2012, S. 260 (s. auch für Abb.).
[2] Au selber hat sich hier wiederum bei Troger inspirieren lassen: vgl. hierzu das Lünettenbild „Letztes Abendmahl“, 1748, Zwettl (NÖ), Zisterzienserabtei und für die Vorhangmotiv das Fresko „Fußwaschung“, 1750, Brixen (Südtirol), Dom, Sommersakristei. Später 1771 malt Au erneut das Letzte Abendmahl im Chor der Pfarrkirche St. Martin in Meßkirch. Hier lehnt er sich stärker in der Raumgestaltung an Trogers „Fußwaschung“ an. Gabriel Ignaz Thumb überwölbt die Szene in der Hirrlinger Darstellung mit einer Scheinkuppel, deren Vorlage direkt in Trogers heute verlorengegangenen Scheinkuppel des Brixener Domes zu finden ist. Vgl. Kat. Ausst. Sigmaringen 1992, S. 58, Abb. 32.
Zuletzt aktualisiert am: 13.06.2016