Tisens (Prov. Bolzano), Mariä Himmelfahrt Zitieren
In der oberen Bildhälfte thront die Madonna mit dem Christuskind auf einer Wolkenbank, umgeben von geflügelten Putti. Unterhalb der Wolke schwebt ein Engel, begleitet von einem Putto, beide halten einen Rosenkranz in ihren Händen. In der unteren Bildhälfte knien Allegorien der vier Erdteile eng gedrängt um eine große blaue Weltkugel. Im Vordergrund sind Europa und Asien zu sehen, im Hintergrund Afrika und Amerika. Europa ist als Fürstin dargestellt, sie bietet Krone und Zepter als Insignien weltlicher Herrschaft der Himmelsmutter dar. Asien erscheint als orientalische Fürstin mit Turban und hermelinbesetztem Mantel. Sie huldigt der Madonna und dem Kind mit einem goldenen Räucherfass. Afrika wird durch eine dunkelhäutige Gestalt mit blauer Federkrone und über die Schulter geschlungenem Pfeilköcher vertreten. Die Hände sind im Gebet gefaltet, der Blick ist nach oben gerichtet. Gegenüber ist Amerika zu sehen: Ihr Kopfschmuck aus wallenden roten Federn leuchtet aus dem dunklen Bildhintergrund, Perlenketten zieren Hals und Handgelenke, die Arme sind vor der Brust verschränkt, ihr Haupt neigt sich demütig gegen den Boden.
Bei dem Gegenstand dieses Gemäldes handelt sich um eine Variation auf das Motiv der Rosenkranzspende. Der Rosenkranz wird mittels der Engel an die Welt, vertreten durch die Allegorien der vier Erdteile, weitergegeben.
In der Komposition der Erdteilgruppe orientierte sich Henrici an einer Vorlage von Gottfried Bernhard Göz wie sie etwa im Kupferstich „Verherrlichung Mariens durch die vier Erdteile“ (vor 1754) Verbreitung fand. Mehr Informationen sowie eine Abbildung der Vorzeichnung zum Stich siehe „Erdteilallegorien von Gottfried Bernhard Göz.“
Zuletzt aktualisiert am: 24.02.2016