Ein Blick in die umfangreiche Forschungsliteratur und besonders in zeitgenössische Publikationen[1] verdeutlicht, dass Gottfried Bernhard Göz zu den bedeutendsten Künstlern des 18. Jahrhunderts zu zählen ist. Der Göz-Experte Eduard Isphording publizierte alleine zwei Werkverzeichnisse zu dessen Wirken als Ölmaler und Zeichner (1982) sowie als Freskant (1997). Rudolf Wildmoser beschäftigte sich 1984/1985 in einem Aufsatz, der mit 238 Seiten den Umfang einer Monografie aufweist, mit dem umfangreichen Kupferstich-Œuvre von Göz. Er soll mehr als 500 Kupferstiche angefertigt haben.[2] Neben zahlreichen Ölgemälden und Zeichnungen sind insgesamt 17 Ausstattungsprogramme bekannt, wovon allerdings drei zerstört sind.[3] Darüber hinaus ist er in einer Selbstdarstellung im Alter von 30 und 33 im Langhausfresko von Neu-Birnau 1748 und im Festsaalfresko von Schloss Leitheim 1751 zu fassen.
Sein Werdegang begann in den österreichischen Erblanden in Mähren. Am 10. August 1708 übernahmen in der Kirche von Velehrad Bartholomäus und Dorothea Zelnicius die Patenschaft zu Anna und Sebastian Göz Sohn Gottfried Bernhard. Der Pate als Klosterhauptmann und der Vater als Schlossermeister standen im Dienst des mährischen Zisterzienserklosters Velehrad. Voraussetzung für Göz’ archivalisch belegten Wechsel auf das Jesuitenkolleg im acht Kilometer entfernten Uherské Hradiště im Jahr 1718 war der Besuch einer Elementarschule vermutlich in Velehrad selber[4]. Während seines Schulbesuchs wurde er gemäß dem seit dem 16. Jahrhundert angewandten Studiensystem der studia inferiora mit ihren drei Stufen der Grammatica, der Humanitas und der Rhetorica unterrichtet. Der Lesestoff umfasste die wichtigsten antiken Autoren (z. B. Cicero, Livius, Tacitus, Horaz, Plato, Homer, Vergil), die Kirchenväter und auch jesuitische Lehrbücher (etwa De institutione grammatica libri tres von Emmanuel Alvarez SJ [editio princeps 1572 in Lissabon]).
Während Göz zur Schule ging, ließ 1719 das Kloster Velehrad unter anderen den Maler Franz Gregor Ignaz Eckstein (1689–1741) aus Brno anreisen, um die vom Kirchenbrand schwer mitgenommenen Fresken des Italieners Paolo Pagani (1661–1716) zu erneuern beziehungsweise zu übermalen. Dieser Aufenthalt Ecksteins, der bis 1722 andauerte[5], kann für Göz als der zentrale Impuls sich der Malerei zuzuwenden gesehen werden: Direkt nach Abschluss seiner Schulzeit 1723 trat er als Scholar in Ecksteins Brünner Werkstatt ein[6], wo er vermutlich gemäß der Brünner Innungsordnung vier Jahre lang in die Lehre ging. In dieser Zeit bildet Eckstein Göz sicherlich nicht nur im Zeichnen und in der Ölmalerei aus, sondern lehrte ihn auch die technischen und kompositionellen Grundprinzipien der Freskomalerei und besonders die der römischen Illusionsmalerei, auf die sich Eckstein in seinen Werken immer wieder bewusst bezog (wie beispielsweise in Velehrad gilt ihm das Langhausfresko von Andrea Pozzo, er lebte 1642–1709, in St. Ignatio in Rom oder in Milotice die Figuren Pozzos im Herkulessaal des Gartenpalais der Fürsten von Liechtenstein in Wien als Vorbilder[7]). Während seiner Lehrzeit entstanden die Fresken im großen Saal im Schloss von Milotice (1724–1725)[8], in der Kirche in Cvilín bei Krnov (1726–1727)[9] sowie der Schlosskapelle in Kravaře ve Slezsku (1727)[10].
Seine anschließenden Wanderjahre, die nicht zu rekonstruieren sind, verbrachte er vermutlich zunächst im böhmisch-mährisch-österreichischen Raum,[11] um dann schließlich um 1729 in der paritätischen Reichsstadt Augsburg anzukommen. Augsburg, das mit 30.000 Einwohnern um 1750 zu den größten Städten Süddeutschlands gehörte[12], zählte damals zu dem wichtigsten Umschlagplatz für Bankgeschäfte, Textilgewerbe wie auch Kunsthandwerk (besonders grafische Erzeugnisse[13]) und besaß zu dieser Zeit mit seiner paritätisch geführten Kunstakademie[14] eine der ältesten Lehranstalten des deutschsprachigen Raums. Kurz vor beziehungsweise nach Göz ließen sich auch 1728 Christoph Thomas Scheffler (1699–1756) aus Mainburg und 1730 Johann Evangelist Holzer (1709–1740) aus Burgeis in Augsburg nieder. Göz leistete zwischen 1730 und 1733 seine sogenannte Ersitzzeit – einer von der Augsburger Innung vorgeschriebene Lehrzeit von drei Jahren bei einem Augsburger Meister – beim Fassmaler und Radierer Johann Georg Rothbletz (aktiv 1709–1751)[15]. Zeitgleich übernahm Johann Georg Bergmüller (1688–1762) als einer der beiden Direktoren die Führung der Akademie. Diese spielte für Göz, laut Isphording, weniger in seiner künstlerischen Ausbildung als in seiner gesellschaftlichen Einbindung eine bedeutende Rolle, da sie sowohl als Künstlertreff fungierte als auch von kunstbegeisterten Patriziern und Kaufleuten frequentiert wurde.[16] Während seiner dreijährigen Ersitzzeit war er trotz des Eigenerwerbverbots[17], wie er am Ende dieser selber darlegt, „bei dem renomierten Herrn bergmiller ettliche Jahre Conditioniert [… und habe bei] dem Herrn [Johann Georg] Merzen Kunsthändtlern, und vielen anderen bürgern zerschiedene arbeithen […] Verfertiget.“[18] Der Einfluss Bergmüllers war dergestalt, dass dieser ihn mit der französischen und niederländischen Druckgrafik vertraut machte und ihm hierdurch half, sein ikonografisches Repertoire zu erweitern.[19] Schließlich erhielt Göz am 18. April 1733 seine Meistergerechtigkeit, am 30. April das Bürgerrecht, und am 25. Mai heiratete er in Augsburg[20] seine Wiener Verlobte Elisabeth Martha Lesin (†<1736).[21] Das Eheglück war jedoch nur von kurzer Dauer, da im Augsburger Hochzeitsprotokoll der Jahre 1733 bis 1742 für den 15. September 1736 die Heirat des „Wittiber und Kunstmahler“ Göz mit der aus Langenlois in Niederösterreich stammenden „Jungfr.“ Maria Eleonara Magdalena von Erdenfeld (†1793) vermerkt ist. Aus dieser Ehe entsprangen ein Sohn Franz Regis Thaddäus Lorenz (1738–1789) und eine bislang unbekannte Tochter[22]. Beide haben sich künstlerisch betätigt, der eine als Mitarbeiter beim Vater und späterer Leiter des Kupferstichverlags und die andere, so bei Christoph Georg Kilian belegt, als Malerin von kleinformatigen Stichen.[23]
Göz arbeitete zunächst überwiegend als Ölmaler und Kupferstecher; sein erster nachweisbarer Freskoauftrag ist im Augsburger Palais Köpf mit 1739 datiert. In seiner Anfangsphase hat Göz, laut Rudolf Wildmoser, zum einen anders als viele seiner Kollegen die Kupferstiche nicht nur selbst entworfen, sondern vor 1742 hundert auch selber gestochen[24]; zum anderen hat er sukzessiv zwei Kupferstich-Compagnien gegründet. Während er sich bei der ersten Gründung 1737 noch mit Partnern – Joseph Sebastian (~1710–1768) und Johann Baptist Klauber (1712–~1787)[25] – zusammenschloss, gründete er nach der Auflösung des ersten 1740 selbstständig einen Verlag[26] und sicherte erstmals 1741 – dann erneut 1745 und 1766 – seine Druckgrafik vor unerlaubtem „Nachäffen“ über ein kaiserliches Privileg, gegeben für zehn Jahre von den Reichsvikaren und Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern (1697–1745) und Karl III. Philipp von der Pfalz (1661–1742)[27]. Keine zwei Jahre später bemühte er sich erfolgreich, wiederum bei Karl Albrecht, der 1742 als Karl VII. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt worden war, um die Ernennung zum „kayerslichen Hof-Mahler und Kupfferstecher“[28], eine Bezeichnung, mit der Göz unter anderem in Birnau sein Werk signiert: S. Caes. Maj. Aulae. Pict.. Die Wertschätzung durch das Kaiserhaus setzte sich zunächst[29] nach 1745 fort, als das Amt wieder an die Habsburger gefallen war; so verlieh ihm Maria Theresia (1718–1780) einen Gnadenpfennig.[30] Letztlich ebneten beide kaiserliche Auszeichnungen Göz den Weg, sein Handwerk und seine Werke im gesamten Reich ohne Beschränkungen „öffentlich zu treiben“[31].
So führte ihn sein malerisches Werk nach Niederbayern, in die Oberpfalz ebenso wie an den Bodensee und in die Schweiz (s. Werkliste der Fresken). Bald war er, wie Friedrich Hirsching 1795 retrospektiv im zweiten Band seines Historisch-literarisches Handbuch berühmter und denkwürdiger Personen schreibt, sowohl „durch sinnreiche Erfindungen, gute Zeichnungen, durch frisches und liebliches Colorit in Fresco und Oelmahlen als auch durch die von ihm verfertigten und herausgegebenen großen und kleinen Kupferstiche sehr bekannt“[32].
Zu seinen größten Aufträgen zählen die Freskierung der Wallfahrtskirche Birnau 1749 (s. Arbeitsablauf), der Sommerresidenz der Äbte von Kaisheim in Leitheim 1751 und die Salesianerinnenkirche in Amberg 1758. Bereits ab 1740 unterhielt Göz einen größeren Werkstattbetrieb[33], jedoch wie es scheint nicht permanent, sondern abhängig von der Auftragslage.[34] Im Laufe der Jahre zählten zu seinen Schülern und Mitarbeitern unter anderen Franz Anton Zeiller (1716–1794), Joseph Anton Schulz (~1716–>1748), Joseph Anton Hueber (1737–1815); Jan Bogumil Plersch (1732–1817) und Franz Ignaz Oefele (1721–1797).[35] Im Alter von 67 Jahren stirbt der „Pictor et Sculptor“[36] Göz in Augsburg am 23. November 1774.
[1] Nur eine Auswahl der Nennung kann an dieser Stelle aufgeführt werden, einen gesamten Überblick findet sich bei Isphording 1982, 11–14: 1764 bereits beschrieb Georg Christoph Kilian Göz als „kunstberühmten Historien Mahlers und Kunst-Verlegers“ (133); 1765 führte Paul von Stetten der Jüngere die Lobpreisung weiter „der berühmtesten und ältesten hiesigen Mahler“ (244f.); 1778 findet Göz auch im Buch „Das gelehrte Österreich“ von Ignaz de Luca Erwähnung „Maler von Kloster Welehrad in Mähren“ (1. Band, 2. Stück 479); im gleichen Jahr 1778 Christian Friedrich Prangens „Geschichtsmahler“ (2. Bd., 142).
[2] Vgl. Wildmoser 1984, 260 bzw. ausführlicher in Kapitel VII, 320–340.
[3] Vgl. Isphording 1984.
[4] Vgl. Isphording 1982, 25, 198, Anm. 92 und 1997, 8.
[5] Vgl. AKL XXXII/2002, 110.
[6] Hier reiht sich Göz in einer Reihe von nennenswerten Schülern ein: Jan Jiří Etgens, Michael Schwegel, Franz Eckstein, Josef Ignác Havelka und Ignác Depée. Vgl. Indar 1959, ; Sédlar 1967, 421; Isphording 1982, 26; Videcká 2008, Anm. 49; Lukeńová 2009, 30.
[7] Vgl. Isphording 1997, 12.
[8] Isphording vermutet sogar in der Begleitperson zu Ecksteins Selbstporträt im Deckenfresko von Milotice ein Bildnis des 17-jährigen Göz. Vgl. Isphording 1997, 12.
[9] Archivalisch ist ein Gehilfe namens „Gottfried“ belegt, bei dem es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Gottfried Bernhard Göz handelt. Vgl. Isphording 1982, 25. Ein unmittelbarer Vergleich mit dem Œuvre von Göz ist nicht möglich, da die Ausstattung im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Es haben sich allerdings zahlreiche Bilder im Farbdiaarchiv des Zentralinstituts für Kunstgeschichte erhalten: http://www.zi.fotothek.org/kue/kue19000626/KuenstlerNav. Vgl. auch Indra 1959, 129–138.
[10] In seinem einzig erhaltenen Werk in Schlesien hat Eckstein im Kuppelfresko „Die heilige Dreifaltigkeit mit Maria“ die vier Erdeile gemalt. Vgl. Sédlar 1967, 421– 427, Videcká 2008, 1.
[11] Vgl. Isphording 1982, 27; AKL LVII/2008, 141f. Eine Italienreise ist für Göz nicht dokumentiert. Jedoch war er sicherlich auch in Wien, da von dort seine erste Frau Elisabeth Martha Lesin (†<1736) stammte.
[12] Vgl. Fassl 1988, 139; Francaois 1991, 16.
[13] Im 18. Jahrhundert gehörten das Kupferstich- und das Malerhandwerk neben der Goldschmiedekunst mit zu den wichtigsten Industriezweigen Augsburgs. Zwischen 1701 und 1734 verdreifachte sich fast die Anzahl der ansässigen Kupferstecher: 1635: 6, 1668: 7, 1701: 25, 1730: 61, 1734: 71, 1755: ca. 50, 1780: 25, 1806: 20; während die Zahl der Maler, Briefmaler und Illuministen zwischen 1701 und 1734 leicht sank, um dann um die Jahrhundertmitte um 22 Prozent zu steigen: 1635: 61, 1668: 87, 1701: 97, 1734: 81, 1755: 107, 1780: 44, 1806: 27. 1730 gab es alleine 23 Kunstverleger in Augsburg. Vgl. Zorn 1972, 230; Reith 1988, 48; Fassl 1988, 138.
[14] Diese wurde in den 1670er-Jahren von Joachim Sandrart zunächst als Privatakademie gegründet. Die Akademie wurde im 18. Jahrhundert gemäß des paritätisch gelebten Prinzips von einem katholischen und einem evangelischen Direktor geführt, wobei der Erstere meist Freskant oder Altarbildmaler war und der Letztere Kupferstecher oder Porträtist (vgl. Isphording 1982, 28). Ihre Direktoren waren unter anderen Johann Georg Bergmüller, Matthäus Günther, Georg Philipp Rugendas und Johann Elias Ridinger. Außer Augsburg besaßen noch Nürnberg, Dresden, Berlin und Wien Kunstakademien. Vgl. Bäuml 1950; Nerdinger 1987; Bushart 1989, 332–347.
[15] Vgl. Hämmerle 1925, 131f.
[16] Vgl. Fassl 1988, 62, 138; Isphording 1982, 27–29; ders. 1997, 13. In den ersten drei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts stellte Augsburg ein Anziehungspunkt für verschiedenste Künstler dar. So war etwa seit 1712 Johann Georg Bergmüller aus Türkheim, seit 1719 Johann Georg Rothbletz aus dem Elsass, seit 1720 Johann Georg Wolcker aus Burgau in Augsburg bereits ansässig. Es folgten dann noch unter anderen 1731 Matthäus Günther aus Hohenpeißenberg und 1733 Johann Wolfgang Baumgartner.
[17] Vgl. Isphording 1982, 30; ders. 1997, 9, Anm. 16.
[18] Aus dem Bittgesuch um das Augsburger Bürgerrecht vom 25. April 1733, aufbewahrt in Augsburg, StA Bürgeraufnahme Fasc. 19, Nr. 12, publiziert bei Isphording 1982, 329.
[19] Vgl. Wildmoser 1984, 263. Wobei der Einfluss Bergmüllers nur als Impuls zu verstehen ist, später arbeitete Göz selbstständig und spielte beispielsweise in der Verbreitung der Rocaille als selbstständiges Dekorelement, das sich besonders in Frankreich einer großen Beliebtheit erfreute, neben Franz Xaver Habermann (1721–1796) und Johann Wolfgang Baumgartner (1702–1761) eine wichtige Rolle. Auch sind seine Kupferstiche immer wieder von italienischen Vorlagen inspiriert. vgl. Vanuxem 1952, 33f.; ders. 1956, 347; Kaltenbrunner 2009, 358f.; Quinzi 2009, 167–170.
[20] Die Trauung wurde in der Augustinerchorherrenkirche St. Georg vollzogen.
[21] Die relevanten Quellen wurden von Eduard Isphording 1982 publiziert.
[22] Lediglich Georg Christoph Kilian erwähnt diese im zweiten Band (s. v. „Göz“) seines vierbändigen Werks „Allgemeines Künstlerlexikon: oder Lebensbeschreibungen 223 berühmter Künstlern, Mahlern, und Kupferstechern u.v. und Anzeige ihrer Werke u.v.; mit ihren wohlgetroffenen Bildnissen in Contorni, Augsburg: Veith 1797“.
[23] Aus der Biografie des Gottfried Bernhard Göz von Georg Christoph Kilian, Augsburg 1764, aufbewahrt im Augsburg, StA, M.S. Nr. 570, Codex Halder, S. 133–135, veröffentlicht in Isphording 1982, 369f.; vgl. hier ders., 30.
[24] In der Regel wurden diese Aufgaben getrennt ausgeübt. Vgl. Reith 1988, 49; Wildmoser 1984, 260; Heisig 2000, 75–93.
[25] Die Lebensdaten beider Brüder sind in der Literatur unterschiedlich angegeben. Vgl. für einen Überblick Stoll 2010, 1 Anm. 1.
[26] Als terminus post quem für die Auflösung des ersten Verlags muss der 21. März 1740 gelten. Da die Gebrüder Klauber und Göz noch einen Vertrag über einen Wappenkalender mit dem Kollegiatstift Wiesensteig abgeschlossen haben. Nach einem Muster des Stiftskapitels, das vom Augsburger Fürstbischof 1739 genehmigt worden war, fertigte Göz dann einen Entwurf an, den die Gebrüder Klauber als Kupferstich in einer Auflage von 400 Stück am 7. Dezember 1740 an das Stift zurücksandten. Die Gebrüder Klauber haben 1740 den Verlag unter dem Namen „J. u. J. Klauber, bezw. Fratres Klauber Catholici“ weitergeführt beziehungsweise neu gegründet. Vgl. ThB 20, 1927, 411 (s.v. Klauber); Biller 1981, 140–142; Wildmoser 1984, 261.
[27] Bittgesuch aus dem Jahr 1741 und gewährtes Schutzprivileg vom 15. Januar 1742, beides aufbewahrt in Wien, HHStA und publiziert von Isphording 1982, 334f. Zwischen dem Tod Karls VI. am 20. Oktober 1740 und dem Regierungsantritt Karls VII. am 14. Januar 1742 führten sogenannte Reichsvikare die laufenden Geschäfte des Kaisers weiter. Die Kurfürsten von Bayern und der Pfalz erwählten Augsburg als Sitz ihres Interregnums. Vgl. Stetten 1765, 198; Koppitz 1997, 43, 52.
[28] Bittgesuch von 1744 und Bestätigung vom 10. April 1744, aufbewahrt in Wien, HHStA, Reichsakten und publiziert von Isphording 1982, 337f. Zum Dank stach Göz nach einem Entwurf des Passauer Bildhauers Joseph Matthias Götz (1696–1760) ein Huldigungsblatt auf die Kaiserkrönung Karl VII., das sich in der Wittelsbacher Bildersammlung des Geheimen Hausarchivs in München (Inv. Nr. WB 6/68) erhalten hat und erstmals bei Heisig 2000, 75–93 publiziert wurde.
[29] Nach etwa zehn Jahren wurde ihm anscheinend der Titel des Kaiserlichen Hofmalers wieder entzogen, da Göz, als dieser sich 1755 ein neues Schutzprivilegs vom Wiener Hof ausstellen ließ, die Ernennung zum kaiserlichen Hofmaler nicht bestätigt wurde, sondern die Worte wurden im Schutzprivileg nachträglich durchgestrichen. Vgl. Isphording 1997, 10, Anm. 28 und für den publizierten Schutzbrief, aufbewahrt in Wien, HHStA, siehe Isphording 1982, 358f.
[30] Das genaue Datum ist unbekannt, es muss aber dies bis 1751 erfolgt sein, da Göz sich in der Ausmalung des Schlosses von Leitheim in einem Selbstporträt mit eben diesem Gnadenpfenning darstellte. Vgl. Isphording ders 1982, 31 und weiter eingeschränkt auf die Jahre 1745 bis 1751 ders. 1998, 10 und Anm. 28. Göz hat von Maria Theresia insgesamt vier Kupferstiche angefertigt. Vgl. Szilárdfy 2009, 163–166. Aber auch in seiner Wahlheimat Augsburg wurde er sehr geschätzt, wie die Ernennung zum Hauptmann der 10. Kompanie des Bürgermilitärs 1753 erkennen lässt. Außer ihm wurde diese Ehrung im 18. Jahrhundert nur noch seinem Malerkollegen Johann Georg Bergmüller 1731 zu teil.
[31] Bittgesuch von 1744 und Bestätigung vom 10.4.1744, aufbewahrt in Wien, HHStV, Reichsakten und publiziert von Isphording 1982, 337f.
[32] Hirsching 2/1795, 105.
[33] Bei der Ausmalung der Kapelle im Neuen Schloss von Meersburg 1741 halfen ihm, so das Tagebuch des Kammersekretärs Vogler, vier Gesellen. Vgl. Isphording 1982, 45.
[34] Vgl. Isphording 1982, 101f.
[35] Darüber hinaus wurde vom Enderle-Forscher Karl Ludwig Dasser vorgeschlagen, dass auch Johann Baptist Enderle bei Göz zeitweise gearbeitet haben soll. Vgl. Dasser 1970, 77; Isphording 1982, 102. Eine Lehrlingschaft von Johann Edmund Wiedemann (~1710–<1775) wird von der älteren Forschungsliteratur aufgrund einer Notiz des 19. Jahrhunderts von Anton Stubenvoll auf einer Zeichnung ungefragt angenommen. Jedoch ist dies eher unwahrscheinlich, da Wiedemann, der 1733/34 nachweislich in Rom gewesen war, nach seiner Rückkehr kaum beim jungen Künstler Göz, der bis 1733 selber Lehrling war und sich danach selber erst als Künstler etablieren musste, in die Lehre gegangen ist. Schlüssiger ist wie Hubert Hosch bereits 1981 vorschlug, dass Wiedemann Scholar bei Johann Georg Bergmüller vor 1730 war. Unter Umständen könnte eine Göz-Verbindung über eine Mitarbeiterschaft zwischen 1734 und 1737 konstruiert werden, also bevor sich Wiedemann 1737 in Ellwangen niedergelassen hatte. Vgl. ThB 1924, 516; Bushart 1953, 77; Hosch 1981, 29; Isphording 1982, 102; Hosch 2012, 21.
[36] Augsburg, Katholisches Matrikelamt, Dom, Totenbuch 1744–1782 Bd. 3, 345, veröffentlicht in und zitiert nach: Isphording 1982, 374.
Zuletzt aktualisiert am: 18.02.2016