Gosseltshausen (Pfaffenhofen an der Ilm), Mariä Heimsuchung Zitieren
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Von West nach Ost:
LANGHAUS
- nördlich innerhalb der Scheinarchitektur
- Amerika
- heiliger Ambrosius
- Geburt Mariens
- heiliger Gregor
- Europa
- Mittelbilder:
- Verkündigung an Anna und Joachim
- Heimsuchung Mariens
- Verkündigung an Maria
- südlich innerhalb der Scheinarchitektur:
- Asien (?)
- heiliger Augustinus
- Tempelgang Mariens
- heiliger Hieronymus
- Afrika (?)
CHORBOGEN
Inschriftenkartusche: HANC DILLIGE SANCTAM [= 1752]
CHOR
- nördliche Seitenbilder:
- Emblem: Vollmond und Sterne über Landschaft
- Vermählung von Maria und Joseph
- Rosenkranzspende Mariens an die Heiligen Dominikus und Katharina von Siena
- Emblem: Zeltlager eines Heeres
- Mittelbild: Mariä Himmelfahrt
- südliche Seitenbilder:
- Emblem: aufgehende Sonne
- Darbringung Jesu im Tempel
- Skapulierspende
- Emblem: Sonne im Zodiakus
1874 Neo-Romanisierung – Übertünchung der Fresken
1903–1905 Freilegung der Fresken
1970–1972 Rennovierung
1995/1996 Rennovierung
1999/2000 Innenrestaurierung durch die Firma Geitner (Signatur innerhalb der Scheinarchitektur der Amerika-Personifikation „A.D. 2000 - RES. J. GEITNER“
Als Vorlage verwendete der Künstler im Hauptbild des Chores das Altarbild „Mariä Himmelfahrt“ von Giambattista Piazzetta (1682–1754). Dieses befand sich zur Zeit der Ausmalung in der Deutsch Ordenskirche von Sachsenhausen (seit 1957 im Louvre). Piazzetta hatte es 1736 für den Großmeister des Deutschen Ordens, den Kölner Kurfürsten und Erzbischof Clemens August geschaffen. Kenntnis von diesem Gemälde erhielt Buchner wohlmöglich über Kupferstiche oder auch durch eine andere Kopie des Gemäldes. Eine solche Kopie befindet sich heute in der Staatsgalerie Würzburg (Inv. Nr. 2285) und wird heute Antonio Marinetti zugeschrieben.[1]
Weiterhin zog er in der perspektivischen Gestaltung der Scheinarchitektur im Langhaus den Anweisungen von Andrea Pozzo, die dieser in seinem zweibändigen Traktat „Perspectiva pictorum et architectorum“ (editio princeps 1593 und 1700) für Sant’Ignazio in Rom exemplifizierte. In einer ersten lateinisch-deutschen Ausgabe erschienen die Bände zeitnah 1708 und 1711 unter dem Titel „Der Mahler und Baumeister Perspective Erster und Zweiter Theil“ in Augsburg. Relevant sind hier die siehe hier Fig. 95–100 im ersten Band. [2]
Buchner verwendete Pozzo nicht zum ersten Mal, sondern orientierte sich an dessen Scheinkuppelkomposition bereits 1728 in der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt der Benediktiner zu Geisenfeld und 1733 in der Hilpoltsteiner Pfarrkirche St. Johannes der Täufer.[3]
[1] Vgl. CdbM 14/2010, 217.
[2] Im Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde es immer wieder neu aufgelegt und wurde bald zum Standardwerk für Perspektivkunst. Die Universitätsbibliothek Heidelberg hat die Ausgabe von 1708 und eine weitere rein deutsche Version von 1800 digitalisiert und online zugänglich gemacht: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/pozzo1709bd1 und http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/pozzo1800bd1.
[3] vgl. CdbM 14/2010, 206.
Zuletzt aktualisiert am: 13.06.2016