Gloggnitz (PB Neunkirchen), Kloster Zitieren
Zu sehen sind die vier Allegorien der vier Erdteile, die zusammen mit ihren emblematischen Tieren den Triumphwagen des heiligen Benedikt ziehen. Von links nach rechts handelt es sich um Afrika mit einem Elefanten, Europa mit einem Schimmel, Asien mit einem Dromedar sowie Amerika mit einem Löwen. Die Unterscheidung zwischen Afrika und Asien ist nicht offensichtlich. Beide sind als „barbarische“ Allegorien mit dunkler Haut in Federkostümen dargestellt. Der Elefant als Attribut ist freilich ein deutlicher Hinweis auf Afrika. Überdies wird die vorgeschlagene Deutung auch durch das als Vorlage dienende Reslfeld’sche Thesenblatt gestützt, auf dem die beiden Erdteile wesentlich deutlicher unterschieden sind.
Aufmerksamkeit verdienen auch die Symbole, die von der Gruppe fliegender Putti links oben getragen werden und die dem Selbtsverständnis des Benediktinerordens Ausdruck verleihen: Der Palmzweig ist Zeichen des Märtyrertums, Fernrohr und Buch sind Verweis auf benediktinische Gelehrsamkeit und die schwarze Mozetta ist Symbol des Abttums.
Restaurierung 1988–1990
Die Mittelszene „Der Triumphwagen mit dem heiligen Benedikt gezogen von den vier Erdteilen“ entstammt dem Kupferstich „Glorie des heiligen Benedikt“ von Johann Karl von Reslfeld (1658–1735), gestochen von Leonhard Heckenauer (1655–1704). Für eine Abbildung der gesamten Komposition Reslfelds sowie weiterführender Informationen siehe Die Glorie des heiligen Benedikt – Thesenblatt von J. K. von Reslfeld und dessen Rezeption.
Zuletzt aktualisiert am: 20.03.2016