Andreas Meinrad von Au Zitieren
* 28. Nov 1712, † 03. Jan 1792, Maler

Kurzbiografie 

Während zum Künstler die Quellenlage günstig ist, ist sie zur Person Andreas Meinrad von Au[1] bruchstückhaft.[2] Allein sein Aussehen ist durch die ungebrochene Provenienz eines im Familienbesitz befindlichen Selbstporträts[3] weitestgehend als solches gesichert: ein Mann mittleren Alters, reich gekleidet in einem grauen Frac à l’anglaise, darunter eine schwarze Weste mit reich bestickter Goldborte, die Haare unter einer weißen Perücke à la en bourse frisiert verborgen. In den Händen hält er Utensilien seines Berufsstandes: Palette und Pinsel. Mit beobachtendem Blick nimmt er Kontakt zum Betrachter auf und präsentiert sich diesem als der „sehr berühmte Fresco-Mahler und angesehener Mann von Sigmaringen“[4], wie er 1773 in einem Bericht des Meßkircher Oberamts gepriesen wurde.[5]

Andreas Meinrad von Au wurde am 28[6]. November 1712 in der Residenzstadt[7] der Fürsten von Hohenzollern Sigmaringen getauft. Benannt wurde er nach seinem Paten Fürst Meinrad II. Karl Anton von Hohenzollern (1673–1715).[8] Er war der Jüngste von sieben Geschwistern.[9] Seine Eltern waren Franz Anton von Au (1672–1715)[10] und Franziska, geb. Banwarth (†1740). Sein leiblicher Vater verstarb bereits drei Jahre nach seiner Geburt. Seine Mutter heiratete am 1. Februar 1716 den Maler Johann Joseph Veeser (1687–>1738). Erste Schritte zum Malerberuf tat er in der stiefväterlichen Werkstatt. Die Jahre bis zu seiner Reise zum Studium an die Wiener Akademie im Alter von 23 Jahren liegen im Dunkeln. In der Forschung wird einhellig angenommen, dass er vermutlich mit spätestens 15 Jahren[11] zur weiteren Lehre in die nordwestlich von Sigmaringen gelegene „Malerstadt“ Riedlingen[12] ging. Hier residierten unter anderem die Malerfamilie Wegscheider und seit 1727/28 Franz Joseph Spiegler (1691–1757), bei einem von beiden soll Au als Lehrling tätig gewesen sein.[13] Jedenfalls arbeitete er sowohl mit Spiegler als auch mit Joseph Ignaz Wegscheider in späteren Aufträgen immer wieder zusammen und steht in Kolorit, Malstil und Komposition in direkter Nachfolge Spieglers.[14] 1735 findet man ihn am 6. November als v. Au Meinradus aus Schwaben im Immatrikulationsbuch der Freye Hof=Academie der Mahlerey, Bildhauerey, und Baukunst in Wien belegt.[15] Obwohl sein Lehrer in der Malerei der seit 1725 bestellte Akademiedirektor und Kammermaler Jakob van Schuppen (1690–1751) war,[16] lassen sich in seinem Werk insbesondere Einflüsse von Paul Troger (1698–1762), der zwar seit 1728 in Wien ansässig, aber erst 1752 als Akademieprofessor tätig war, nachweisen.[17]

Ebenfalls bot sich ihm während seines fünfjährigen Aufenthalts in der kaiserlichen Residenzstadt die Gelegenheit, Arbeiten von Johann Michael Rottmayr (1654–1739) und Daniel Gran (1694–1757) zu studieren. Au interessierte sich nicht nur für die Malerei, sondern wurde auch im Bauwesen unterrichtet. Dies und ein großer Erfahrungsschatz befähigten ihn sicherlich, später die Bauaufsicht über den Umbau der Stadtpfarrkirche von Meßkirch zu übernehmen,[18] in dessen Rahmen er als „Der Mahlerey Künstler“ und „Des Bauwesens wohl Verständiger“ beziehungweise „In Baukunst wie in Malerei gleich vortrefflich erfahren“ gelobt wurde.[19] Bevor er 1741 seinen ersten kleineren Auftrag in der Kirche St. Mauritius von Harthausen auf der Scher[20] ausführte, muss ihn, wie stilistische Vergleiche zeigen,[21] sein Weg von Wien, von wo er spätestens 1739 abreiste, zunächst nach Augsburg geführt haben.[22] Die paritätisch regierte Reichsstadt war nicht nur einer der Dreh- und Angelpunkte der Kupferstich- und Goldschmiedekunst, sie besaß darüber hinaus bereits seit 1670 eine Akademie.[23] Zwar ist ein Studium Aus an der Augsburger Akademie nicht nachgewiesen, aber sicherlich war sie für ihn erster Anlaufpunkt, um die dort ansässigen Künstler wie Gottfried Bernhard Göz (1708–1774), Matthäus Günther (1705–1788), Johann Wolfgang Baumgartner (1702–1761), Christoph Thomas Scheffler (1699–1756) und den Direktor der Akademie Johann Georg Bergmüller (1688–1762) zu treffen. Nicht nur persönliche Kontakte, sondern auch der Zugang zu einem breitem Repertoire an Bildvorlagen ermöglichte ihm der Augsburger Besuch.[24] Zeit seines Lebens zieht er aus dem gesammelten Bilderpool an österreichischen, italienischen und deutschen Vorbilden – sei es in Form von Kupferstichen, Kopien oder Originalen – immer wieder Inspirationen, die er selbstständig in seinen Aufträgen einarbeitete.[25]

Spätestens Anfang 1740[26] kehrte er in seine Heimatstadt Sigmaringen zurück, in der er Zeit seines Lebens wohnen blieb.[27] Er übernahm von seinem im gleichen Jahr verstorbenen Bruder die Malerwerkstatt. Am 21. Januar 1742 heiratete er Rosine Walther. Die Ehe blieb trotz 17 Jahre Ehestand kinderlos. Ein Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 10. November 1760 Elisabeth Keller aus Mengen,[28] mit  ihr hatte er sieben Kinder.[29] Künstlerisch ist er anfangs außer in Harthausen 1741 nur in der Ausmalung der Hofapotheke in Sigmaringen 1744/1745 fassbar.[30] Erst ab 1748, dem Jahr seines Durchbruchs, sind 303 Fresken an 19 Anbringungsorten und 152 Ölgemälde bekannt,[31] wobei diese bis auf Rottweil, Rott an der Rot und Haigerloch in der Regel in einem Radius von etwa 40 Kilometern um Sigmaringen herum entstanden sind (s. Werkverzeichnis). [32]

1748 übertrug der fünfte Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen Joseph Friedrich (1702–1769) Au die Dekoration der Haigerlocher Schlosskirche. Die Künstlerfamilie Au pflegte schon unter Meinrads Vater ein enges Verhältnis zur fürstlichen Familie, die auch über den Tod des Vaters 1715 fortbestand.[33] Der kunstbegeisterte Fürst[34] war bis zu dessen Tod 1769 sein größter Förderer. So schuf er für diesen Fresken 1750 am Schlossportal des Sigmaringer Schlosses, 1754 in der Wallfahrtskirche St. Anna in Haigerloch wie auch in der Pfarrkirche St. Mauritius in Langeneslingen und 1758–1761 in der Stadtpfarrkirche St. Johann Evangelist in Sigmaringen. Zwar fehlt eine Bestellungsurkunde, aber innerhalb zeitgenössischer Quellen wird er bereits im Zusammenhang mit der Ausmalung der Pfullendorfer Pfarrkirche St. Jakob 1750 als „hochfürstl. Hoff- und Kunstmahler“ der Fürstlich-Hohenzollerischen Familie bezeichnet.[35]

Darüber hinaus stattete er die Ordenskirchen der Franziskaner in Wald (1753), Zwiefalten (1764/1766), Mörsingen (1765), Tigerfeld (um 1767) und Laiz (1768) aus. Gegen Ende seiner Tätigkeit als Maler malte er auch die Prämonstratenserkirchen in Otterswang (1778/1779) und Rot an der Rot (1780) aus. Einer seiner umfangreichsten Aufträge erhielt er von der fürstlichen Familie von Fürstenberg-Stühlingen mit der bereits erwähnten Bauleitung der Stadtpfarrkirche St. Martin in Meßkirch von 1771 bis 1773. Letztmalig als Freskant war er im Alter von 69 Jahren in der Jakobskirche in Hechingen für den dort ansässigen Familienzweig der Hohenzollern tätig.

Sein Erfolg als Künstler machte ihn zu einem vermögenden und angesehenen Bürger der Stadt Sigmaringen, in der er auch verschiedene öffentliche Ämter inne hatte: 1745 war er Mitglied des Rats der Sechser, 1754 und erneut 1760 wurde er zum Stadtschuldheiß von Sigmaringen gewählt.[36] 1774 gelangte er in den Besitz des Wirtshauses „Zum Ochsen“.

Quellenmäßig ist überliefert, dass Au zeitweise Gesellen beschäftigte.[37] Abhängig von der Auftragssituation genoss Au zum Teil in der Gestaltung des Innenraums sowie Wahl der Themen große Freiräume. [38] In seinen Werken, die anfangs noch sehr von seiner Lehr- und Studienzeit geprägt waren, entwickelte er sich stetig weiter und berücksichtigte auch neuere klassizistische Einflüsse. Die Ikonografie der vier Erdteile, die er bis zu seinem Tod am 3. Januar 1792 in Sigmaringen insgesamt siebenmal ausführte, legen im Vergleich der Haigerlocher Erdteilallegorien von 1748 und der Meßkircher von 1770 Zeugnis dieses Wandels ab.[39]

[1] Die Schreibweise seines Namens variiert in der Literatur zwischen Au, Aw und Ow. Ich folge hier der Schreibweise, die auch Andreas Meinrad von Au zeitlebens verwendete. Er signierte sowohl seine Werke als auch schriftliche Dokumente stets mit „Au“. Vgl. AK Sigmaringen 1992, 13.

[2] Zur Forschungslage vor 1992 siehe AK Sigmaringen 1992, 35f. Danach erschienen keine nennenswerten eigenständigen Monographien zum Au, nur noch Aufsätze vgl. Oehler 1997, 65–78.

[3] Andreas Meinrad von Au, Selbstbildnis, Öl auf Lwd., 30 x 22 cm, Privatbesitz Furtwangen. Neben diesem Selbstporträt soll er sich auch im Chorfresko seiner Taufkirche St. Johannes in Sigmaringen 1758 verewigt haben. Andere Vorschläge betreffen Figuren in der Ausstattung der Zisterzienserinnenklosterkirche Wald und in der Wallfahrtskirche St. Anna in Haigerloch. Vgl. Rieth 1959, 79; AK Sigmaringen 1992, 18–20.

[4] Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergisches Archiv, Bestand Ecclesiastica 111, Meßkirch, Fasc. VI/A 2, zitiert nach: AK Sigmaringen 1992, 28.

[5] Abbildung im AK Sigmaringen 1992.

[6] In der Literatur finden sich der 20. und 22. November als Geburtstag. Den 28. November 1712 führt Eugen Buri in einer Abschrift des Taufregisters der Pfarrei St. Johannes Evangelist in Sigmaringen in der rezentesten Monografie zu Andreas Meinrad von Au auf. Er setzt dies mit dem Tag von Aus Geburt gleich, was allerdings nicht notwendigerweise so sein muss. Aufgrund der hohen Kindersterblichkeit folgte die Taufe zwar in der Regel schnell auf die Geburt, aber dies bedeutete nicht immer gleich am selben Tag. Vgl. ThB II/1908, 285; NDB 1/1953, 470; AKL V/1992, 564; Buck 1992, 152; AK Sigmaringen 1992, 15f. und Abb. 4a & b.

[7] 1737 verlegte der Fürst Joseph Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen seine Residenz nach Haigerloch. Grund waren Lehensstreitigkeiten mit seinem vorderösterreichischen Nachbar dem Haus Habsburg. Vgl. Zekorn 2006, 377–398.

[8] Fürst Meinrad stand Pate für alle Kinder der Familie Au, ließ sich aber stets von seinem Kammerherren Joachim Kolbinger vertreten. Vgl. Hermann 1977, 18; AK Sigmaringen 1992, 16.

[9] Es haben allerdings nur vier das Kindesalter überlebt: Karl Anton (1700–1757), Franz Joseph (1704–1740), Andreas Meinrad (1712–1792) und eine Schwester. Während Karl Anton die geistliche Laufbahn einschlug, entschied sich auch Franz Joseph für das Malerhandwerk. Vgl. Hermann 1977, 18 und insb. Anm. 5; Kolb 1990, 357 Anm.172; AK Sigmaringen 1992, 18.

[10] Vgl. Hermann 1977, 18–20.

[11] Hierbei handelt es sich um das gängige Alter ein Lehrverhältnis einzugehen. Vgl. Neubert 2007, 23 Anm. 90.

[12] Vgl. zum Stellenwert Reutlingens Assfalg 1990, 332–341 und 1991, 51–61.

[13] Obwohl ein Aufenthalt Aus in Riedlingen archivalisch nicht belegt ist, sprechen sich Eva Pohl (1952, 215), Ingeborg Maria Burk (AK Sigmaringen 1992, 37 und Buck 1992, 152) und Michaela Neubert (2007, 91) für eine Lehre bei Spiegler aus. Günter Kolb (1990, 347 Anm. 133) und Hubert Hosch (1990, 46) verweisen auf Wegscheider als Lehrer. Drei Jahre später, 1993, hält Hosch (1993, 129) auch Spiegler beziehungsweise wiederum Wegscheider (139) für möglich. Darüber hinaus erwähnt Hosch noch den Saulgauer Maler Johann Caspar Kohler (1698–1747) als Lehrer, was allerdings aufgrund der Tätigkeit Kohlers in der Werkstatt Spieglers seit 1726 eher unwahrscheinlich ist. Wieso beim Mitarbeiter, wenn auch beim Meister eine Lehre möglich wäre? Im Fall Wegscheiders kann nicht der junge Joseph Ignaz (1704–1758), sondern sein Vater Johann Georg (1668–1744) als Lehrer angenommen werden, da Joseph Ignaz, der acht Jahre älter als Au war, im Zeitraum von Aus Aufenthalt in Riedlingen ungefähr zwischen 1727 und 1735 selber am Anfang seiner Karriere als Maler stand. Ende der 1720er-Jahre befand sich auch Joseph Esperlin (1707–1775) in der Lehre beim älteren Wegscheider. Vgl. Assfalg 1990, 337.

[14] So soll er bei Spiegler in Zwielfalten mitgemalt haben. Hier hat er auch dann die Fresken in den Emporen 1764 und 1766 gemalt. Die Asia des Sigmaringer Fresko orientiert sich eindeutig an der Asia Spieglers in Zwiefalten.

[15] vgl. AK Sigmaringen 1992, 39.

[16] vgl. Wagner 1967, 362; zur Person von Schuppen siehe ausführlich: Schreiden 1982, 1–107.

[17] Ein Vergleich von Aus 1758 ausgeführten Ausstattung der Sigmaringern St.-Johannes-Kirche zeigt im Langhaus- wie im Chorfresko Übernahmen aus Trogers Brixener (Figuren) und Zwettler Arbeiten (Abendmahlszene). Ingeborg Maria Buck vermutet ein Schüler-Lehrer-Verhältnis. Vgl. AK Sigmaringen 1992, 39. Zu den Vorlagen in der Sigmaringer Kirche siehe Beck 1977, 149–151.

[18] Vgl. Irtenkauf 1981, 35–38 AK Sigmaringen 1992, 28.

[19] Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergisches Archiv, Bestand Ecclesiastica 111, Meßkirch, Fasc. VI/A 2, zitiert nach: AK Sigmaringen 1992, 28.

[20] Hier hatte bereits Andreas Meinrads Vater Franz Anton von Au kurz vor seinem Tod 1715 gearbeitet. Vgl. Hermann 1977, 19.

[21] So wurden bis 1936 viele Skizzen Aus in den Inventarbeständen der Museen dem Augsburger Kreis zugeordnet. Erst Auguste Wagner-Würz identifizierte sie als Werke Aus. Die Entwurfszeichnung zu den Haigerlocher Erdteilallegorien wurden 1923 von Martin Weinberger noch Johann Evangelist Holzer zugesprochen. Vgl. Weinberger 1923, 18, 42, Tafeln 9 und 10; Wagner-Würz 1936, 77f.; NDB 1/1953, 470.

[22] Ingeborg Maria Buck nimmt an, dass er von Wien direkt nach Sigmaringen und von dort erneut auf Wanderschaft mit Ziel Augsburg gegangen sei. Allerdings erscheint ein Zwischenstop auf der Heimreise von Wien in Augsburg wahrscheinlicher. Vgl. Buck 1992, 154.

[23] Zunächst als Privatakademie von Joachim Sandrart gegründet. Vgl. Bäuml 1950; Nerdinger 1987; Bushart 1989, 332–347.

[24] Besonders Aus erster großer Auftrag, die Ausmalung der Haigerlocher Schlosskirche von 1748, profitierte hiervon. Als Vorlage für den Traum Josephs in der östlichen Langhauskuppel sowie der Europapersonifikation dienten Au zwei Kupferstiche Carlo Carlones (1686–1775). Dieser ließ seine Werke von Augsburgern Stechern und Verlegern veröffentlichen. Für Europa verwendete er eine Darstellung der „Allegorie des Adels“. Ein Detail im Deckenfresko der Nepomuk-Kapelle zeigt eine Menschschlange, die über die Prager Karlsbrücke mit Kreuzen prozessiert. Genau dieselbe Darstellung findet sich auf einer Radierung von Matthäus Günther. Von Bergmüller inspiriert, ist die Verkündigungsszene in einer der Seitenkapellen des Langhauses. Eine bislang von der Forschung unbemerkte Vorlage bediente sich Au in der Amerikapersonifikation des Chorfreskos: ein Stich von Göz mit der Darstellung der Amerika von 1737/1738. Für eine Abbildung siehe Isphording 1984, Abb. 195, Kat. Nr. A III b 95 a. In der Staatlichen Graphischen Sammlung München haben sich auch verschiedene Entwürfe zu den Erdteilallegorien erhalten. Vgl. Schauz 1976, 160f; AK Sigmaringen 1992, 40f.

[25] Noch in seinen Sechzigern bediente er sich einer Zeichnung des Troger Lehrers Giovanni Battista Pittonis, die aus den 1730er-Jahren stammte, als Vorlage für die Schlüsselübergabe unterhalb der Empore der Kirche St. Martin in Meßkirch, die er zwischen 1771 und 1773 ausgemalt hat, sowie in einem Fresko der Kirche St. Oswald in Otterswangen aus dem Jahr 1778. Vgl. AK Sigmaringen 1992, 43f.

[26] Am 27. Februar 1740 stand er Pate bei Wendelin Gayer, am 17. Mai verstarb sein Bruder Franz Joseph, der wohl seit dem Tod des Stiefvaters vor 1738 die Malerwerkstatt geleitet hatte, und am 24. Juni seine Mutter. Vgl. Hermann 1977, 19f.

[27] vgl. Hermann 1977, 20.

[28] Vgl. Wagner-Würz 1936, 13.

[29] Vgl. AK Sigmaringen 1992, 18. Eine Tochter hieß Franziska; Sohn Thomas von Au (1771–1843)

[30] Ingeborg Maria Buck vermutet, dass er sich zeitweise bei Spiegler in Reutlingen aufgehalten habe. Vgl. AK Sigmaringen 1992, 42.

[31] Vgl. AK Sigmaringen 1992, 20.

[32] AK Sigmaringen 1992, 21.

[33] Hiervon zeugen die Patenschaften sowie das Œuvre von Meinrads Vaters. Vgl. Hermann 1977, 18–20.

[34] Vgl. Hans Albrecht Oehlers Artikel zur Bauleidenschaft des Fürsten „Wann Fürsten Baumaister seynd…“ Die himmlische und die irdische Dynastie in den Kirchen des Fürsten Joseph Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen“. Oehler 1999, 320–330.

[35] Vgl. Ginter 1929, 109.

[36] Vgl. AK Sigmaringen 1992, 18.

[37] Namentlich sind bekannt: Anton Veeser und Bonaventura Vogler. Der erste stammte eventuell aus der Familie seines Stiefvaters? In der Regel hatte er stets zwei Gesellen, die Kleinarbeiten für ihn ausführten. Vielleicht könnte der aus der Vorarlberger Baumeisterdynastie stammende Gabriel Ignaz Thumb (1741–1822) ebenfalls Schüler und Mitarbeiter von circa 1756 bis Ende der 1760er-Jahre gewesen sein. Vgl. Wagner-Würz 1936, 12; AK Sigmaringen 1992, 21.

[38] Wie dies etwa in der Ausstattung der Wallfahrtskirche Maria Schrey in Pfullendorf 1750/1751 oder in Meßkirch 1770–1773 der Fall war. In anderen Fällen diktierte der Auftraggeber wie in der Hechinger Pfarrkirche die Themen. Bei zwei Aufträgen brachten ihn die Vorstellungen seiner Auftraggeber in Konflikt mit der kirchlichen Autorität. In der Haigerlocher Schlosskirche führte er die seit dem Konzil von Trient verbotene Legende der drei Ehen der heiligen Anna aus. Nur der Schutz seines fürstlichen Patrons bewahrte ihn vor größerem Ungemach. Ein weiteres Mal betraf es ein Tafelbild, heute im Sigmaringer Heimatmuseum, das er entweder ebenfalls im fürstlichen oder im Auftrag des Inzigkofener Augustininnenordens ausführte (Oehler 1998, 323). Auf diesem stellte er 1746 den Heiligen Geist in der Gestalt einer jungen Frau dar, obwohl dies Papst Benedikt XIV. (1740–1758) ein Jahr zuvor durch das Dekret Sollicitudine Nostrae von 1745 verboten hatte. Vgl. Irtenkauf 1981, 35–38; Buck 1992, 157; AK Sigmaringen 1992, 21, 29 und Abb. 93. Zur Darstellungstradition des Heiligen Geistes als Jüngling siehe Oehler 1998, 316–326 und auch beispielsweise die Werke in Egesheim und Ringingen von Franz Ferdinand Dent (1723–1791).

[39] Siehe ausführlich die einzelnen Beiträge zu den Erdteilallegorien: 1748 Haigerloch, St. Trinitatis; 1753 Wald, St. Bernhard OCist; 1754 Haigerloch, St. Anna; 1758 Sigmaringen, St. Johannes Evangelist; 1762 Rottweil, Dominikanerkirche; 1767 Tigerfeld, St. Stephan (Kat. Nr.); 1771 Meßkirch, St. Martin.

Bibliografie 

Zuletzt aktualisiert am: 21.03.2016

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Forschungsplattform Erdteilallegorien im Barockzeitalter / Research Database Continent Allegories in the Baroque Age

Nirgendwo hat der Barock eine solche Dichte an Allegorien der vier Erdteile – Europa, Asien, Afrika und Amerika – hervorgebracht wie im Süden des Heiligen Römischen Reiches. In ihnen manifestieren sich die Vorstellungen des Barock von der Gestalt der Welt, ihrer politischen, sozialen und spirituellen Ordnung, vom Fremden wie vom Bekannten. Diese einzigartige Sammlung dokumentiert Darstellungen der vier Erdteile in Fresken, Stuck, Gemälden oder Skulpturen in ihren ursprünglichen Ausstattungskontexten. Baugeschichten sind ebenso erfasst wie Künstler und Auftraggeber.

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