Gabelbach (Augsburg), St. Martin [Fresken] Zitieren
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Von West nach Ost:
ORGELEMPORENBRÜSTUNG
- oben: heilige Cäcilie
- unten:
- Vertreibung des Teufels, der eine Nonne bedrängt, mit dem Bruderschaftsgürtel
- Schlacht am Kahlenberg, 1683
- Rettung einer Frau vor dem Angriff eines Kriegsknechtes durch den Bruderschaftsgürtel
LANGHAUS
- nördliche Seitenbilder:
- heiliger Augustinus
- Heilung eines Besessenen mit Bruderschaftsgürtel – Inschrift: Aus bsessnem Leib Ich Teuffel treib.
- heiliger Gregor
- Mittelbilder:
- das Jüngste Gericht
- Inschriftenkartusche: Trost und Hilff wird seyn der Lohn
- Erlösung Büßender im Fegefeuer durch den Bruderschaftsgürtel, umgeben von acht Bildern (im UZ):
- Afrika – Inschrift: Sprechen [3]
- Abwehr des Bösen von der Wiege eines Kindes durch einen Bruderschaftsgürtel – Inschrift: Der Hexen gwalt im Lufft Ich halt.
- Amerika – Inschrift: Alle Geschlechter. [4]
- Schutz vor einer Kugel durch das Tragen eines Bruderschaftsgürtels – Inschrift: Dem Feur zu trutz, gib ich den Schütz.
- Europa – Inschrift: Seelig [1]
- Baum behangen mit Bruderschaftsgürtel und wegweisenden Bullen (Bulla Greg: XIII; Bulla Eugenii.IV; Bulla Clem: X; Bulla Sixti IV.; Bulla Bened: XIII; Bulla Leonis X.; Bulla Urbani V.) – Inschrift: daß gut die Erd. der Baum bewährt.
- Asien – Inschrift: Werden mich [2]
- Rettung eines Kindes aus einem Brunnenschacht mithilfe eines Bruderschaftsgürtels – Inschrift: In Wassers Noth hilff Ich durch Gott.
- Inschriftenkartusche: Komet zu Maria Thron
- Taufe Christi
- südliche Seitenbilder:
- heiliger Hieronymus
- Rettung von Kranken durch den Bruderschaftsgürtel – Inschrift: die Leidig sucht, jag ich in d’flucht.
- heiliger Ambrosius
CHORBOGEN
Heilig Geist Taube – Inschrift: 1738; flankiert von zwei Wappen
- nördlich: Wappen – Spruchband: Herr Leopold Antoni Imhof von Spilberg und Oberschwabach, Geheimer und Hospital Pfleger
- südlich: Wappen – Herr Wolfgang Jacob Svlzer Geheimer und Hospital Pfleger
CHOR
- nördliche Seitenbilder:
- Evangelist Lukas
- Evangelist Matthäus
- Mittelbilder: Krönung Mariens, umgeben von vier Bildern (im UZ):
- Darbringung im Tempel – Inschriftenkartusche: Dominico Paulus Parochiae in Gablbach, Rectore und Mariano Zonigerae Archi Fraternitatis Praeside 1738
- Tempelgang Mariens
- Mariä Verkündigung – unterhalb zwei Wappen
- die Heimsuchung
- südliche Seitenbilder:
- Evangelist Markus
- Evangelist Johannes
1874 Innenrenovierung
1881 Innenrenovierung (bes. Stuck)
1925 Innenrenovierung
1963 Außenrenovierung
1977–85 Innenrenovierung (im Chor Stuck ergänzt)
2010f. Innenrenovierung
Die Zuschreibung der Fresken wird in der Forschung kontrovers diskutiert. 2008 erschienen sowohl der neue Kirchenführer[1] von Gabelbach wie auch die zweite überarbeitete Auflage des Kunstdenkmälerverzeichnisses „Schwaben“ aus der von Georg Dehio begründeten Reihe „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“. Während Ersterer früheren Zuschreibungen der Fresken an Johann Georg Wolcker folgt[2], sehen die Autoren des Dehio-Bandes im Gabelbacher Ausstattungsprogramm ein Werk Alois Macks.[3]
Erstmals ins Gespräch als Autor der Fresken hat Mack Karin Schneider im Katalog zur Türkheimer Ausstellung anlässlich des 300. Geburtstags von Johann Georg Bergmüller gebracht.[4] Wie Wolcker war auch Mack ein Schüler Bergmüllers. Die Medaillons im Chor der Gabelbacher Pfarrkirche mit Szenen aus dem Freudenreichen Rosenkranz stimmen mit denen in der Augsburger Dominikanerkirche St. Magdalena überein. Bei Letzterem handelt es sich um das einzig überlieferte Werk Macks, das er 1723/1724 nach Vorlagen seines Lehrers Bergmüller ausgeführt hatte.[5] Diese Vorlagen wurden später in Kupfer gestochen und dienten einzeln oder als Serie verschiedensten Künstlern als Vorlage.[6]
1] Vgl. KF Gabelbach 2008.
[2] Vgl. Neu/Otten 1970, 111; Friedlmaier 1998, 58 D 172.
[3] Vgl. Dehio Bayern 3/2008, 384. Diesem wurden die Fresken bereits in der ersten Auflage 1989 zugeschrieben. Vgl. Dehio Bayern 3/1989, 364.
[4] Vgl. Schneider „Aloys Mack“, in: AK Türkheim 1988, 106.
[5] Vgl. Friedlmaier 1998, 58–60 D 172–178.
[6] Vgl. Schneider „Aloys Mack“, in: AK Türkheim 1988, 108 Anm. 6; Friedlmaier 1998, 59f. D 173, D 174 und D176.
Zuletzt aktualisiert am: 20.06.2016